Mittwoch, 30. Dezember 2015

Do ya?

Autor: Bley
Dauer: 4:36
First releaseNick Mason's Fictitious Sports, 03. Mai 1981

Dieser Song des ersten Nick Mason "Solo-Albums" Fictitious Sports hat mit Pink Floyd (wie der Großteil des Albums) wenig zu tun. Wie alle anderen Songs des Albums ist auch dieser von Carla Bley geschrieben.
Gleich nach der The Wall Tour veröffentlichte EMI Harvest Records dieses Album, auch wenn bis heute nicht klar ist warum es als Nick Mason Solo-Album gelistet wird. Tatsächlich stammen alle Songs aus der Feder von Carla Bley, die selbst wiederum nicht auf dem Album spielt. Nick Mason spielte lediglich Drums und Percussionen und produzierte das Album. Wahrscheinlich wurde damit spekuliert mit dem Drummer von Pink Floyd bessere Verkaufszahlen zu erreichen. 


LP mit deutschem Werbesticker

Den Gesang übernahm Robert Wyatt, der ja bereits selbst eine Berühmtheit war und seit 1967 immer wieder Pink Floyd's und Syd Barrett's Wege kreuzte. Musikalisch würde diese jazzige Nummer wohl eher als Lied eines Robert Wyatt Albums durchgehen, als Pink Floyd. Tatsächlich erinnert alles an diesem Lied stark an das von Nick Mason produzierte Wyatt Album "Rock Bottom" von 1974. 
Das Album wurde in New York von Michael Mantler (Carla Bley's Ehemann) und Nick Mason aufgenommen.

Irgendwann in den 1990ern erschien das Album im Rahmen des "Collector's Series" Labels (Columbia) auf CD.



Sonntag, 20. Dezember 2015

Deafinitely

Promoposter 1978
AutorGilmour
Dauer: 4:28
First releaseDavid Gilmour - David Gilmour, 25. Mai 1978

Der Instrumental-Track Deafinitely entstammt dem ersten selbstbetitelten Soloalbums von David Gilmour aus dem Jahr 1978.
Der Titel ist ein originelles Wortspiel zwischen "definitive" (definitiv) und "deaf" (taub). Wie der Rest des Albums sind die Tracks gemeinsam mit Rick Wills und Willie Wilson aufgenommen worden.

Es handelt sich um eine rock-funkige Uptemponummer, die stark mit Keyboard-Sounds spielt und an den Sound des Run Like Hell (The Wall) Keyboard-Solos erinnert. Bass und Drums hingegen erinnern an die Rhythmik von Sheep (Animals).  Beide Pink Floyd-Alben stammen in etwa auch aus derselben Zeit. Tolles Gitarrensolo.

Der Song wurde als B-Seite der Single-Auskoppelung "There's no way out of here" verwendet. Diese, sowie die remasterte Version von 2006 sind identisch mit der Originalversion.



Weitere Veröffentlichungen: 
1978 David Gilmour - There's no way out of here / Deafinitely 7"
2006 David Gilmour - David Gilmour CD: remastered CD 2006 

Sonntag, 13. Dezember 2015

Dark Globe / Wouldn't You Miss Me

Autor: Barrett
Dauer: Dark Globe: 2:02
            Wouldn't you miss me: 3:03

First release
Dark Globe: Syd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970
                      














Wouldn't You Miss MeSyd Barrett - Opel,  17. Oktober 1988

Dass es sich bei Dark Globe, bzw. Wouldn't you miss me um eines der besten Lieder in Syd Baretts Solowerks handelt, beweist schon allein die Tatsache, dass der Song von mehreren Künstlern, wie z.B. R.E.M. oder Placebo gecovert wurde. Sogar Gilmour selbst gab sich nach dem Tod Syd Barrett's auf seiner On an Island Tour 2006 die Ehre. Er und Roger Waters produzierten den Track für das erste Album Syd Barrett's The Madcap Laughs

