Freitag, 8. November 2024

Picture That

Autor: Waters
Dauer: 6:47
First release: Is this the life we really want? LP, CD 2. Juni 2017



Picture That ist einer jener Songs von "is this the life we really want?", die von Roger Waters auf seiner Us + Them Live Tour 2018 gespielt wurde.



Musikalisch bewegt sich der Song in Reminiszenzen an Wish you were here (Welcome to the machine, SOYCD part 2) und Rhythmen aus Animals (Sheep). Der Song ist ziemlich dramatisch aufgebaut und löst ein Gefühl der Unruhe aus. Nigel Godrich, der das Album produziert hat, hat hier gekonnt typische Pink Floyd - Trademarks mit etwas moderneren Stilmitteln vermengt. Textlich besingt Waters in zynischer Weise die Folgen des Krieges und die Gleichgültigkeit der Menschen, die sich in ihrem eigenen Luxus verlieren.

Live wurde das Lied von einem aussagekräftigen Video untermalt, in dem ein US-Soldat per Computer aus einem Zimmer Drohnen lenkt und somit "Krieg spielt". Waters spielte hier live am Ende des Songs sogar eine Art "solo" auf der E-Rhythmus-Gitarre. Die Live-Version ist exakt genau so lang wie der Studiotrack. Diese Version wurde auf dem Roger Waters Live-Album "Us + Them" 2018 veröffentlicht.



Wiederveröffentlichungen:
Roger Waters - Us + Them Live (2018) DVD, Bluray, CD, LP 

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Perfect Sense, Parts 1 & 2

Autor: Waters

Part 1 Dauer: 4:16                                                                                                         Part 2 Dauer2:50

First releaseRoger Waters - Amused to Death, 7. September 1992

Dieser Song aus dem 1992er Roger Waters Album "Amused to Death" scheint Herrn Waters wichtig zu sein, hat er ihn doch auf seine Tourneen "In the Flesh" von 1999-2002 und "The Dark Side of the Moon" von 2006-2008 mitgenommen. Ebenso auf die Werkschau ""A Flickering Flame - The Solo Years Vol. 1" von 2004 schaffte es der Song, allerdings in der Live-Version der "In the flesh" Tour.

Auf dem Studio-Album wurde der Song in 2 Teile unterteilt. Der erste Teil enthält die famose Phrase aus dem "2001-Odysse im Weltraum" Film:"please stop, Dave..." etc. Diese, sicherlich als Seitenhieb an David Gilmour gedachte, Phrase wurde aber im Original-Mix von 1992 rückwärts eingespielt. Es ging wohl auch um die Copyrights an Stanley Kubrick. Live wurde der Text allerdings richtigrum eingespielt. 

Im exzellenten (!) Remix von 2015 von James Guthrie, wurde das Intro nun auch richtigrum eingebaut. Textlich geht es in dem Song grundsätzlich um den Kapitalismus und dass sich eigentlich alles ums Geld dreht. Da der Song 1992 - also vor der Einführung der Einheitswährung "Euro" entstanden ist, wirkt der Text heute irgendwie veraltet, wenn Roger von "it all makes perfect sense, expressed in Dollars and Cents, Pounds, Shillings and Pence" singt. Natürlich hat sich an der Botschaft nichts geändert. Der Lead-Gesang von P.P. Arnold ist genial und erinnert etwas an "Great Gig in the Sky", auch wenn er diesmal mit Text versehen ist:"and the Germans killed the Jews and the Jews killed the Arabs and the Arabs killed the hostages, and that is the news", Dieser Text scheint 2024 genauso relevant wie vor 30 Jahren...

Teil 2 des Liedes beschreibt einen Kriegsangriff, der live im Radio oder Fernsehen übertragen wird. Dafür hat Roger Waters bekannte NBA-Kommentatoren der USA engagieren können, die die Kriegsszene wie ein Basketballspiel kommentieren. Dies wurde auch live auf der Bühne gut in Szene gesetzt indem ein U-Boot in das jeweilige Stadion wo das Konzert stattfand einfuhr und Roger Waters auf den Knopf drückte.

