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Samstag, 3. Dezember 2022

Octopus / Clowns & Jugglers

Octopus:

Autor: Barrett
Dauer: 3:48
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970

Syd Barrett's Octopus 7"




Clowns and Jugglers:

Autor: Barrett
Dauer: 3:25
First release: Syd Barrett - Opel,  17. Oktober 1988


Octopus ist die einzige offizielle 7"Single, die Syd Barrett als Solo-Künstler veröffentlichte. Der Arbeitstitel war "Clowns & Jugglers". Erste Aufnahmen (2 Takes) fanden 1968 statt. Auf diesen ist nur Barrett mit der Gitarre zu hören. Dann blieb Syd Barrett für ca. 1 Jahr den Aufnahmestudios fern. Es ist nicht bekannt, was in diesem Jahr geschehen ist, aber es ist wahrscheinlich, dass Syd Barrett sich einer psychiatrischen Therapie unterzogen hat. 



Fast ein Jahr später, 1969, wurde der "Faden" wieder aufgenommen und es wurden die Mitglieder der Band "Soft Machine", also Hugh Hopper, Robert Wyatt und Mike Ratledge als Gastmusiker eingeladen. Diese sollten auf den bereits aufgenommenen Takes einfach dazuspielen, wobei Syd Barrett, laut Hugh Hopper überhaupt keine Indikationen gab wie es gespielt werden sollte. De Facto ist der psychedelische Mittelteil der auf Opel 1988 veröffentlichten Version (Take 3) von Clowns & Jugglers sehr experimentell geraten. Take 1 wurde als Bonustrack 1993 im Rahmen des Box-Sets "Crazy Diamond" veröffentlicht und beinhaltet grundsätzlich Syd Barrett mit E-Gitarre, also den Bankingtrack.

Für Octopus hingegen wurde ein anderes Take genommen, welches Syd Barrett mit akustischer Gitarre einspielte. Die als Bonus-Tracks auf der 1993 Re-Edition von "The Madcap Laughs" veröffentlichten Takes 1 & 2 sind lediglich ein False-Start (take 1) und ein weiteres Take mit einer unterschiedlichen Gesangslinie als auf dem finalen Song.

Alle Wiederveröffentlichungen des Songs Octopus, inklusive der Single-Version(en), sind derselbe Mix wie auf dem Debütalbum von Syd Barrett, außer jener Version, welche auf An Introduction to "Syd Barrett" 2010 veröffentlicht und von David Gilmour remixed wurde. Hierfür nahm er Take 1 (den False Start) und vermischte diesen mit dem finalen Mix. 

Mick Rock 7" RSD 2010 Single    

 Textlich ist Octopus aka Clowns & Jugglers beinahe identisch. Es handelt sich um eine phantastisch-psychedelische Reise, in welcher der "Madcap" die Männer an der Grenze auslacht. De Facto gibt eine Zeile aus dem Song auch Barrett's Debütalbum "The Madcap Laughs"seinen Titel.


Weitere Veröffentlichungen: 

Octopus:

1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laughs und Barrett)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered & repackaged 1993. (3:44)
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs. Takes 1&2 (3:09)
1993 Crazy Diamond - ltd edt. 7" EP 1993.
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001
2010 An Introduction to Syd Barrett; remixed 2010 (3:54) 
2010 Octopus (3:44)/Golden Hair RSD 7" Single.  RSD 2010

Clowns and Jugglers:

1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel remastered & repackaged 1993.
1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel. Take 1 (3:33)

Samstag, 2. April 2022

No good trying

Autor: Barrett
Dauer: 3:26
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970


Tribute-Album feat. J Mascis, R.E.M., etc.

No Good Trying ist eine psychedelische Perle. Grunge-Rock im Ur-Format. Dinosaur Jr's J Mascis oder Screaming Trees' Van Conner benutzten den Song als Blaupause für ihr Songwriting. 