Obwohl es sich um dasselbe Lied handelt, wurde eine andere Aufnahme als jene des Solo-Debut-Albums auf der 1988 erschienen Compilation Opel veröffentlicht. Dieses enthielt Aufnahmen der damaligen Sessions, welche es nicht auf die beiden Solo-Alben schafften (das zweite Soloalbum erschien Ende 1970 und hiess Barrett). 
3CD-Box 1993

Die Madcap Laughs Version von Dark Globe stammt aus den Aufnahmesessions vom 12. Juni 1969 in den Abbey Road Studios. Es wurden insgesamt 3 Takes aufgenommen. Das 1. Take wurde unterbrochen, das 2. schaffte es auf die LP. Die 3. Aufnahme war 3:17 Minuten lang, wurde aber nicht verwendet. Diese Session wurde von David Gilmour/Syd Barrett produziert und fand zwischen den Aufnahmetagen des Pink Floyd Albums Umma Gumma statt.
Die Version vom Album Opel namens Wouldn't you miss me stammt hingegen von einer Aufnahmesession des 26. Juli 1969, bei welcher David Gilmour/Roger Waters für die Produktion verantwortlich waren. Diese Version beinhaltet allerdings 3 Gesangslinien, die von Syd eingesungen wurden. Es ist allerdings nicht bekannt wann sie als overdubbings aufgenommen wurden. Auf jeden Fall blieb diese Aufnahme verschollen, bis sie für die Veröffentlichung der Compilation Opel 1988 verwendet wurde.

Im Vergleich ist Dark Globe etwa eine Oktave höher gesungen und schneller, während Wouldn't you miss me tiefer gesungen ist, etwa eine Minute länger dauert und mehrere Vocal-Overdubs hat. Ansonsten unterscheiden sich die beiden nicht in Text und Akkordfolgen.
Der zweite Titel "Wouldn't you miss me" ist ein Auszug aus dem Text des Liedes. Das Lied ist sehr traurig und Syd beschreibt auf eine poetische Art und Weise seinen psychischen Verfall und das Gefühl des "Verlassen werden". Das Lied wirkt thematisch wie eine Weiterführung des Gedankens aus "Jugband Blues" ("It's awfully considerate of you to think of me here") aus A Saucerful of Secrets

Das Lied wurde nie live von Syd Barrett vorgetragen. Kurioserweise gibt es von den Sessions nur diese 3 Takes, während für andere Lieder weit mehr Aufnahmeversuche gestartet wurden. 

RSD Single 2015
Compilation 2001












Weitere Veröffentlichungen: 

Dark Globe:

1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered & repackaged 1993.
2006 David Gilmour 7" Arnold Layne (live feat. D. Bowie) / Dark Globe (live) (2:16)
2006 David Gilmour cd-single Arnold Layne (live feat. D. Bowie) /  Arnold Layne (live feat. R. Wright)  / Dark Globe (live)
2007 David Gilmour Remember That Night DVD live July, Austria 
2010 An Introduction to Syd Barrett; remastered 2010 (2:00) 
2015 Dark Globe (Syd Barrett)/Dark Globe (REM); Side by side 7" Single. 

Wouldn't you miss me?
1988 Opel LP.
1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel remastered & repackaged 1993.
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001.

Samstag, 5. Dezember 2015

Butterfly

Autor: Barrett
Dauer: 2:59
First release:  1965 - Their First Recordings, EP  27. November 2015


1965 - Their First Recordings Vinyl-Single Cover

Am sogenannten Black Friday 2015 veröffentlichen Pink Floyd ohne jegliche Ankündigung eine Doppel-Vinyl single (2x7") mit 6 bis zu diesem Datum unveröffentlichten Tracks aus dem Jahr 1965. Die Ausgabe ist auf 1050 Stück limitiert und somit konnten leider nur einige glückliche Fans dieses tolle Zeitdokument ergattern.
Hauptgrund dieser "Hau-Ruck"-Aktion war wohl der Verfall der Autorenrechte nach 50 Jahren. Hätten Pink Floyd diese Aufnahmen nicht dieses Jahr veröffentlicht, wären sie allgemeines Kulturgut geworden und jeder hätte sie veröffentlichen können. 