Weitere Veröffentlichungen: 
2002 Roger Waters - In the flesh live 2CD live März-Juni 2000 USA (7:26)
2002 Roger Waters - In the flesh live DVD live 27. Juni 2000 Oregon, USA
2006 Roger Waters - In the Flesh live 2CD&DVD re-edition
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (Amused to Death & In the Flesh)
2015 Roger Waters - Amused to Death CD/Bluray & 2LP Remixed (5.1 / Stereo) & Remastered 2015 

Samstag, 1. Juni 2024

Party Sequence

AutorWaters, Wright, Gilmour, Mason
Dauer: 1:07
First releaseMore, 13. Juni 1969

Kassette von Soundtrack "More"

Party Sequence ist genau das, was der Titel sagt: Eine Musiksequenz für eine Partyszene des Films "More", dessen Soundtrackalbum wir hier vor uns haben. De facto besteht der kurze Instrumentaltrack lediglich aus Perkussionen und ein bisschen Flötenspiel (wahrscheinlich von Libby Mason -> Ummagumma). Der Song ist der ganzen Band zugeschrieben, auch wenn es eher wie ein Drum-Solo von Nick Mason wirkt.

Besagt Szene findet noch in "Paris" statt, auf jener Party auf der "Stephan" seinen neuen Freund kennenlernt, der ihn überzeugt ihm nach Ibiza zu folgen. Die Filmversion dieses kurzen Tracks ist übrigends komplett was anderes und ist eine live-Aufnahme der Szene, bei welcher irgendwelche Akteure Percussionen spielen. In anderen Worten: Party Sequence wie vom Soundtrack-Album ist im Film gar nicht vertreten. Es darf auch bezweifelt werden, ob tatsächlich Nick Mason diese Perkussionen spielt.

Da es sich bei diesem Stück um ein eher unwichtiges Soundtrack-Beiwerk handelt, ist der Track auch nie irgendwo anders erschienen oder gar live aufgeführt worden. 



Weitere Veröffentlichungen: 

1969 Barbet Schroeder's More (Luxembourg, France; 111 Minuten): film version (ab 2003 released auf verschiedenen DVD Editionen)
1995 Pink Floyd - More CD: remastered & repackaged 1995

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011

2016 Pink Floyd More LP Vinyl remaster 2016.

Dienstag, 21. Mai 2024

Paranoid Eyes

Autor: Waters
Dauer: 3:43
First releaseThe Final Cut,   21. März 1983

remastered 2016; incl. When the tigers broke free

Paranoid Eyes
ist einer meiner Lieblingssongs aus dem letzten Pink Floyd Album mit Roger Waters, The Final Cut. Der Song ist am Ende von Seite 1 platziert und handelt von einem traumatisierten Kriegsveteranen, der versucht seine Erinnerungen und Schuldgefühle in Alkohol zu ertränken und zu verstecken. Passend auch zum Erzählstrang des Konzeptalbums, handelt es sich um den Lehrer, der noch in "The Heroes return" (Arbeitstitel: "Teacher, Teacher") und "One of the few" besungen wurde. Derselbe Lehrer, der in The Wall den armen Pink züchtigt.

Während der Veteran zu Beginn des Songs sich noch hinter "paranoid eyes" versteckt, sind es im zweiten Refrain schon nurmehr "petrified eyes" und am Ende letztlich doch nur noch "brown and mild eyes". Nach jedem Glas wird die Maske sozusagen dünner. Mit Sicherheit einer der gelungensten Texte die Roger Waters geschrieben hat.

Musikalisch wird der Song lediglich von Piano (Michael Kamen) begleitet und ein paar Perkussionen kommen dazu. Sehr präsent im Song sind auch musique concrete Elemente wie das Ticken einer Uhr, Schritte und Schlurfen und Bargeräusche, die dem Song auch die Atmosphäre einer verrauchten, versifften englischen Kneipe verleihen. 

Leider wurde der Song nie live vorgetragen oder auf irgendwelchen Compilations veröffentlicht. 

Oh by the way - Box 2007

Weitere Veröffentlichungen: 
2004 Pink Floyd - The Final Cut Re-Issue CD, incl. "When the Tigers Broke Free"

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011 (4:43)
2016 Pink Floyd - The Final Cut, Vinyl remaster 2016

Sonntag, 7. April 2024

Pan Am Shuffle

AutorGilmour, Mason, Wright
Dauer: 8:09
First releasePink Floyd - La Carrera Panamericana VHS, 02. Juli 1992


Der längste (damals) neue Track aus dem Soundtrack des Films "
La Carrera Panamericana" den Pink Floyd aus irgendeinem Grund im Jahre 1992 auf VHS und Laser Disc veröffentlichten und der seit damals nicht mehr wiederveröffentlicht wurde. David Gilmour, Nick Mason und Manager Steve O'Rourke nahmen an dem Rennen teil. Im Film gab es Ausschnitte von "Momentary Lapse of Reason" Stücken, "Run like hell" und einigen neuen Tracks.

