Sonntag, 27. Oktober 2019

Louder than words

AutorenMusik: Gilmour; Text: Gilmour/Samson
Dauer: 6:33
First releaseThe Endless River, 07. November 2014



Cover der Promo Cd-Single 2014
Louder than words ist schuld daran, dass The Endless River kein reines Instrumental-Album geworden ist. Louder than words soll der Abschluss einer Jahrzehnte langen Karriere sein. Die Lyrics von Louder than words wurden von Polly Samson geschrieben und sollen die "Chemie", die Freundschaften und die Kommunikation der einzelnen Teile von Pink Floyd erklären. Pink Floyd funktionieren eben besser wenn sie Musik machen, als wenn sie reden.

"We bitch and we fight, diss each other on sight" klingt dabei zwar irgendwie banal und beisst sich mit dem was man sich einem Pink Floyd Text erwartet, aber der Song ist im Grossen und Ganzen gelungen.

Während Louder than words bewusst mit denselben Glockenklängen beginnt wie High Hopes, erinnert kurioserweise der Gitarrenriff an Roger Waters' Each Small Candle von 2000. Besonders markant das Klavierspiel von Richard Wright.
Natürlich erinnert der Track stark an The Division Bell, aber ist ja schliesslich auch ein Überbleibsel aus genau diesen Sessions.

Der Song ist klassisch aufgebaut und brilliert mit einem typischen David Gilmour Solo, das auch gerne etwas länger hätte dauern können. 
Die letzten Worte des Albums hat Richard Wright: "I like to go into the sea, there is nothing.

So long.

Louder than words war die einzige Single-Auskoppelung des Albums, wobei der Radio-Edit um beinahe 2 Minuten gekürzt wurde. Das Video basiert auf dieser Version und wurde von Aubrey Powell gedreht. Zu sehen sind Studio-Aufnahmen, des Himmels-Ruderer (vom Cover) und beeindruckende Aufnahmen von einem Schiffsfriedhof bei einem ausgetrockneten See in der Ukraine.


2019 wird nun erstmals der 2014 in Auftrag gegebene Ian Eames Film im Rahmen der "The Later Years Box" veröffentlicht.

Weitere Veröffentlichungen: 
Das Album wurde als 2LP, CD, CD-DVD oder CD-BluRay Deluxe Edition 5.1 Mix, sowie zum Download angeboten
2014 Louder than words; CD-single (4:38) 
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 5.1 Mix; Ian Eames film & official video. Bluray/DVD

Samstag, 12. Oktober 2019

Lost for words


AutorenMusik: Gilmour; Wright Text: Gilmour/Samson
Dauer: 5:14
First release: The Division Bell, 30. März 1994

Promo - CD 1994
Auch im vorletzten Song des Albums "The Division Bell" wird das Thema der Kommunikation behandelt, welches ja das Konzept des Albums darstellt.

In diesem Sinne ist Lost for Words die Vertonung des Konflikts zwischen Gilmour und Waters. Zu eindeutig sind einige Anspielungen. Da der Text von Gilmour gemeinsam mit seiner Ehefrau Polly Samson geschrieben wurde, spiegelt er deutlich dessen Vision der Dinge und Verbitterung wieder.

Von einem paralysierten und paranoiden Menschen, der von Hass überrollt wird, ist da die Rede. von Tunnel Vision und "The Right One" der am Ende gewinnt. Besonders die letzte Strophe lässt die tiefe Resignation des Autors erkennen:


"So I open my door to my enemies

And I ask could we wipe the slate clean?
But they tell me to please go fuck myself
You know you just can't win"

Musikalisch ist es ein sehr folkiger "american" Song, hauptsächlich von akustischer Gitarre getragen. Zu Beginn hört man einen tiefen Synth-Sound, dann eine Tür ins Schloss fallen (The Right One that walks out of the door?), dann eine Bass-Drum und Hi-Hat. Ein bisschen erinnert mich das Lied an den Song "Wish you were here", aber auch nach den Klängen des David Gilmour Solo-Albums "About Face".
Als Musiker sind ausser Gilmour hier lediglich Richard Wright und Nick Mason mit am Werk. Ein schönes akustisches Gitarrensolo veredelt den Song gegen Ende.

1994 erschien der Song als Promo-Single. Auf dieser Single war auch eine "clean version" für die Radios zu finden, auf der das "F"-Wort zensuriert wurde.

Live wurde der Song auf der 1994er Tour nur 7x gespielt! 6 Mal in USA und nur ein einziges Mal in Europa (Frankreich).

Nun erscheint November/Dezember 2019 das neue Pink Floyd Box Set "The Later Years 1987-2019". Auf dieser wird nun erstmals die "Tour Rehearsal Version 1994" veröffentlicht, welche bei den Tour-Proben in Earls Court aufgenommen wurde. 
Der Song wird als einseitige 7" Vinyl-Single im Box-Set zu finden sein. Ebenso wird eine Video-Aufnahme des Rehearsals auf einer BluRay zu finden sein.
Wie bei der "The Early Years" Box gibt es auch hier eine "The Best of The Later Years 1987-2019" compilation auf Doppel-LP. Auf dieser wird der Song zu finden sein.

Weitere Veröffentlichungen: 
1994 Pink Floyd - Lost for words Promo CD (clean version)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2014 Pink Floyd - TDB20 Box: 2LP; 2011-remastered CD-Version; BluRay 5.1 mix 2014 & HD Stereo mix 2014;
2019 Pink Floyd - The Later Years Box;  (Tour rehearsal) 7". BluRay/DVD (rehearsal video). (5:35)
2019 Pink Floyd - The Best of The Later Years 2LP/CD (Tour rehearsal).

