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Freitag, 29. Januar 2021

Money

 Autor: Waters
Dauer: 6:23
First release: Dark Side of the Moon, 01. März 1973

"Money" ist der Song, der Pink Floyd vom Underground-Act zum Mainstream brachte. Es ist der Song, der Pink Floyd auf dem amerikanischen Markt den Durchbruch brachte und sie über Nacht in Superstars und Millionäre verwandelte. Dank der Entscheidung der amerikanischen Plattenfirma "Capitol" in den USA eine 7" Single des Songs zu veröffentlichen.

Money war die erste Auskoppelung von "Dark Side of the Moon".

Kurios ist, dass Roger Waters' Song, welcher den Kapitalismus anprangert und im Geld die Wurzel alles Bösen sieht, letztendlich die Band zu Millionären machte und somit selbst zu Kapitalisten. Nach diesem Durchbruch begannen die vier Floyd's Immobilien, Rennautos und Flugzeuge zu sammeln. Ein kleiner Widerspruch.

Money basierte auf einem Gitarren/Bass-Riff, den Roger Waters auf einer akustischen Gitarre spielte, da es sich um einen 7/8 Takt handelt, ist der Song trotz seines relativ flotten Rhythmus kaum tanzbar. Lediglich im Mittelteil mit Gitarrensolo wandelt sich der Takt in ein 3/4. Hier gibt Gilmour ein Trademark-Solo zum Besten. Trotzdem mauserte sich der Song zu einem Radiohit in den USA. 

Hinzu kommt der berühmte Münzen-Effekt, den Waters aufnahm, indem er in der Töpferwerkstatt seiner damaligen Ehefrau Münzen auf einem Faden auffädelte und durch einen Trichter fallen ließ. Das Ganze wurde dann durch unterschiedliche Bandlängen und minutiöser Schneide-Arbeit in den richtigen Rhythmus gebracht.


Money war die erste 7" Single von Pink Floyd seit "Point me at the sky" im Jahr 1968. Die Single wurde allerdings nicht in UK sondern in USA veröffentlicht. In den USA war bereits im Jahr zuvor "Free four" auf 7" veröffentlicht worden und führte dort zu einer größeren Bekanntheit der vier Floyds. In UK wurden bis zur Veröffentlichung der Single von "Another brick in the wall, pt. 2" 6 Jahre später keine Singles von Pink Floyd mehr veröffentlicht. 

Der Song wurde dann aufgrund Copyright-Problemen mit der amerikanischen "Capitol" von David Gilmour für die Compilation "A Collection of Great Dance Songs" im Alleingang (Ausnahme Saxophon Dick Parry) neu aufgenommen. Auch diese Version wurde 1982 wieder auf Single veröffentlicht.

Live-Versionen konnten auch bis zu 15 Minuten dauern, da der Mittelteil des Songs sich gut für Jam-Exkursionen eignete. Sehen wir uns die wichtigsten Versionen an:

1973 Original-Aufnahme

1973 Single-Version ohne Mittelteil

1974 Live at Wembley

1982 Re-Recorded Version

1988 DSOT Live Version mit "Reaggae-Jam"

1995 PULSE Live Version

2003 SACD Version

2020 DSOT REMIXED Live Version OHNE "Reggae-Jam"

Weitere Veröffentlichungen: 

1973 Pink Floyd - Money; 7" version (3:55)
1982 Pink Floyd - A Collection of Great Dance Songs, new recorded version (6:45), CD LP
1982 Pink Floyd - Money