Der Song wurde am 11. April 1969 in Abbey Road 3 für das Debut-Solo-Album "The Madcap Laughs" aufgenommen. Produzent Malcolm Jones. Der Arbeitstitel ist "It's No Good Trying". Die "Recording Sheets" sprechen von 3 Takes des Songs, von denen Take 3 als "Best" deklariert wurde und auf dem Album landete. Dies widerspricht den Angaben auf der "Crazy Diamond"-Box von 1993 auf welcher ein Bonus-Track von "No good trying" als "Take 5" betitelt wird. David Parker geht in seinem Buch "Random Precision - Recording the Music of Syd Barrett 1965-1974" davon aus, dass zwei "False-Starts" mitberücksichtigen wurden und somit aus 3 Takes 5 wurden. Fakt ist, dass der veröffentlichte Bonustrack in Wirklichkeit das "Take 1" ist. 


Am 3. Mai wurden dann die Overdubs von niemandem Geringerem als "The Soft Machine" eingespielt. Robert Wyatt (Drums), Mike Ratledge (Keyboards) und Hugh Hopper (Bass) spielten live die Instrumente ein. Letzterer erinnert sich, dass die drei zum Proben ins Aufnahmestudio gingen und herumdudelten. Bis Syd Barrett meinte er sei zufrieden. Sie wissen nicht welche Aufnahmen er letztendlich für das Album-Mix verwendete.

No good trying wurde auch auf der Compilation "Wouldn't you miss me?" von 2001 veröffentlicht. Dinosaur Jr. veröffentlichten nach dem Tod von Syd Barrett ihre Version des Songs.  


Weitere Veröffentlichungen: 
  • 1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
  • 1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
  • 1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered&repackaged 1993
  • 1993 Crazy Diamond - CD Box. Take 1 (6:23)
  • 2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001.
  • 2010 The Madcap Laughs. CD remastered 2010
  • 2014 The Madcap Laughs. LP remasterered 2014

Samstag, 10. Oktober 2020

Milky way

Autor: Barrett
Dauer:  3:27 (Take 5)
First release:  Syd Barrett - Opel,  17. Oktober 1988

Kassetten-Cover 1988

Milky Way ist eines der outtakes, welche erst 1988 auf "Opel" das Licht der Welt erblickten, obwohl bereits am 7. Juni 1970 aufgenommen. Es wurden insgesamt 5 Takes aufgenommen. Take 5 wurde veröffentlicht. Der Track wurde kurioserweise bereits 1974 gemixt, da er damals bereits veröffentlicht werden sollte. EMI wollte unbedingt ein weiteres Album nach dem Erfolg der Reissues von "The Madcap laughs/Barrett" im selben Jahr. Da kein neues Material von Syd zur Verfügung stand, wurde einfach bestehende Aufnahmen gemixt. Die Idee wurde jedoch auf Eis gelegt.... bis 1988. Diese Erinnerungen stammen von Produzenten John Leckie.

Der Track ist lediglich mit akustischer Gitarre von Syd Himself begleitet. Keine Overdubs. Grundsätzlich handelt es sich um eine Demo-Version, die hier veröffentlicht wurde. Auch leicht erkennbar durch die Tatsache, dass Syd Barrett beim Gesang gegen Ende auf den Tonleitern herumrutscht. Der Songtitel lässt einen zwar vermuten es ginge um irgendwelche Space-Rock-Inhalte, aber es scheint sich wohl eher um ein Liebeslied zu handeln. Stellenweise jedoch blickt Syd's melancholische Schreibweise der letzten Jahre durch. 

"Seems a while, since I could smile the way you do..."

CD-Backcover 1988 

"Take life easy, I mean so easy, why so empty...?"

Wie gesagt wurde der Song 1988 erst im Rahmen der Compilation "Opel" veröffentlicht. 1993 wurde das Album auf CD im Rahmen der Box "Crazy Diamond" (wohl parallel zu Pink Floyd's "Shine On" Box Set) veröffentlicht. Es sind keine weiteren Aufnahmen des Liedes bekannt. 


