Donnerstag, 21. August 2014

Bike

Pink Floyd vergnügen sich am Jahrmarkt 1967
Autor: Barrett
Dauer: 3:21
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967  

Bike ist der letzte Track des Debut-Albums. Seine Besonderheiten sind gleich zwei:

1. Es werden in den letzten 1,5 Minuten des Tracks schräge Musique Concrete Effekte geliefert, die von widerhallenden Schritten, Uhren bis zu Entengeplapper reicht. Sehr Avantgardistisch, das Ganze! .... und irgendwann werden wir viele dieser Effekte auf späteren Alben wieder hören!

2. Überzeugt Barrett hier textlich mit einer gefinkelten Reim-Metrik, die in zahlreichen Büchern diskutiert wurde!


Werbeplakat
I've got a bike, you can ride it if you like. 
It's got a basket, a bell that rings 
And things to make it look good. 
I'd give it to you if I could, but I borrowed it. 

You're the kind of girl that fits in with my world. 
I'll give you anything, everything if you want things.

......

I know a mouse, and he hasn't got a house. 
I don't know why I call him Gerald. 
He's getting rather old, but he's a good mouse. 

You're the kind of girl that fits in with my world. 
I'll give you anything, everything if you want things.

......

I know a room full of musical tunes. 
Some rhyme, some ching, most of them are clockwork. 
Let's go into the other room and make them work. 




Das Lied beginnt abrupt und mit relativ schneller Rhythmik. Im Laufe des Liedes wird jede Strophe in etwas geringerer Geschwindigkeit gespielt. In der letzten Strophe stimmt Wright an Backgroundvocals mit ein. 

Eines ist der Song aber ganz bestimmt: eine typische Barrett-Komposition. Deshalb schaffte es der Song auch auf die Compilations "Relics", "Echoes - The Best of Pink Floyd" (immer als letzter Song) und "An Introduction to Syd Barrett". Auf der 2001 Compilation "Echoes" wurde "originellerweise" zu Beginn des Songs eine Fahrradklingel hineingemixt... 

Live ist  lediglich der Auftritt beim Games for May Konzert am 12.05.1967 dokumentiert, da hieß der Song allerdings noch "Bicycle". Am 21. Mai 1967 wurde es unter dem Namen "The Bike Song" für das Debüt-Album aufgenommen. 
Ein Video für das Belgische Fernsehen 1968 wurde 2016 in der Early Years 1965-1972 Box; 1968 Germination veröffentlicht.


TPATGOD 30th anniversary Mono Edition 1997 
TPOTGOD Cd-Cover 1992













Weitere Veröffentlichungen: 
1971 Pink Floyd - Relics LP
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)
1992 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994
1996 Pink Floyd Relics CD remastered 1996
2001 Pink Floyd Relics; Japanese mini-vinyl replica, remastered 1996
1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono 
2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD:remastered & bell mix 2001 (3:24)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2010 Syd Barrett - An introduction to Syd Barrett; remastered 2010 (3:22).
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1968 Germination (video Tienerklanken 1968)
2020 Nick Mason's Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2CD;Bluray; Vinyl (2:23)

Samstag, 16. August 2014

Big Theme

AutorGilmour
Dauer: 4:10 
First releasePink Floyd - La Carrera Panamericana VHS, 02. Juli 1992


Filmausschnitt


Big Theme ist einer von 6 Instrumentaltracks, die eigens für den Dokumentarfilm "La Carrera Panamericana" aufgenommen wurden. Andere Floyd-Songs wie "Run like hell", "Signs of life", "Sorrow" und "One Slip" wurden für den Film auch verwendet. In dem Film nehmen Nick Mason, Steve O'Rourke (Band-Manager) und David Gilmour an der berühmten Südamerika-Rallye mit dem gleichen Namen teil. Es kam sogar zu einem spektakulären Unfall des Gilmour-Teams bei welchem O'Rourke sich ein Bein brach.
Cover des VHS-Videos 1992
Credits

Der Song wurde mit den anderen im November 1991 in den Olympic-Studios aufgenommen. Als Autor des Songs wird lediglich Gilmour geführt, die Songs wurden aber angeblich auch mit Wright & Mason, sowie Pratt, Carin, Renwick und Wallis aufgenommen. Bei Big Theme handelt es sich um einen hymnischen Gitarrenriff mit Bandbegleitung, der auf die Dauer etwas eintönig erscheint. Effektiv wurde der Soundtrack auch nie veröffentlicht und auch das Video ist nach wie vor lediglich auf VHS erschienen. 
Im Film sind lediglich 2,5 Minuten ohne darübergelegten Filmdialog zu hören, danach wird die Melodie in den Hintergrund gemixt.