; 12" version.
1989 Pink Floyd - Delicate Sounds of Thunder; live 23.8.88, New York; (9:52) LP CD VHS
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 20 anniversary edition: remastered & repackaged 1993
1995 Pink Floyd - PULSE 2CD: live 17. September 1994, Modena (8:46)
1995 & 2003 Pink Floyd - PULSE VHS&DVD: live 20. October 1994, London (8:43)
2001 Pink Floyd - Echoes The Best of Pink Floyd; edited version (6:30)
2002 Roger Waters - In the flesh live 2CD&DVD live März-Juni 2000 USA (6:11)
2003 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 30 anniversary edition: SACD 5.1 mix & repackaged 2003 
2005 Classic Albums: The Making of "TDSOTM"
2005 Various Artists - Live 8; live July 2005 London; (6:35)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (In the Flesh). CD
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM Experience Edition 2CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM 180gr. LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM Immersion Box Set remastered 2011; Early Mix (6:53); Live 1974 Wembley (8:42); RW Demo (2:38) 
2011 Pink Floyd - A foot in the door CD; remastered 2011 (6:34)
2017 David Gilmour - Live in Pompeii: live 7.&8. July 2016; (8:13) 
2018 Pink Floyd - A foot in the door LP; remastered 2018
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 PULSE remixed 2019; diff. screen films.
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 DSOT remixed 2019; bluray DVD; 5.1 mix.
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019; live 15. July 1989 Venice. bluray.
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019; live 30. June 1990 Knebworth. CD Bluray.
2020 Roger Waters - Us + Them: live 18. - 23. June 2018, Amsterdam. LP, CD, Bluray. (7:23) 
2020 Pink Floyd - Delicate Sounds of Thunder Remixed; (8:18) LP CD Bluray

Montag, 11. September 2017

High hopes

AutorenMusik: Gilmour; Text: Gilmour/Samson
Dauer: 8:31
First release: The Division Bell, 30. März 1994


Special-Edition CD-single mit 7 Postkarten 1995
Dieser Song ist wohl das Highlight der Post-Waters Ära von Pink Floyd. Bis zum "posthumen" The Endless River als krönender Abschluss der Pink Floyd Discographie gefeiert, behält dieses Lied sich wohl auch nachher bis in alle Ewigkeit die Rolle als letzter aufgenommener Song der Band in deren Studio-Album-Karriere vor!
Nicht von ungefähr summieren Musik, Text (übrigens von Ehegattin Polly Samson mitgeschrieben) und Effekte alles was Pink Floyd ausmachten:
Kirchenglocken (wie in Fat Old Sun), Fliegensummen (wie auf Umma Gumma), harmonische Melodien und Streicherarrangements, sowie Texte die auf die Jugend in Cambridge und "Alte Zeiten" hinweisen. Sogar im eigens von Storm Thorgherson produzierten Video sind Aufnahmen von Cambridge und sogar eine Statue von Syd Barrett zu sehen.
Das Glockenläuten wurde übrigens von der Ely-Cathedral aufgenommen, welche auf dem berühmten Album-Cover zwischen den beiden "Osterinsel"Köpfen zu sehen ist. 
Sogar der Album-Titel The Division Bell bezieht sich auf den Liedtext, wobei als Division Bell jene Glocke bekannt ist, welche im Britischen Parlament die Rollen von House of Commons und House of Lords trennt. 
Video-Ausschnitt / Postkarte mit "Division Bells"
Von einer einfachen, asiatisch anmutenden Klaviermelodie getragen, steigert sich das Lied majestätisch von akustischen Gitarrensoli über die Marschmelodie im instrumentalen Mittelteil bis zum finalen Slide-Guitar Solo und erinnert an andere grosse Kompositionen aus der "klassischen" Pink Floyd Ära. Das finale "Louder than words", welches letztendlich The Endless River abschliesst, wurde sehr stark an dieses Lied angelehnt.

Auf der Originalalbum endet der Track nach einer kleinen Pause mit einem kurzen Telefonat zwischen Gilmour's Stiefsohn Charlie Gilmour-Samson und dem langjährigen Pink Floyd Manager Steve O'Rourke. Letzterer erfüllte sich somit den Wunsch zumindest einmal auf einem Pink Floyd Album vertreten zu sein. 