Montag, 7. Oktober 2019

Lost Boys Calling

Autor: Morricone, Waters
Dauer: 5:19
First release: La leggenda del pianista sull'oceano (OST); 1998


EU Soundtrack 1998
1998 meldete sich Roger Waters nach 6 jähriger Pause mit einem neuen Song zurück. Dieser enstand mit keinem geringerem als Ennio Morricone höchstpersönlich. Dieser hatte die Filmmusik zum Kinofilm "La leggenda del pianista sull'oceano" des italienischen Regisseurs Giuseppe Tornatore geschrieben und benötigte noch ein Titellied dafür. Die Wahl fiel auf Roger Waters, der auch prompt einen eigenen Text zur Melodie beisteuerte. Als letzten Schliff konnte auch noch ein Ausnahmegitarrist wie Eddie (in den Credits Edward) Van Halen engagiert werden, der ein schönes Gitarrensolo beisteuerte.

Es handelt sich hierbei um eines der schönsten Lieder, die Waters in den letzten 20 Jahren veröffentlicht hat. Elegant schafft er es im Text Bezüge auf die Filmhandlung mit seinen eigenen Themen zu verknüpfen. Meint er etwa die Ankunft der Royal Fusiliers Company C in Anzio, wenn er von 

"In this dead calm beneath the waves
I can still hear those lost boys calling"

singt? Oder handelt es sich um jene Boys, die er auf "The Wall" gerne Back Home gebracht hätte?
Mit Sicherheit meint er aber seinen Vater als er singt:

"We left them there when they were young
The men were gone until the west was won
And now there's nothing left but time to kill
You never took us fishin' dad and now you never will"


Auf jeden Fall ist der Song ein Roger Waters - Klassiker!

US Soundtrack 1999
Vom Soundtrack existieren zwei verschieden Versionen. Einer für den europäischen Markt (1998 erschienen, 31 Tracks) und einer für den US-Markt (1999 erschienen, 21 Tracks). Kurioserweise befinden sich auf beiden verschiedene Versionen des Waters Songs. Alle wurden von Patrick Leonard (siehe "Amused to Death" und "A Momentary lapse of reason") produziert.

EU-Version 1998: hat einen deutlichen akustischen Gitarrenpart, stärker in den Vordergrund gemixte Background-Sängerinnen, stärker in den Vordergrund gemixtes Orchester und die Gitarrenparts von Eddie Van Halen sind spärlicher. Besonders auffällig ist, dass Waters hier im Refrain in der Dritten Person singt:


"And in Mott street in July
When she hears those seabirds cry
She holds the child, the child in the man"

US-Version 1999: Während der Gesang von Waters ebenso eine unterschiedliche Aufnahme zu sein scheint, ist besonders das Gitarrensolo von Eddie Van Halen in der US-Version viel stärker in den Vordergrund gemixt, scheint sich aber auch in Melodie und Intensität zu unterscheiden. Ausserdem ist Waters' Stimme in der zweiten Strophe "gedoppelt", eigentlich eines seiner Markenzeichen. Hier singt Waters den Refrain in der Ersten Person:

"And in Mott street in July
When I hear those seabirds cry
I hold the child, the child in the man"

Von diesem Song existieren sogar noch zwei weitere öffentliche Versionen! 
2002 veröffentlichte Roger Waters die Demo-Version des Songs auf seiner Compilation "Flickering Flame - The Solo Years Vol. 1", auf der leider kein Vocal-Pitch zum Einsatz kommt, den Waters' Stimme ist hier an einigen Stellen nur schwer erträglich. Als Orchester-Arrangeur wird Rick Wentworth angegeben.






2008 wurde die erste Version (EU) auf der Compilation "We all love Ennio Morricone" veröffentlicht, allerdings um ca. 20 Sekunden durch ein Orchester-Outro verlängert.




Weitere Veröffentlichungen: 
1999 The Legend of 1900 (OST) (US-Version)
2002 Roger Waters - Flickering Flame: The Solo Years Volume 1 (original demo) (4:05)
2008 We all love Ennio Morricone (Compilation) (5:37)


Sonntag, 6. Oktober 2019

The lost art of conversation

Autor: Wright
Dauer 1:44
First releaseThe Endless River, 07. November 2014


Rick Wright @ Britannia Row Studios 1993

Ein weiterer Outtake der Pink Floyd - Sessions von 1993-94. In diesem Fall handelt es sich um ein typisches Richard Wright-Instrumental. Diese jazzige Art Klavier zu spielen charakterisierte sein Spiel eigentlich von Beginn an. Wie bereits bekannt fabrizierte Richard Wright sein zweites Solo-Album teilweise aus übrig gebliebenen Outtakes der "The Division Bell" Sessions und deshalb erinnert "The lost art of conversation" auch sehr stark an "Interlude" aus seinem 1996er Solo-Album "Broken China". Auf "The Endless River" ist der Untertitel des Songs "Side 3, part 1", da sich das Album ja bekanntlich in 4 "Suites" einteilt. Wie viele Stücke auf "The Endless River" ist auch dieses bei Weitem zu kurz geraten. Der Track geht nahtlos in "On Noodle Street" (sic!) über, wobei die beiden Stücke perfekt zueinander passen.


The Endless River Back-Cover

Während die Wright-Parts 1993 in den Britannia Row Studios aufgenommen wurden, nahm David Gillmour 2013 und 2014 seine Gitarren- und Percussionparts in den Medina, Astoria und Olympic Studios auf.

Weitere Veröffentlichungen: 
Das Album wurde als 2LP, CD, CD-DVD oder CD-BluRay Deluxe Edition 5.1 Mix, sowie zum Download angeboten
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 5.1 Mix; Ian Eames film