Pink Floyd veröffentlichten am 30.11.15 auf deren Facebook-Seite folgende Mitteilung um die Fans zu beruhigen:
"On Friday, a special limited edition set of two 7" singles was released, featuring previously unreleased Pink Floyd tracks. There were just over 1000 of these sets available. "Pink Floyd 1965 – Their First Recordings" included Lucy Leave, Double O Bo, Remember Me, Walk With Me Sydney, Butterfly and I'm A King Bee.
If you weren't one of the lucky ones to come across one of these in your local record store (the only place they were available from), don't worry, Pink Floyd hope to make them available in some physical form towards the end of next year."

Zwei der enthaltenen Lieder (Lucy Leave und I'm a King Bee) sind in Fankreisen schon länger bekannt, da sie auf zahlreichen Bootlegs erhältlich waren, alle anderen Lieder hingegen sind eine Neuheit für alle Fans. Lediglich die Titel der Tracks waren bekannt. 

Anders so der Song Butterfly. Er findet kaum kaum namentliche Erwähnungen in den zahlreichen veröffentlichten Büchern über Pink Floyd und Syd Barrett. 
Lediglich im Buch "Random Precision - Recording the music of Syd Barrett 1965-1974" wird eine Aufnahmesession "late spring 1965" von Bob Klose erwähnt. Vermutlich stammen die Aufnahmen von Mai/Juni 1965 und wurden in den Regent Studios in London aufgenommen. Im ansonsten sehr gut recherchierten Buch von David Parker wird lediglich ein "Unknown title" erwähnt, den Bob Klose so beschreibt:"I can't remember the title of the last number.... it was a shuffle type thing in E as far as I can recall. They are no great loss to musical history, although they might have some curiosity value." 
Erste Erwähnung konnte ich im italienischen Buch "Il Fiume infinito - Tutte le canzoni dei Pink Floyd" der Lunatics aus dem Jahr 2014 finden, in welchem jedoch lediglich erwähnt wird, dass der Song von Syd Barrett 1964 geschrieben wurde und evtl. vom Ragtime Klassiker "Flutter By, Butterfly" beeinflusst wurde. 
Das Line-Up der ersten Pink Floyd Aufnahmesession bestand aus Syd Barrett, Rick Wright, Roger Waters, Nick Mason, Bob Klose und Juliette Gale. Das Aufnahmegerät war ein Mono-2-Track Taperecorder. 

Pink Floyd mit Bob Klose (rechts) 1965

Die Aufnahme von Butterfly beginnt mit einer unverkennbaren Rhythmusgitarre von Syd Barrett (Lead-Gitarre spielte damals ja noch Bob Klose) und seinem Gesang. Der Song wirkt etwas "schleppend", was durch die Chöre im Chorus noch etwas unterstrichen wird. Ausserdem enthält er ein nettes Keyboard-Solo von Rick Wright, der wirklich als einziger musikalisch hervorsticht. Der pubertäre Text "listen all the girlies, although I never met you, gonna catch you soon with my Butterfly net, you better watch out" sollte vor dem Hintergrund verstanden werden, dass der Autor Barrett zur Zeit der Entstehung dieses Songs spritzige 18 Jahre alt war. 

Über Live-Darbietungen des Songs ist nicht viel bekannt, da es kaum Setlist zu damaligen Konzerten gibt. 