Video/Postkarte mit "Clowns & Jugglers"
Von High Hopes gab es eine Single-Auskoppelung im 7", 12" und Cd-Single Format, welche auch ein Radio-Edit , welches ca. 3 Minuten kürzer war beinhaltete. Die Single war als Doppel-A-Seite mit Keep Talking erschienen. 
Gilmour spielte das Lied auf allen seinen folgenden Pink Floyd und Solo-Touren, wobei er das Lied seit seiner 2006er On An Island Tour mit einem sehr schönen Akustiksolo ausklingen lässt. Neben dem PULSE-Album der Division Bell Tour 1994 wurde das Lied auf allen Live-Veröffentlichungen von David Gilmour in die Tracklist genommen (In Concert 2002, Remember that night 2006 zwei verschiedene Versionen, Live in Gdansk 2006 zwei verschiedene Versionen und letztendlich Live at Pompeii 2016).
Ebenso ist das Lied auf allen Kompilationen von Pink Floyd nach 1994 vertreten. Das Video hingegen wurde als Extra-Feature auf die PULSE-DVD gepackt. Ebenso wurde 2019 im Rahmen der "The Later Years 1987-2019"-Box das Video erneut veröffentlicht, sowie eine frühe Demo-Version des Tracks.


2016 2LP Edition The Division Bell




















Weitere Veröffentlichungen: 
2017 David Gilmour Live at Pompeii
1995 Pink Floyd - High Hopes (radio edit) (5:16) / Keep Talking / One of these days (live) CD-single; 12", 7".
1995 Pink Floyd - PULSE CD & LP: live 20. Oktober 1994, London (7:52)
2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD: edited version 2001 (6:59)
2002 David Gilmour in Concert DVD: live 21. Juni 2000, London 
2005 Pink Floyd - PULSE DVD: live 20. Oktober 1994, London; 5.1 Mix (8:08)
2005 Pink Floyd - PULSE DVD: official promo video (8:11).
2006 David Gilmour - On an Island ltd. Edition DVD: live AOL Sessions April 2006 (9:10)
2007 David Gilmour - Remember that night 2DVD: live 29., 30. & 31. Mai 2006, London 
2007 David Gilmour - Remember that night 2DVD: live 07. März 2006, Mermaid Theatre London
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2008 David Gilmour - Live in Gdansk CD&DVD;  feat. Orchestra; live 26. August 2006, Gdansk (9:57)
2008 David Gilmour - Live in Gdansk DVD2;  live AOL Sessions April 2006  
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - A foot in the door CD: remastered 2011 (6:56)
2014 Pink Floyd - TDB20 Box: 2LP; 2011-remastered CD-Version; BluRay 5.1 mix 2014 & HD Stereo mix 2014; 7" (album version); 12" Maxi (radio-edit vrs.)
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 LP, CD&Bluray (9:58)
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 TDB 5.1 Mix; PULSE remixed 2019 & 5.1 Mix; Early Version (6:56) & official video. Bluray/DVD

Samstag, 20. Mai 2017

The happiest days of our lives

Autor: Waters
Dauer: 1:49
First releaseThe Wall, 30. November 1979

Alex McAvoy. Teacher in Pink Floyd - The Wall

Der recht kurze Song, der eigentlich lediglich ein Bindeglied zwischen Another brick in the Wall Part 1 und Part 2 darstellt, ist trotz seiner Länge ein zentrales Bestandteil des Erzählstranges und ist auf verschiedenen Compilations ausserhalb von The Wall als Intro von ABITW2 vertreten.

Der Lehrer beim Bloßstellen von Pink

Inhaltlich bezieht sich das Lied auf die traumatischen Schulerfahrungen von Roger Waters im strengen englischen Schulsystem der 50er Jahre. somit ist die Titelwahl des Liedes alleine schon ein zynisches Statement zu den sadistischen Übergriffen der Lehrer in jenen Jahren. Besonders deutlich kommt diese Botschaft im Film von Alan Parker zum Tragen. Hier wird der Schulalltag toll in Szene gesetzt, indem der Lehrer (gespielt von Alex MacAvoy, der auch den Vater des Soldaten in der Final Cut Video EP spielt-> Danke Sytze Bormann für den Hinweis!) dem Schüler Pink das Schreibheft wegnimmt und ihn vor der ganzen Klasse blossstellt, indem er ein von Pink geschriebenes Gedicht veräppelt. Beim im Film verwendeten Gedicht-Text handelt es sich um die erste Strophe vom Pink Floyd Mega-Hit "Money". Die zweite Hälfte des Songs beschäftigt sich mit dem Privatleben der Lehrer, die daheim von ihren Frauen misshandelt werden und unterworfene psychische Wracks sind. De facto waren ja viele Lehrer im England der 50er Jahre Kriegsveteranen.
Der Lehrer mit der dominanten Ehefrau
Live wurde während der Live-Shows von The Wall (bei ALLEN Aufführungen bis heute) Gerald Scarfes "Teacher" als aufblasbare Puppe bedrohlich in Szene gesetzt. Auf der Immersion Box zum Album The Wall (2012) ist sogar die Demo-Version des Songs "Teacher Teacher" enthalten, der ursprünglich auf dem Album sein sollte, letztendlich als "The Heroes return" auf The Final Cut landete. Eine letzte Spur des Teachers gibt es im Liedtext von "One of the few" (auch dieser Song auf The Final Cut).