Weitere Veröffentlichungen: 
1993 Crazy Diamond Box remastered 1993

2014 Opel; vinyl re-issue remastered 2010.


Samstag, 10. August 2019

Long gone

Autor: Barrett
Dauer: 2:50
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970



Mit dünner Stimme und nur von akustischer Gitarre begleitet, beschreibt Barrett im Lied Long Gone das Gefühl des Verlustes und der Einsamkeit. Während zu Beginn noch von einer verlorenen Liebe die Rede ist, wird bald klar, dass die Einsamkeit sich wohl auf die Leute generell bezieht und Syd's Schicksal das sein muss, alleine zu bleiben und das Leben der Anderen nur von aussen zu beobachten. 
Auch hier switcht Barrett wieder zwischen der Dritten Person und der Ersten Person von Strofe zu Strofe.
Die Bridge "... and I stood very still by the window sill..." wechselt Tonart des Gesangs ca. eine Oktave höher und macht das Lied zu einem der melodiösesten auf dem Debut-Album "The Madcap Laughs" von Syd Barrett. Überflüssig zu sagen, dass es ebenso melancholisch, traurig und verstörend ist, wie der Rest des Albums. Genau darin liegt ja die Faszination dieser einzigartigen Platte.
Das Lied selbst erinnert mich manchmal an "Gone Gone Gone" vom White Album der Beatles aus der Feder von George Harrison.

Das Lied wurde am 12. Juni 1969 in den Abbey Road Studios aufgenommen. 2 Takes, wobei das Erste für das Album verwendet wurde. Produziert wurde die Session von Roger Waters und David Gilmour.
Long gone wurde nie live aufgeführt, genauso wenig wurden Demos oder alternate Takes des Songs veröffentlicht. Lediglich auf der Compilation von 2001 "Wouldn't you miss me?" wurde der Song verwendet.



Türkische Kassetten-Edition 

Weitere Veröffentlichungen: 
1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered&repackaged 1993
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001. (2:49)
2010 The Madcap Laughs. CD remastered 2010
2014 The Madcap Laughs. LP remasterered 2014

Freitag, 12. Juli 2019

Let's split

Autor: Barrett
Dauer: 2:35 (Take 1, recorded 17. Juli 1970)
First release:  Syd Barrett - Opel,  17. Oktober 1988

Wie bei Dolly Rocker (welches am selben Tag aufgenommen wurde), handelt es sich hier um die einzige Aufnahme des Songs. Auch hier hört man vor Beginn des Liedes Syd Barrett erklären, dass er derzeit noch keinen Titel habe. 
Der Song selbst besteht nur aus Stimme und akustischer Gitarre, beide von Barrett gespielt. Der Text "Let's split, I'm telling you this is it" oder "everything is down, down down.... out, out, out" folgt nicht wirklich einem Sinn. Text, wie auch Musik wirken irgendwie improvisiert/unfertig und man kann regelrecht hören, wie Syd Barrett während des Spiels Richtung wechselt... 
Tatsächlich wird der Song 2x unterbrochen, da Barrett einfach aufhört zu spielen. Gegen Ende gibt er sogar ein Pfeif-Solo zum Besten. Das Lied hört so abrupt auf wie es angefangen hat.

Obwohl bereits 1970 aufgenommen und von David Gilmour produziert, erblickte das Lied erst im Rahmen der Compilation "Opel" von 1988 das Licht der Welt.


Weitere Veröffentlichungen: 
1993 Crazy Diamond Box remastered 1993; take 1

2014 Opel; vinyl re-issue remastered 2010.

Sonntag, 21. April 2019

Late night

Autor: Barrett
Dauer: 3:11
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970






"Inside me I feel alone and unreal."



Der Satz bringt es wohl auf den Punkt. Syd Barrett nahm "The Madcap Laughs" auf, als er sich mental langsam verlor, dies wirkte sich natürlich auch auf die Texte des Künstlers aus. Auch "Vegetable Man" (aus den Pink Floyd Sessions für "A Saucerful of Secrets"), das in etwa zur gleichen Zeit entstand hat ähnlich verstörende Textstellen. Genau genommen nahm man im Mai 1968 Studiozeit und wusste Teils noch nicht ob das Material dann für Pink Floyd verwendet wurde, oder nicht. Das lag auch am mentalen Zustand von Syd Barrett.

