Montag, 18. April 2016

Ebb and flow

Autor: Gilmour, Wright
Dauer 1:56 
First releaseThe Endless River, 07. November 2014


Gilmour & Wright beim gemeinsamen musizieren 2006

Ebb and flow könnte auch als Outro von Side 1 des Pink Floyd-Retrospektiven-Albums "The Endless River" gelten, passt es doch von Atmosphäre und Melodie sehr gut dazu. Aber auch hier empfiehlt sich das Album - oder zumindest die Seite - als Ganzes zu hören.

Besonders bestechend klingt das von Richard Wright gespielte Electric Piano. Auch Gilmours EBow Gitarre, die irgendwie aufs ganze Album verteilt ist, spielt hier eine tragende Rolle.
Ein tolles Beispiel wie gut Gilmour und Wright auf musikalischer Ebene harmonierten.

Cloudy Ebb and Flow...

Weitere Veröffentlichungen: 
Das Album wurde als 2LP, CD, CD-DVD oder CD-BluRay Deluxe Edition, sowie zum Download angeboten

2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 5.1 Mix; Ian Eames film

Samstag, 16. April 2016

Each Small Candle

Autor: Waters
Dauer: 9:09
First releaseRoger Waters - In The Flesh - Live,   5. Dezember 2000

Each Small Candle ist eines der raren neuen Outputs von Roger Waters in den letzten 17 Jahren.
Bisher ist nur die Live-Version auf dem Live-Album & Film "In the flesh" veröffentlicht worden, da Waters das Lied erstmals auf seiner In The Flesh Tour in den Jahren 2000-2002 vorstellte. Erste Performance war am 28. August 1999 in Kansas (USA). Dabei wurde der Song als Zugabe gespielt und ab und zu mit "Flickering Flame", einem weiteren neuen Lied, ausgewechselt.

Live Album In the Flesh 2000

Der Song erhielt sehr positive Reaktionen. Kurioserweise erinnert der Akkord von "Louder Than Words" des 2014er Pink Floyd Albums "The Endless River" sehr stark an den Anfangsakkord dieses Liedes von Waters. Waters verfällt hier eher in einen Sprechgesang und den melodiösen Refrain übernehmen seine Chorsängerinnen. 
Thematisch dreht es sich auch hier um Krieg, Folter und Gefangenschaft, wie sollte es auch anders sein?
Als Roger Waters den Song erstmals spielte erklärte er selbst die erste Strophe des Liedes stamme aus einem Gedicht eines unbekannten Folteropfers aus Argentinien. Diese Erklärung wurde auf der offiziellen Roger Waters Homepage veröffentlicht:

"A few years ago, an Italian journalist from a Florentine newspaper, involved in the Iniziativa contro la tortura, which is the initiative against torture in Northern Italy, sent some lyrics written by a South American man who had been tortured. The English translation (which represents the first stanza of the song) proved to be very moving, and was set to music. The words remained untouched.. Until Kosovo."

Allerdings wurde in den folgenden Jahren bekannt, dass das Gedicht in Wahrheit von einem dänischen Dichter namens Halfdan Rasmussen stammt, welcher dieses Gedicht für "Danish Amnesty International" schrieb.
Halfdan Rasmussen




"Not the torturer will scare me
Nor the hate and the torture

Nor the barrels of death's rifles nor the shadows on the wall

Nor the nights

When the last star of pain is falling to the ground

But the blind indifference of the merciless world"



Tatsächlich ist der Text der ersten Strophe beinahe identisch. Roger Waters hat diesen Fakt auf seiner Homepage richtiggestellt. 

Der Rest des Textes basiert auf einem Artikel den Waters in der London Times gelesen hat:

"The London Times had a piece which told the story of a Serbian soldier who saw an Albanian woman lying wounded in a burned-out building. He left his platoon, went over and helped her, and then joined his men and marched off. There was sense in that image. The rest of the song is about that."


Die auf der Compilation Cd "Flickering Flame The Solo Years Volume 1" veröffentlichte Version ist identisch mit jener des Live-Albums, Der Publikumsapplaus wurde lediglich früher ausgeblendet.
Asiatische Compilation 2002

Weitere Veröffentlichungen: 
2002 Roger Waters - In the flesh live DVD live 27. Juni 2000 Oregon, USA
2002 Roger Waters - Flickering Flame The Solo Years Volume 1; live version (8:35).
2006 Roger Waters - In the Flesh live 2CD&DVD re-edition
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (In the Flesh 2CD& DVD)



Freitag, 8. April 2016

Dunroamin' Duncarin' Dunlivin' (4:58 AM)

Autor: Waters
Dauer: 3:03
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984

Dunroamin, Duncarin, Dunlivin ist amerikanischer Slang und heisst soviel wie "Ich bin durch mit: Herumstreunen, mich um irgendwas zu kümmern, mit dem Leben"
Wie bereits erwähnt befasst sich dieses Waters-Konzeptalbum mit sexuellen Phantasien und Träumen eines erwachsenen verheirateten Mannes (Roger Waters?). Die Zahl im Songtitel 4:58 AM bezieht sich auf die Uhrzeit, zu welcher der Traum gerade geträumt wird.
Im Traum wird der Hitchhiker (Autostopper) gerade von einem Lastwagenfahrer mitgenommen, welcher mit dem Jungen einen Dialog beginnt, bei welchem Waters' Parts gesungen werden, während jene des Lastwagenfahrers von einem Schauspieler (Menning Redwood) gesprochen werden. Der Dialog dreht sich um Waters' desillusioniertes Weltbild, welches darin gipfelt, dass der Protagonist am Ende des Songs kotzen muss, was den Truck-Driver dazu bringt den Stopper aus dem Lastwagen zu werfen.

Dass das Konzept bereits gemeinsam mit The Wall 1978 der Band vorgestellt wurde, bemerkt man auch durch die musikalischen Parallelen. Zu Beginn des Songs hört man eine Anspielung an die Melodie von "Your possible Pasts" aus The Final Cut, während man am Ende auf den Riff von "In the flesh" aus The Wall aufmerksam wird. Ansonsten wiederholt die Akustikgitarre einen Riff, der im Album immer wieder auftaucht  und auch bereits in Apparently the were travelling abroad (4:30 AM) zu hören ist. 
Weiters hört man einen unverkennbaren Eric Clapton an der Blues-Gitarre. Ausserdem verpflichtete Waters für das Album Musiker, die bereits auf The Final Cut vertreten wäre, wie Andy Newmark (Drums), David Sanborn (Sax) oder Michael Kamen (Orchestration/Piano).
Der Song funktioniert allerdings nur im Albumkontext. 

LP-Label German Edition 1984


Kleine Kuriosität: The Pros and Cons of Hitchhiking benötigte 11 Jahre um Gold-Status zu erreichen, so langsam verkaufte sich das Album. Ausserdem ist es das einzige Roger Waters Solo-Album in dem es nicht um Krieg geht.


Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box