Das berühmte Hubschrauber-Intro  wird oft fälschlicherweise Another Brick in the Wall Part 2 zugeschrieben, da der Song in Radios und Diskotheken immer mit THDOOL eingeleitet wurde. Berühmt auch die Zeile "You, yes you, stand still, laddie!" die der Lehrer Pink zuruft. 
Der Drumpattern zu Beginn des Songs wurde von Nick Mason und James Guthrie gleichzeitig eingespielt. 
Die Demoversion des Songs wurde mit Synthesizer und Rhythmusgitarre aufgenommen und der Lehrer rief "You, yes you, behind the bikesheds. Stand still laddy!".
Letztendlich ist eine restaurierte Videoaufnahme des Songs vom 1980er Konzert in Earls Court London in der Immersion Box bis heute die einzige offiziell veröffentlichte Live-Bild-Aufnahme der gesamten Tour. In Fan-Kreisen wird immer noch auf eine zukünftige Veröffentlichung gehofft.

Is there anybody out there? The Wall Live 1980
Weitere Veröffentlichungen: 
1982 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall VHS
1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 2LP, 2CD, VHS (1:21)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - The Wall 2CD: remastered & repackaged 1992
2000 Pink Floyd - Is there anybody out there? - The Wall Live 1980-81; live 07. August 1980(1:40)

2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD. remastered 2001 (1:38)
2002 Roger Waters - In the flesh live DVD live 27. Juni 2000 Oregon, USA (1:34)
2003 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall DVD; 5.1 mix
2003 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD
2006 Roger Waters - In the Flesh live 2CD&DVD re-edition
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2007 Various Artists - 070707 Live Earth CD/2DVD. (incl. ABITW2)2010 Roger Waters - The Wall Live in Berlin Special Edition; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD & 2CD
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (In the Flesh 2CD& DVD)
2011 Pink Floyd - A Foot in the Door; remastered 2011 (1:33)
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Experience Edition 3CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall 180gr. 2 LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set CD (incl. The Wall remastered 2011; Is there anybody out there? remastered 2011 / Band Demo programme 3 (1:44)

2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set DVD; Live Film London Earls Court 1980 restored 2011
2012 Various Artists - 12-12-12 (live in NY 12.12.12.) (part of "Another Brick in the Atlantic Wall")
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film 2CD, 3LP (1:28)
2015 Roger Waters - The Wall A film by Roger Waters and Sean Evans DVD, BluRay, 2 BluRay 

Sonntag, 16. April 2017

The great gig in the sky

Autor: Wright
Dauer: 4:44
First release: Dark Side of the Moon, 01. März 1973
Front und Back Cover DSOFTM 1973

Richard Wright's Meisterstück "The Great Gig in the sky" zählt wohl zu einem der bekanntesten Lieder Pink Floyds. Zudem ist es noch auf dem absoluten Top-Album "The Dark Side of the Moon" enthalten und schliesst dessen 1. Seite ab.
Geschrieben hat Wright das Piano-Instrumental ca. 1971 wobei er sich von Miles Davis "So What" inspirieren liess.
Das  Stück wurde bereits 1972 als Teil von "Dark Side of the Moon" live aufgeführt, hiess damals aber noch "The Religious Sequence", wobei noch die Orgel die Hauptrolle spielte und einige Aufnahmen von verschiedenen Predigern eingespielt wurden. Der Song sollte unter den auf dem 1973er Konzeptalbum Themen auch das Thema der Religion, bzw. des Mystizismus darstellen. 
Später wurde der Song dann in "The Mortality Sequence" umbenannt und unter diesem Namen aufgeführt. 