Peter Jenner:" We didn't know what would happen, we didn't know where we were going. We didn't know whether he was going to work on Pink Floyd material, or whether he was going to do "Syd Barrett" stuff. Certainly I think initially the intention was to continue working on Pink Floyd material, and maybe getting songs out and things".

Am 6. Mai wurden somit 6 Takes des Songs aufgenommen. Eine weitere Aufnahme-Session des Songs wurde am 21. Mai gemacht. An jenem Tag hatte Syd angeblich seine Gitarre nicht dabei.
Peter Jenner:" He'd forgotten his guitar... or it was lost or he'd sold it, God knows..."


LP-Gatefold InnerCover

Der Track wurde von Malcolm Jones produziert. Die Produktion wartet mit einer verzerrten psychedelischen Slidegitarre und einer Rhythmusgitarre auf. Syd's Gesang wirkt hingegen etwas emotionslos. Es werden 3 Session-Musiker als Begleitung angegeben, werden aber namentlich nicht erwähnt.

Obwohl der Text im Ganzen wohl von einer enttäuschten und verlorenen Liebe handelt, als Syd eines morgens aufwacht und seine Geliebte verschwunden ist, ist er dennoch zutiefst verstörend. Der Text ist romantisch und doch auf Syds Art naiv gehalten.


Das auf der "Opel" Remaster (sowie in der Box "Crazy Diamond") 1993 veröffentlichte "take 2" ist eine Intrumentalversion des Songs. 
2001 wurde das Lied auf der Compilation "Wouldn't you miss me?" veröffentlicht.


Weitere Veröffentlichungen: 
1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered&repackaged 1993
1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel remastered & repackaged 1993. take 2 (3:19)
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001. (3:14)
2010 The Madcap Laughs. CD remastered 2010
2014 The Madcap Laughs. LP remasterered 2014

Samstag, 3. November 2018

It is obvious

Autor: Barrett
Dauer: 2:55  
First release:  Syd Barrett - Barrett,  14. November 1970

Syd Barrett 2LP 1974

It is obvious
ist alles anderes als das: Obvious, denn klar ist an diesem Songtext so gut wie gar nix. Es handelt sich um einen jener dadaistischen Lautmalereien, die nicht unbedingt Sinn machen, wenn man nach einem sucht:


"It is obvious may I say, oh baby, that it is found on another plane. 
Yes I can creep into cupboards, sleep in the hall..."

Text von "It is obvious" aka "Mindshot"
Der Song basiert auf 2 Akkorden und ist einer der schwächeren Lieder, die auf dem 2. Solo-Album Barrett vertreten sind. Dementsprechend ist der Song auch auf keinem der Syd Barrett "Best of" Alben vertreten. Kurioserweise wurde jedoch der handgeschriebene Text des Songs im Booklet der Compilation "Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett" von 2001 abgedruckt. Hier trug der Song noch den Titel "Mind Shot".

Die auf dem Album vertretene Version wurde am 17. Juli 1970 von Dave Gilmour aufgenommen, die Overdubs wurden am 20 Juli 1970 hinzugefügt. Es handelt sich hierbei um Take 1.
Eingespielt wurde der Song von Barrett an Gitarre und Vocals, Wright am Keyboard, wobei Gilmour ein 2. Keyboard bediente, sowie Bass. Das Drumming stammt von Jerry Shirley.

Seit der 1993 erschienenen Box "Crazy Diamond" enthält die CD-Version von "Barrett" einige Bonus-Tracks. Es wurde auf hier das Take 2 hinzugefügt, bestehend aus Elektrischer Gitarre und Vocals.
Hingegen wurden auf der 1993er "Crazy Diamond" Version vom Album "Opel" gleich 2 weitere Takes des Tracks veröffentlicht: Take 3 (elektrische Gitarre und Vocals) und Take 5 (akustische Gitarre und Vocals).
Alle Takes stammen vom 17. Juli 1970.