Es handelt sich dabei offensichtlich um eine Studio-Jam-Session. Lange habe ich mich gefragt, woran mich dieser Drum- und Basslauf erinnern und letztendlich kam ich drauf: Eine Variation des schnellen Schlussteils von

David Gilmour in Racing Mood

"Murder" von David Gilmour's Solo-Album "About Face" von 1984. Rick Wright wechselt hier typische Hammond-Fills mit anderen Keyboardsounds ab, die an das Album WYWH erinnern...

Leider ist die einzige verfügbare Aufnahme lediglich jene vom Film und deshalb ist der Track immer wieder von Dialogen unterbrochen.


Sonntag, 17. März 2024

Paint Box

Autor: Wright
Dauer: 3:27
First release:  7" single Apples and Oranges / Paint Box,  18. November 1967



Paint Box war die B-Seite der 3. Pink Floyd-Single "Apples and Oranges", die kommerziell ein Flop war. Syd Barrett war zu jener Zeit bereits psychisch angeschlagen, weshalb wohl Richard Wright, der einzige wahre Musiker der Band, gebeten wurde einen Song zu schreiben.

Dieser versuchte einerseits Syd Barrett's Naivität in der Komposition unterzubringen, andererseits ein poppiges Musikstück zu schreiben. Das Ergebnis ist eigentlich gar nicht mal so schlecht. Trotzdem wurde der Song eigentlich lediglich auf Relics 1971 nochmal veröffentlicht. Ausserdem auf den Compilations "The Best of Pink Floyd" aus Holland von 1971 und der italienischen "Masters of Rock" von 1974. Erst in den 90ern, als die Aufarbeitung des Back-Katalogs der Band begann und in der 2017 "The Early Years" Box bekam der Song mehr Zuwendung und wurde remastered, bzw. remixed.

Textlich geht es um Richard Wright's Lieblingsthema aus jener Zeit: Backstage-Erfahrungen und Groupies. Auch in "Summer of '68" von 1970 (Atom Heart Mother) und "Stay" von 1972 (Obscured by clouds) singt Rick Wright von "Too much drinks" und One Night Stands. 

"Last night I had too much to drink
Sitting in a club with so many fools
Playing to rules
Trying to impress but feeling rather empty

I had another drink"

Rick Wright geht seit Beginn der Karriere kritisch mit diesem Aspekt des Stardoms um.

Obwohl das Lied live nie vorgetragen wurde und auch kaum wiederveröffentlicht wurde, gibt es doch erstaunlich viele verschiedene Mixe und Laufzeiten. Einige Versionen haben eine längere Instrumental-Coda, besonders jene Versionen welche nach 2007 veröffentlicht wurden.

Es gibt zahlreiche Single-Veröffentlichungen aus verschiedenen Ländern.




Weitere Veröffentlichungen:

1971 Relics LP (3:33)
1974 Masters of Rock LP (stereo) (3:27)
1992 A CD full of Secrets (mono) (3:28)
1992 "The Early Singles" CD in Shine on Box (mono) (3:48)
1997 The first three Singles CD (mono) (3:45)
2007 The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition (mono + stereo) (3:45)
2016 Early Years Box Set Versions:


remastered 2016 mono version
The Early Years 1967-1972 Crea/tion (3:48)

playback „Discorama“ 26.05.1968 Paris, F
The Early Years 1968 Germin/ation DVD/BR (3:40)

remastered 2016 mono version
The Early Years Box; Bonus 45“ Apples & Oranges / Paintbox (3:48)


Samstag, 10. Februar 2024

Outside the Wall

Autor: Waters
Dauer: 1:43
First releaseThe Wall, 30. November 1979



"Isn't this where...". Die letzten Zeilen des Pink Floyd Konzeptalbums und Opus Magnus sind der zweite Teil des Intros "... we came in?" vom Beginn des Albums The Wall.