Auf der 2011 im Rahmen der Immersion-Box erschienen "Early Mix 1972" Version hatte Alan Parsons noch den Versuch unternommen die Aufnahme mit Soundschnipseln der NASA von Dialogen zwischen Astronauten einzubauen, was Waters aber aufgrund der Nähe zum "Space-Rock"-Stempel nicht so gut gefiel. 
Richard Wright
Was dann geschah ist Musikgeschichte: Alan Parsons empfahl der Band die Session-Sängerin Clare Torry, welche auf das instrumentale Stück singen sollte. 
Als Clare Torry eintraf, wurde ihr erklärt, dass es keinen Text gäbe und sie wurde gebeten den Gesang zu improvisieren und dabei keine Worte wie "Baby" oder "Yeah" zu verwenden. 
Sie benutzte ihre Stimme somit wie ein Instrument um Gefühle wie Schmerz, aber auch orgiastisches Stöhnen zu vermitteln. Nach der Aufnahme wurde sie mit 30 Pfund ausbezahlt  und ging. Laut eigener Aussage schämte sie sich für die Performance und glaubte nicht daran, dass ihr Gesang letztendlich verwendet werden würde, was sich aber als Trugschluss herausstellte.
Sie erfuhr von der Veröffentlichung ihres Gesangs lediglich durch Zufall.
Nur 2x trat die Sängerin Clare Torry mit Mitgliedern der Gruppe auf: 

1987 im Rahmen der Radio KAOS Tour von Roger Waters in London.
1990 beim "Live in Knebworth" Festival mit Pink Floyd.

Live sangen die jeweiligen Tour-Sängerinnen das Stück. Das Lied war 1973-1975, 1987-1989, sowie 1994 im Live Programm von Pink Floyd. Roger Waters grub den Song im Rahmen seiner "Dark side of the moon" Tour 2006-2008 aus.
Liveversionen der Pink Floyd Touren 1987-1989 und 1994 sind respektive auf dem Film "Delicate Sound of Thunder" (nicht auf dem Album) und dem Album/Film "P.U.L.S.E." zu sehen. 
Kurioserweise nahmen Roger Waters (mit den Sängerinnen Lucius) und David Gilmour (erstmals mit männlichem Sänger "Brian Chambers")  2016 parallel den Song in deren jeweiligen Solokonzerten wieder auf auf die Setlist. Alle beide haben den Song jedoch erstmals auf ihre Art umarrangiert.
Clare Torry 

Clare Torry gewann 2004 einen Prozess um die Autorenrechte, der sogenannten "Vocal Composition" und seitdem wird ihr Name neben dem von Richard Wright in den Songwriting-Credits erwähnt. Über die ausgehandelte Summe wurde Stillschweigen bewahrt. Wright vergab in jener Zeit auch die Genehmigung den Song in einem Werbespot für ein Schmerzmittel zu verwenden. 


Weitere Veröffentlichungen: 
1989 Pink Floyd - Delicate Sound of Thunder VHS Live Chateau de Versailles, Paris, France 1988
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 20 anniversary edition: remastered & repackaged 1993
1995 Pink Floyd - PULSE 2CD: live 20. October 1994, London (5:51)
1995 & 2003 Pink Floyd - PULSE VHS&DVD: live 20. October 1994, London; Screen Films "Wave" (4:11) & "Animation Version" (4:42)

2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD (4:40)
2003 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 30 anniversary edition: SACD 5.1 mix & repackaged 2003 
2005 Classic Albums: The Making of "TDSOTM": acoustic studio performance 2003 (by Roger Waters)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007

2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM Experience Edition 2CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM 180gr. LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM Immersion Box Set remastered 2011; Early Mix (4:11); Live 1972 Brighton "Mortality Sequence" (3:24) ; Live 1974 Wembley (6:50); incl. also screen films for Tours 1974-1975.
2011 Pink Floyd - A foot in the door CD; remastered 2011 (4:36)
2016 Pink Floyd - DSOTM 180gr. LP Edition; remastered 2013
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 LP, CD&Bluray (6:01)
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 DSOT remixed 2019 & 5.1 Mix; PULSE remixed 2019 & 5.1 Mix; screen film; Venice-Concert remixed 2019; Knebworth Concert remixed 2019 & 5.1 Mix.