Weitere Veröffentlichungen: 
1974 Syd Barrett 2LP (re-issue of The Madcap Laughs & Barrett)

1993 Crazy Diamond Box remastered 1993; remastered 1993; take 2 (3:51); CD
1993 Crazy Diamond Box - Opel; take 3 (3:44), take 5 (3:06)
2010 Barrett; remastered 2010
2014 Barrett; vinyl re-issue remastered 2010.

Samstag, 5. Mai 2018

If it's in you

Autor: Barrett
Dauer: 2:27
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970

"If it's in you" wurde am 26. Juli 1969 bei einer Session mit den beiden Produzenten David Gilmour und Roger Waters aufgenommen. An jenem Tag wurden auch "Feel" und "She took a long cold look" aufgenommen. Das Lied erschien auf "The Madcap laughs".
"If it's in you" ist aber wohl die verstörendste Aufnahme, die jemals von Syd Barrett veröffentlicht wurde. Besonders die ersten Zeilen des Songs sind schwer verdaulich, da Barrett total falsch mit dem Gesang einsetzt. Nach diesem ersten Take beginnt er noch einmal, der Tonfall der Stimme ist jedoch weiterhin kaum auszuhalten. Es ist insofern verstörend, da es sich um denselben Syd Barrett handelt, der 2 Jahre vorher wundervolle kompositorische und musikalische Fähigkeiten zeigte, und zeigt somit den erschreckenden mentalen Verfall dieses Künstlers auf.
Die Veröffentlichung dieses Songs kann somit nur mit dem "historischen Wert" der Aufnahme gerechtfertigt werden, wurde allerdings weithin kritisiert.

Barrett während der Mick Rock Photo Session für das Debut-Album

Deshalb erscheint es erst recht verwunderlich, dass derselbe Song auf dem 2010 erschienenen, posthumen Sampler "An Introduction to Syd Barrettveröffentlicht wurde.

Textlich folgt der Song den dadaistischen Inhalten anderer später Barrett Songs (Word Song, Octopus, Baby Lemonade, etc."

Beispiel gefällig?

"Did I wink of this, I am. Yum yummy yam doh yummy yam yom yum.
Yes I'm thinking of this, in steam. Skeleton kissed to the steel rail."

Die Tribute-Band "Jennifer Gentle" hat auf dem MOJO-Sampler "The madcap laughs again" eine wunderschöne und harmonische Version des Songs aufgenommen, der Barrett sicherlich Freude bereitet hätte. 
Cd-Cover des Tribute-Albums

Weitere Veröffentlichungen:
1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered & repackaged 1993.
2010 Syd Barrett - The Madcap Laughs Vinyl Remaster 2010
2010 An Introduction to Syd Barrett (2:24)

Montag, 2. April 2018

I never lied to you

Autor: Barrett
Dauer: 1:46
First release:  Syd Barrett - Barrett,  14. November 1970

Mick Rock Photosession für "Barrett" Album

Bei "I never lied to you" handelt es sich eigentlich um eine Coda des Songs "Waving my arms in the air" aus dem zweiten Soloalbum "Barrett".
Das Lied wurde 2. April 1970 in den Abbey Road Studios aufgenommen. Von "I never lied to you" gibt es laut David Parker ("Random Precision") keine Studio-Dokumentation. Es gibt lediglich Angaben zu "Waving my arms in the air", was daraus schliessen lässt, dass es sich ursprünglich um einen einzigen Song handelte, der erst nach der Aufnahme in 2 verschiedene Songs aufgeteilt wurde.
Textlich ist es eigentlich ein Liebeslied, in welches Barrett mit einer Frau dialogiert, der er versucht klar zu machen, dass er sie nie belogen hat. Ebenso kann er sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. 
Musikalisch basiert der Song auf recht kniffligen Akkordwechseln und auch die Metrik ändert sich während des Verlaufs. Der Song verlangsamt sich irgendwie während gegen Ende.
Musikalisch wird der Song von Rick Wright unverkennbar an den Keyboards begleitet. Barrett spielt an der akustischen Gitarre, die Drums stammen (wahrscheinlich) von Jerry Shirley. David Gilmour hat die Session produziert und Alan Parsons saß an den Reglern. Die Overdubs wurden am 3. April hinzugefügt.