Weitere Veröffentlichungen:
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box: 1965-1967 Cambridge St/ation CD

Bob Klose 40 Jahre später mit Werner Haider von Pulse & Spirit



Sonntag, 29. November 2015

Dancing right in front of me

AutorGilmour
Dauer: 6:11 
First releaseDavid Gilmour - Rattle that lock,  15. September 2015


Pressefoto 2015
Gilmour selbst bezeichnet seine Fähigkeit Texte zu schreiben als stark limitiert. Während er während der Waters-Pink-Floyd-Ära primär Waters die Texte schreiben ließ (Ausnahmen sind lediglich The Narrow Way Part 3 und Childhood's End), bediente er sich auch auf seinen Solo-Alben und den Post-Waters-PF-Alben bei zahlreichen Text-Schreibern. 
von Pete Townsend, Elektra Stuart, Roy Harper und last but not least Polly Samson, die wohl zu seiner Haupt-Texterin avancierte.
Auf David Gilmour schrieb Gilmour 3 Texte zu So far away, No way, I can't breathe anymore.
Auf About Face schrieb er immerhin 7 Songtexte zu Until we sleep, Murder, Blue light, Out of the blue, You know I'm right, Cruise und Near the end.
Auf On an Island stammte lediglich der Text zu Where we start aus seiner Feder, während auf Rattle that lock 2 Liedtexte (Faces of Stone und eben Dancing right in front of me) von ihm kreiert wurden.


Dass diese Selbstkritik von Gilmour nicht unbedingt gerechtfertigt ist, zeigt zum Beispiel eine Strophe aus Dancing right in front of me:

In watchful dependence a satellite spins
Cautiously circling the space that I'm in
It's bouncing me signals - distorted by time
And I'm stuck here waiting for the stars to align



Textlich befasst sich das Lied mit der Aufgabe Eltern zu sein. Gilmour sinniert über mögliche Fehler seinerseits und ermuntert seine Kinder die Chance, die ihnen das Leben gibt und die eigenen Ressourcen zu nutzen.

Gilmour ist also durchaus fähig gute Texte zu schreiben, allerdings scheint er dabei nicht der Schnellste zu sein. Es liegt also wohl eher an der Quantität als an der Qualität. Hinzu kommt wahrscheinlich auch die Tatsache, dass es ihm gefällt mit seiner Frau Polly Samson im Team zu arbeiten und ihr somit gerne diese Aufgabe überlässt.
Vinyl-Edition 2015
Musikalisch bewegt sich Dancing right in front of me von Gilmours typischen Soundspektren weg und fügt sich zusammen mit Faces of Stone und The Girl in the yellow dress in eine Trilogie von Songs des neuen Albums ein, welche eine Art "Neuorientierung" David Gilmours durchscheinen lassen. In den letzten Jahren hatte er vermehrt mit jazzigen und klassischen Elementen gespielt und fügt sie in seinem neuen Album gekonnt ein.

Dancing... folgt einer Art "Penny Lane"-Beatlesken Rhythmik und würde sich gut auf einem Alan Parsons Project Album machen. Hier wird Gilmour von Steve DiStanislao und Andy Newmark an den Drums, sowie Yaron Stavi am Double Bass begleitet. Für die Orchestrierung zeigt sich auch hier wieder Zbigniew Preisner verantwortlich.
Der wunderschön jazzige Klavier-Mittelteil dürfte somit von David Gilmour selbst eingespielt worden sein. Wie immer wird der Song von einem schönen Gilmour-Solo gekrönt.

Das Lied wurde auf der 2016er Tour lediglich 2x vorgetragen. Einmal in Breslau (Polen) mit Orchester sowie ein weiteres mal in Belgien.

Weitere Veröffentlichungen:
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 live in Wroclaw, Polen Juni 2016 mit Orchester. Bluray (6:18)

Freitag, 20. November 2015

Beauty

AutorGilmour
Dauer: 4:28 
First releaseDavid Gilmour - Rattle that lock,  15. September 2015


Gilmour's Beauty 2015

Beauty ist das dritte Instrumental auf Rattle that lock. Ebenso auf David Gilmour (1978) und On an Island waren 7 gesungene und 3 instrumentale Lieder vertreten. Auch hier spielt Gilmour bis auf die Drums und Percussions (Steve DiStanislao, Danny Cummings), sowie das Piano (Roger Eno) alle Instrumente selber.