Donnerstag, 14. August 2014

Big girls don't cry

Autoren: Crewe, Gaudio
Dauer: 2:15
First releaseJokers Wild - Untitled, ca. 1966


Jokers Wild live 1965. 19jähriger D. Gilmour ganz links

Big Girls don't cry ist ein weiteres der 5 Lieder, die Jokers Wild ca. 1966 aufgenommen hatten. Wie erwähnt handelt es sich um eine Tanz-Band, die amerikanische Rhythm'n'Blues Nummern nachspielte. Die Pressung dieser einseitig bespielten Platte belief sich auf ca. 50 Stück. 
David Gilmour spielte in dieser Band Gitarre und sang Background-Vocals. Der Aufnahme kann man anhören, dass die Band bzgl. der Spielvirtuosität noch nicht sehr trittsicher war. 
Ähnlich wie bei Beautiful Delilah handelt es sich um einen "BeachBoysStyle" Song, mit Harmonie-Vocals. Auch dieser Song ist original ein Song aus Amerika, der 1962 für "The Four Seasons" geschrieben wurde.









Sonntag, 10. August 2014

Biding my time

Autor: Waters
Dauer: 5:18
First releaseRelics, 14. Mai 1971
Pink Floyd ca. 1969

Biding my Time war ein weiterer Song der "The Man & The Journey" Shows von 1969, der bis dahin auch nicht veröffentlicht war.  Erst gegen Ende der Aufnahmen zu Umma Gumma wurde er am 19. Juli 1969 aufgenommen, wurde aber erst auf dem Sampler "Relics" 1971 veröffentlicht. 

Es handelt sich bei dem Lied um einen von Roger Waters komponierten Blues-Jazz, der überraschenderweise Richard Wright an der Jazz-Zugposaune hören lässt! 




Rick Wright beim Üben mit Lullubelle III; 1970














Wright, der ja als einziger der Band eine klassische Musikausbildung hatte, erstaunt mit seinen Fähigkeiten bei diesem Track, auf dem er außerdem eine ausgezeichnete Hammondorgel bedient. Gilmour hingegen überrascht seinerseits mit einem sehr rauen und rockigen Solo. Waters hingegen übernimmt neben dem Bass die Vocals. Er erinnert stellenweise an seinen Gesang in "San Tropez". Die letzten 3 Minuten sind starke Soli von Trompeten und Gitarre. 

Live wurde der Song lediglich bei den "The Man & The Journey" Shows gespielt. Es war Teil der Suite "The Man", bei dem es um einen Durchschnittstag des arbeitenden Bürgers ging. Dort lief der Song unter dem Titel "Afternoon", gleich nach "Work". Textlich geht es eigentlich um die Beschreibung eines Feierabend-Nachmittags, den man gemütlich am Kaminfeuer mit seiner Liebsten verbringt und eben "Zeit verschwendet". 



Alternativ Cover Relics
Alternativ Cover Relics













2016 wurde das gesamte The Man & The Journey Konzert auf der The Early Years 1965-1972 Box; 1969 Dramatis/ation veröffentlicht. Zusätzlich dazu wurde auch das Video von Howard Stern der Rehearsals für das Konzert endlich veröffentlicht. Somit kann man sich nun auch die Live-Version von Biding my time alias Afternoon anhören/schauen.

Weitere Veröffentlichungen: 
1996 Relics remastered 1996
2001 Relics; Japanese mini-vinyl replica, remastered 1996
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1969 Dramatis/ation:
The Man & The Journey live 17.09.1969, Amsterdam
The Early Years 1969 Dramatis/ation CD2
2016
6:39
rehearsal 14 April 1969 for „The Man&The Journey“
The Early Years 1969 Dramatis/ation DVD/BR
2016

Relics LP Cover by Nick Mason 1971 
Relics CD Cover 1996 



Samstag, 9. August 2014

Behold the temple of light

Autor: Gilmour, Wright, Waters, Mason
Dauer: 5:28
First release2016 Pink Floyd - The Early Years 1969 - Dramatisation; live Amsterdam 17.09.69