Cover by Syd Barrett himself
In der 1993er Box "Crazy Diamond" wurden einige Bonustracks hinzugefügt. Unter anderem auch das Take 1 von "I never lied to you". Hier singt Syd Barrett (falsch) in einer höheren Tonlage und verheddert sich mehrmals in Tonlage und Rhythmik. Die Aufnahme ist nur von seiner akustischen Gitarre begleitet.

Der Song wurde auch 2001 gemeinsam mit Waving my arms in the air auf der Compilation "Wouldn't you miss me - The Best of Syd Barrett" veröffentlicht.

Weitere Veröffentlichungen: 
1974 Syd Barrett 2LP (re-issue of The Madcap Laughs & Barrett)
1993 Crazy Diamond Box remastered 1993; take 1 (1:48) 
2001 Wouldn't you miss me - The Best of Syd Barrett; remastered 2001
2010 Barrett; remastered 2010
2014 Barrett; vinyl re-issue remastered 2010.

Freitag, 24. Februar 2017

Golden Hair

Autor: Barrett/Joyce
Dauer: 2:00
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970




Golden Hair ist der einzige Syd Barrett Song, der nicht von ihm alleine geschrieben wurde (von den frühen Instrumentals von Pink Floyd mal abgesehen).

Genau genommen handelt es sich um die Vertonung eines Gedichts des irischen Dichters James Joyce (1882 - 1941). Syd Barrett war generell eine Leseratte und brachte auch im Debutalbum "The Piper at the Gates of Dawn" von Pink Floyd zahlreiche Anleihen aus der englischen Literatur.
Dass der Text von James Joyces stammt, scheint klar, ist er doch stilistisch sehr romantisch und wurde deutlich in einer anderen Zeit geschrieben. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Versionen von Barretts Vertonung veröffentlicht.

James Joyce war auch musikalisch
Die originale Version vom Debutalbum The Madcap Laughs ist neben dem Gesang mit akustischer Gitarre, Vibraphon und Percussions untermalt. 
Take 6 ist eine Aufnahme mit lediglich Stimme und Akustikgitarre.
Take 5 hingegen wartet mit zwei-stimmigen Vocals auf.
Die Instrumentalversion verzichtet gänzlich auf die Akustikgitarre und es sind nur Vibraphon, E-Gitarre und Percussionen zu hören.

Das Lied war Syd Barrett sehr wichtig und wurde als B-Seite seiner einzigen je veröffentlichten Single Octopus/Golden Hair seiner Solo-Alben publiziert. Es war die Single, die seine Solo-Karriere nach Pink Floyd lostreten sollte und bereits im November 1969 veröffentlicht wurde.
Die ersten Aufnahmen von Golden Hair gehen auf Juli 1968 zurück. Produziert wurde das Ganze von den Bandkollegen Roger Waters und David Gilmour.

Ausser auf The Madcap Laughs, findet sich das Lied auch in einer alternativ-Version, sowie einer Instrumental-Version auf dem 1988 erschienen Outtake-Album "Opel". 
1993 wurde in den Bonus-Tracks der remasterten Version auch eine weitere Aufnahme (Take 5) veröffentlicht. Ebenso fand das Lied gleich 2x Platz auf der Best of Compilation Wouldn't you miss me? aus dem Jahr 2001.


Gedichtband "Chamber Music" von James Joyce


Weitere Veröffentlichungen: 
1970  Octopus / Golden Hair 7"
1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1988 Opel LP take 6 (1:44); instrumental version (1:47)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered&repackaged 1993 take 5 (2:28)
1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel remastered & repackaged 1993.
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001.
2011  Octopus / Golden Hair; Mick Rock - Record Store Day 7" remastered 2010 (1:59)