Dieses Stück besteht hauptsächlich aus zwei Hälften.
Die erste Hälfte des Stücks bedient sich massiv an Cluster One und könnte beinahe als abgespeckte Alternativversion des Openers von The Division Bell durchgehen. Ebenso wurde dem Ganzen eine ordentliche Portion Wineglasses (Shine on you crazy diamond part 1) hinzugefügt um gewohnte Pink Floyd "Trademarks" zu verwenden. 
Innencover "Rattle that lock"

Die zweite Hälfte hingegen beginnt mit einem Gitarrenriff, der etwas an den Gilmour-Stil der 80er erinnert. Das ganze wird mit einem sehr simplen Rhythmus unterlegt.... und... ja da war's dann. Im Nachhinein entsteht der Eindruck, dass der Song eher ein bisschen ziellos dahinmäandert. 
Auf jeden Fall hat Gilmour auch hier Geschmack für eine eingängige Melodie bewiesen.

Der Song wurde bis heute nicht live gespielt.


Sonntag, 8. November 2015

Barn Jams Part Two

AutorGilmour
Dauer: Barn Jam 1  4:35
            Barn Jam 2  2:53
            Barn Jam 3  3:51
            Barn Jam 4  4:17
First releaseDavid Gilmour - Rattle That Lock (2disc dvd/bluray edition), 18. September 2015


It's the Barn

2015 veröffentlichte Gilmour weitere 4 Jams aus den Barn Sessions auf der 2-disc Edition seines Soloalbums Rattle that lock. Damit hat Gilmour insgesamt 8 Jams der Barn Sessions veröffentlicht, wenn man Island Jam 2007 dazuzählt, der bei derselben Gelegenheit aufgenommen wurde. Diese hier vorgestellten Aufnahmen sind auf DVD und Bluray erhältlich. 

Wie alle Aufnahmen aus diesen Sessions sind auch diese rigoros instrumental gehalten und werden von Gilmour's Kernband der Tour 2006 eingespielt: David Gilmour, Rick Wright, Guy Pratt und Steve DiStanislao

Bei allen Jams scheint David Gilmour als alleiniger Autor auf. Besonders berührend ist die Tatsache, dass es die letzten Aufnahmen von Richard Wright vor seinem Tod sind.



Jam Session at the Barn Februar 2007

Barn Jam 1 ist im Grunde ein Boogie, dessen Gitarrenriff von Gilmour vorgegeben wird und auf dem der Rest der Band dahinimprovisiert. 
Barn Jam 2 hingegen kommt eher funk-poppig daher und passt - nicht zuletzt wegen dem Rhythmus - wohl am ehesten zum neuen Solo-Album von Gilmour.
Barn Jam 3 beginnt als typischer Blues, ist aber wohl jene Jam-Session, die am ausgearbeitetsten ist und könnte mit Text versehen ein fertiges Lied sein. Auch ein tolles Gitarrensolo veredelt diesen Jam.
Barn Jam 4 beinhaltet einen kurzen Dialog zwischen Gilmour und Wright. Auch hier folgt der bluesige Jam eher einer klassischen Songstruktur. ein tolles Slidegitarren-Solo von Gilmour ist hier zu hören!


Rattle That Lock Deluxe Edition 2015

Somit wurde Island Jam 2007 auf Remember That NightBarn Jam 121, 166 und 192 auf Live in Gdansk und Barn Jam 1, 2, 3, 4 auf Rattle That Lock veröffentlicht.
Es ist nicht bekannt wieviele Stücke noch unveröffentlicht sind, aber Gilmour könnte wahrscheinlich locker ein Album mit diesen Sessions füllen. 