Outside The Wall rundet als einziger Hoffnungsschimmer die Geschichte um Pink ab, der nach "The Trial" endlich seine Mauer abgerissen hat. 

Der Text von Outside The Wall gab Roger Waters' Band nach Pink Floyd auch deren Namen: "The Bleeding Hearts Band". Im Song geht es grundstätzlich darum nicht die Hoffnung zu verlieren, auch wenn das Leben hart ist. Man soll sich mit "Loved Ones" umgeben und sich ihnen anvertrauen. Auf einer Demo der Immersion-Box von 2011 namens "It's never too late" (1:32), ist der Song noch ein langsamer Blues der mit derselben Melodie spielt, und lediglich mit der Textzeile "oh...oh... it's not easy." aufwartet. Allerdings ist im Hintergrund schon die Melodie des "Kinderchores" zu hören, der im finalen Song vorhanden ist. Auch andere Demo-Versionen des Stücks sind auf der Immersion-Box zu finden. 



Für den Film "Alan Parkers The Wall" wurde der Song mit Orchester neu aufgenommen und erreichte eine Länge von über 4 Minuten. Dieselbe Aufnahme wurde für den Abspann des Films "Roger Waters The Wall Live in Berlin 1990" verwendet. Kurioserweise wurde der Song beim Live-Konzert in Berlin 1990 nicht gespielt, sondern durch eine All-Star Performance von "The Tide is turning" von Roger Waters' Solo-Album "Radio KAOS" ersetzt. De Facto passte der Song ja dann auch zum Mauerfall. 

Der Song wurde bis zu Roger Waters "This is not a drill"-Tour 2022-2023 nur als Teil des Konzeptalbums "The Wall" aufgeführt. Auf genannter Tour hingegen verwendet Roger Waters den Song erstmals ausserhalb des Erzählstrangs und nutzt den Song als Abschluss der Shows.

Der gemeinsame Auftritt am 12.5.2011 in London während Roger Waters The Wall Tour ist bis dato der letzte der verbleibenden Pink Floyd.



Weitere Veröffentlichungen: 
1982 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall VHS (4:10)
1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; VHS end credits (3:36)

1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin: live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 2LP, 2CD 
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - The Wall 2CD: remastered & repackaged 1992
2000 Pink Floyd - Is there anybody out there? - The Wall Live 1980-81; live 09. August 1980/ 14. Juni 1981) (4:28)

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Wall Live in Berlin Special Edition; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; 2CD&DVD
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Experience Edition 3CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall 180gr. 2 LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set (incl. The Wall remastered 2011; Is there anybody out there? remastered 2011 / Roger Waters Demo excerpt (1:04)Band Demo programme 1 (1:19); Band Demo programme 2 (1:53)
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film 2CD, 3LP (4:32)
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film Bluray, Live London 12. May 2011 feat. David Gilmour & Nick Mason (8:57)

Freitag, 5. Januar 2024

Out of the blue

AutorGilmour
Dauer: 3:34
First releaseDavid Gilmour - About Face, 05. März 1984


Out of the blue schließt Seite A des David Gilmour Solo Albums "About Face" von 1984. Der Song wurde gänzlich von Gilmour geschrieben und ist eher untypisch arrangiert. Das Stück erinnert ein bisschen an "A pocketful of stones" von "On an island". Der Song beginnt mit Piano und Streichern, die Gitarre bleibt bei diesem Song eher zweitrangig. Der Song ist sehr "art-rockig", der Gesang und die Akkordfolgen haben Drama und stellenweise erinnert die Melodie irgendwie an Weihnachten. Der Text hingegen wirkt eher mystisch, spricht von einem himmlischen Boten, der uns die Zeit stiehlt und der "plötzlich, aus dem nichts" (out of the blue) auftaucht. Grundsätzlich somit eigentlich ein sehr düsteres Lied. "Our blood spilled like wine..." (sic!).

Live wurde der Song während der About Face Tour 1984 fix in der Setlist performed. Danach nicht mehr.

Ausschnitt aus "David Gilmour" VHS


Weitere Veröffentlichungen: 

1984 David Gilmour - Pink Floyd's David Gilmour VHS: live 30. April 1984, Hammersmith Odeon, London

2006 David Gilmour - About Face CD: remastered CD 2006