Pink Floyd Live 1969 Niederlande

Während der 1969er Tour von Pink Floyd führten diese zwei "Konzept-Suiten" namens "The Man" und "The Journey" auf. Diese können schon als erstes Indiz gelten, dass Pink Floyd dazu tendierten ihre Alben und Bühnenshows in Konzepte zu pressen. Die Tour fand während der Aufnahmen der beiden Alben "More" und "Umma Gumma" statt, weshalb einige der Songs der Suiten abgewandelte Versionen von Songs dieser Alben waren. Ebenso waren Elemente der Alben "A Saucerful of Secrets" und "The Piper at the Gates of dawn" Teil der Show. Allerdings wurden auch unveröffentlichte Songs gespielt. Einer davon war auch "Biding my time", dazu aber mehr in Kürze.
Bootleg Cover mit Syd Barrett
Die Band war zu jener Zeit sehr avangardistisch und experimentell unterwegs, weshalb auf der Bühne auch "Musique Concrete" Elemente wie Holz hacken, Tee kochen, Tisch zimmern, etc. stattfanden. 
Leider wurde die Show "The Man & The Journey" erst 2016 offiziell veröffentlicht, einzige im Studio verewigte Erinnerung an diese Tour wird wohl "Alan's Psychedelic Breakfast" auf "Atom Heart Mother" bleiben.
Zum Glück wurde der Auftritt vom 17.September 1969 im Conzertgebouw in Amsterdam von einem holländischen Radiosender aufgezeichnet und es zirkulieren einige qualitativ hochwertige Bootlegs dieser Aufnahme unter verschiedenen Namen: "Amsterdam '69", "Green is the colour" oder "The Man & The Journey". Letztendlich wurde der Song 2016 im Rahmen der Mega-Box "The Earl Years 1965-1972" veröffentlicht.

Der Song "Behold the temple of light" war der vorletzte Song der Suite "The Journey" und wurde in keiner anderen Version sonstwo veröffentlicht. Wer ganz genau hinhört, kann allerdings herausfinden, dass der Song auf einem Riff aus "The Narrow Way (part 2)" von Umma Gumma aufbaut. 

Wenn man sich den Track so anhört ist man beinahe versucht zu sagen, dass Pink Floyd auch Vorreiter des heutigen Post-Rock waren, bedienen sich Bands wie "Mogwai" oder "Explosions in the Sky" doch sehr stark an der selben Song-Dynamik wie hier.
Bootleg-Cover

Montag, 4. August 2014

Beautiful Delilah

Autor: Berry
Dauer: 2:05
First releaseJokers Wild - Untitled, ca. 1966
Zeitungsartikel über Jokers Wild (Gilmour ganz links)

Bevor David Gilmour mit Pink Floyd unterwegs war, spielte er in einer Blues-Rock Formation namens Joker's Wild. Dieser Formation gehörten auch Rick Wills und Willie Wilson an, die nach Auflösung mit David Gilmour als "Flowers" oder "Bullitt" durch Frankreich zogen. Beide spielten auch Bass und Schlagzeug auf David Gilmour's gleichnamigem Solo-Debut 1978. Auch Dick Parry (Saxophonist für Pink Floyd) war damals schon mit von der Partie! Rick Wills spielte später bei "Bad Company" und "Foreigner" und Willie Wilson auf Syd Barrett's erstem Solo-Album. 

Joker's Wild waren in Cambridge eine sehr gefragte Party-Band, da sie vornehmlich amerikanische Tanzmusik spielten, die von den Vokalharmonien stark an die Beach Boys erinnerten. Die Musik hat mit späteren Pink Floyd Kompositionen nichts gemeinsam. 
Gilmour mit Wills und Wilson ca. 1966

Bei diesem Song handelt es sich um eine Cover-Version von Chuck Berry's "Beautiful Delilah", welches auch von den Rolling Stones und den Kinks gecovert wurde. Somit ein Rhythm'n'Blues Standard. Zirkulierende Aufnahmen im Internet und auf Bootlegs scheinen nicht "speed-corrected" zu sein und laufen ein bisschen zu schnell. 
Der Song wurde zusammen mit 4 anderen auf eine unbetitelte einseitige Schallplatte gepresst, Stückzahl ca. 50(!). Deshalb ist diese LP heute eine der am höchsten dotierten Sammlerstücke. 
Die Aufnahmen fanden im Regent Sound Studio, London, Statt. Ein Original des Albums ist heute noch im British Library's Sound Archive zu finden. Produziert wurde das Ganze von Jonathan King, der sich danach selbst einen Namen als Produzent von "Genesis" und den "Bee Gees" machte.