Sonntag, 1. November 2015

A boat lies waiting

Gilmour & Wright ca. 1970
AutorGilmour Text: Samson
Dauer: 4:35
First releaseDavid Gilmour - Rattle that lock,  15. September 2015


Gilmour & Wright ca. 2007














Nach dem Tod von Richard Wright am 15. September 2008 änderten sich David Gilmour's Pläne grundlegend. Hauptsächlich wurde die Fertigstellung des Solo-Albums "Rattle That Lock" durch das Hommage-Album an Rick Wright namens "Pink Floyd - The Endless River" unterbrochen. 
Der Verlust des musikalischen Wegbegleiters Wright wiegt aber so schwer, dass auch auf dem letztendlich heuer erschienen Solo-Album ebenfalls eine eindeutige Huldigung an den ehemaligen Floyd-Keyboarder und Freund enthalten ist.

A Boat Lies Waiting nimmt textlich Bezug auf Wright's Passion des Segelns und des Meeres. Wrights Vorliebe für das Meer und die Seefahrt prägten nicht nur dessen Songwriting ("Wet Dream"), jedoch auch seinen Rauswurf aus Pink Floyd, als er sich während der Aufnahmesessions zu The Wall weigerte seinen Bootsurlaub zu unterbrechen. 
Obwohl der Text von Polly Samson stammt, scheint er in sehr klarer Weise den Schmerz und die Ausweglosigkeit von Gilmour's Trauer zu widerspiegeln. 
Gekonnt nutzt Samson die Symbolik der Bootsfahrt um die Trauer darzustellen. Unweigerlich kommt einem das Cover des Albums "The Endless River" in den Sinn.



The Endless River Cover
Something I never knew
In silence I'd hear you
And a boat lies waiting
Still your clouds all flaming
That old time easy feeling

What I lost was an ocean
Now I'm drifting through without you
In this sad barcarolle

What I lost was an ocean
And I'm rolling right behind you
In this sad barcarolle

                             It rocks you like a cradle
                              It rocks you to the core
                              You'll sleep like a baby
                          As it knocks at Death's door


A propos "The Endless River": Musikalisch und produktionstechnisch scheint der Track beinahe wie ein Überbleibsel aus den "The Endless River" Tracks. Die Produktion ist eben sehr "Ambient"lästig, was der Verträumtheit und Traurigkeit des Liedes jedoch keinen Abbruch tut. Besonders in der ersten Hälfte des Liedes werden Parallelen zum 2014er Pink Floyd Album offensichtlich.

Musikalisch erinnert der Klavierakkord sehr stark an Wright's Harmonien, auch wenn die Komposition von Gilmour stammt (dies fiel schon bei "Anisina" auf). Gilmour berichtet die Aufnahme stamme ursprünglich sogar aus einer Home-Session, die etwa 20 Jahre zurückliegt. Man hört sogar im Hintergrund einmal eines seiner Kinder quäken, welches heute bereits erwachsen ist. Der Gesang, der erst nach ca 2 1/2 Minuten einsetzt, wurde mit Harmonien von Crosby & Nash (bereits auf dem 2006er Album On an Island vertreten) verfeinert. Zuvor hört man aber die Originalstimme von Wright sagen "It's like going to the sea, there is nothing". 



Live 2015

Gilmour performte den Song live auf jeder seiner Live-Daten 2015 und dies besonders passend in einer Art "Huldigungs-Sequenz" indem er die Songs Wish you were here, A Boat lies waiting und The Blue hintereinander spielte. Während des Songs sah man David Gilmour erstmals ohne Gitarre oder sonstige Instrumente auf der Bühne stehen und singen. Die Live-Version von Pompeii wurde 2017 veröffentlicht.

Weitere Veröffentlichungen: 

Das Album wurde als LP, CD, CD-DVD oder CD-BluRay Deluxe Edition, sowie zum Download angeboten. Die DVD und BluRay enthalten auch das Dolby 5.1 Mix
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 LP, CD&Bluray (4:55)