Samstag, 2. August 2014

Barn Jams

Di Stanislao, Pratt, Gilmour, Wright live at the Barn Januar 2007

AutorGilmour
Dauer: Barn Jam 121  7:32 (auch auf 5LP edition)
            Barn Jam 166  4:49 (auch auf 5LP edition)
            Barn Jam 192  2:49
First release: David Gilmour - Live in Gdansk (4disc & 5disc edition), 22. September 2008

Im Januar 2007 lud David Gilmour seine Tour-Band von 2006 in seinen Schuppen ein, aus dem er ein gemütliches Aufnahmestudio gemacht hatte. Der Gedanke dahinter war wohl Ideen für ein neues Solo-Album zu sammeln, das er gerne mit jener Band aufnehmen wollte, mit der er eine sehr schöne familiäre Live-Tour zu seinem Solo-Album "On an Island" gemacht hatte.
Steve DiStanislao, Guy Pratt und Rick Wright waren somit prädestiniert auf dem nächsten Solo-Album zu spielen. Leider kam ja wie bekannt alles anders.... 


ein sehr magerer Rick Wright im Januar 2007

Richard Wright verstarb am 15. September 2008 an Krebs und somit wurde das Projekt auf Eis gelegt. Zum Glück wurden einige Aufnahmen vom Januar 2007 auf Video festgehalten. Die Nummerierung der Barn Jams lässt darauf schließen, dass zahlreiche Aufnahmen existieren. Bislang wurden von diesen Sessions nur die Nummern 121, 166 und 192 veröffentlicht, sowie der "Island Jam 2007" mit gleicher Besetzung, der bereits auf der "Remember that Night DVD" als Bonus-Track veröffentlicht wurde.  

Bei Barn Jam 121, dem längsten der Jams, handelt es sich um eine Floyd-typische Atmosphäre, bei der David Gilmour auf seiner BlackStrat mit dem Rest der Band zu einem verträumten Gitarrenriff jammt. Ab der Hälfte experimentiert Richard Wright dann mit verschiedenen Keyboardsounds und übernimmt dabei auch Töne, die an "Echoes" erinnern. 
Barn Jam 166 hingegen erinnert eher an ein Jazz-Stück. Getragen von Guy Pratt's Basslauf und Rick Wright's Klavier steigt bald Gilmour mit seiner Pedal-Steel-Guitar ein. Wright's Keyboard klingt manchmal nach "Riders on the Storm" der Doors
Bei Barn Jam 192 - dem einzigen, den es nicht auf der Vinyl-Version von "Live in Gdansk" gibt - wechseln die Musiker Instrumente und jammen zu einem Gitarrenriff von Guy Pratt. Gilmour spielt Schlagzeug und DiStanislao den Upright-Bass.
Live in Gdansk 5disc Edition 2008

Die Barn Jams wurden bis 2015 nur auf der 4disc und 5disc Edition von "Live in Gdansk" veröffentlicht. Sie sind dort auf DVD2 zu finden. Auf dieser ist übrigens auch ein "EasterEgg" versteckt, das ein nettes Interview mit Wright und Gilmour beinhaltet, in dem sie ihre langjährige Freundschaft thematisieren. Barn Jam 121 und 166 landeten auch auf der Vinyl-Edition. 
Wenn man bedenkt, dass Wright eine Woche vor Veröffentlichung verstarb, kann man dankbar sein, dass soviel Richard Wright auf dieser Veröffentlichung zu hören und zu sehen ist. Diese  Aufnahmen vom Januar 2007 sind (bis heute) die letzten bekannten Aufnahmen von Richard Wright


Richard William Wright 28.07.1943 - 15.09.2008
2015 veröffentlichte Gilmour weitere 4 Jams aus den Barn Sessions auf der 2-disc Edition seines Soloalbums Rattle That Lock. Damit hat Gilmour insgesamt 8 Jams der Barn Sessions veröffentlicht, wenn man Island Jam 2007 dazuzählt, der bei derselben Gelegenheit aufgenommen wurde. Die Aufnahmen sind auf DVD und Bluray erhältlich. 
Hier gehts zum 2. Teil der Barn Jams Veröffentlichungen.