Samstag, 22. Oktober 2016

The Fletcher Memorial Home

Autor: Waters
Dauer: 4:09
First releaseThe Final Cut,   21. März 1983

Waters 2014 in Anzio mit Denkmal an seinen Vater

The Fletcher Memorial Home ist jener Track, der das Album The Final Cut auf diversen Compilations von Pink Floyd vertritt.  Dies obwohl das Album einige musikalisch weitaus interessante Momente aufweist. Allerdings ist der Track zentral was das Konzept und die Botschaft des Albums betrifft. Das Album entstand zur Zeit der Falkland-Kriege zwischen England und Argentinien. Dies inspirierte Roger Waters zu einem Konzeptalbum gegen den Krieg und machte The Final Cut zu einem eigenständigen Album, weg von der ursprünglichen Idee ein Soundtrack-Album des Films Pink Floyd - The Wall, der 1982 in den Kinos erschien, zu machen.

In The Fletcher Memorial Home schlägt Waters vor alle Tyrannen, Kriegsherren und Diktatoren dieser Welt in ein Sanatorium zu stecken, wo sie ihre wahnsinnigen Ideen diskutieren können und niemandem mehr Leid zufügen können. Sie können sich in CCTV (closed curcuit TV)  selbst zelebrieren, ohne dass die Menschheit es mit ansehen muss.


Take all your overgrown infants away somewhere
And build them a home, a little place of their own.
The Fletcher Memorial
Home for Incurable Tyrants and Kings.


Film-Ausschnitt
Filmausschnitt
Somit tummeln sich Margreth Thatcher, Winston Churchill, Adolf Hitler, Napoleon Bonaparte, Begin, Ronald Reagan, Haigh, Paisly, Brezhnev und sogar McCarthy und Nixon in diesem fiktiven Sanatorium. Ein anklagender, zynischer und bitterböser Text, der sehr gut ist, aber aufgrund der zahlreichen politischen Namen die heute zum Teil in Vergessenheit geraten sind leider einiges seinem politischen Bezug  verloren hat. 

Der Titel des Songs ist zugleich der Titel des fiktiven Sanatoriums in welchem oben genannte Herrschaften untergebracht werden. Der Name Fletcher Memorial Home bezieht sich auf den Namen von Eric Fletcher Waters, Vater von Roger Waters, der in Anzio (I) während des 2. WK gefallen war. Diese Geschichte wird sehr gut im Film "Roger Waters - The Wall" von 2014 erzählt.

Musikalisch orientiert sich das Lied eher an klassischer Musik, und eher mit Waters' Songs wie "When the Tigers broke free" oder "Bring the boys back home" vergleichbar, als mit typischen Pink Floyd Sounds.  Das Lied ist somit in einer Linie mit den orchestralen Songs, welche im Rahmen des Filmsoundtracks von The Wall aufgenommen wurden. Passend dazu ist Waters' Gesang sehr dramatisch.

Tatsächlich besteht das Lied prinzipiell aus der von Michael Kamen arrangierten Orchestrierung und einem Piano, ebenfalls von Kamen gespielt und einem bluesigen Gitarrensolo, das durch David Gilmours typischen Sound  zumindest in diesem Teil des Songs typischen Pink Floyd - Sound in Erinnerung ruft. Unterstützend hier auf jeden Fall der typische verschleppte Beat von Nick Mason.

The Fletcher Memorial Home war zudem auch Teil der The Final Cut-Video-EP. 4 Tracks des Albums wurden in einen Kurzfilm verwandelt. Regisseur des Films war Willie Christie, Roger Waters' damaliger Schwager. Der Film setzt den Text sehr gut um und stellt das oben erwähnte Sanatorium dar, wo abgehalfterte Staatsmänner und -frauen von Pflegern betreut werden und sich in hitzige Diskussionen einlassen.

Waters hat den Song auf seiner Tour 2006 - 2007 jeden Abend vorgetragen. Live schien an der damaligen Performance allerdings lediglich das Gitarrensolo gewesen zu sein, kamen die Streicher doch vom Band und Waters wird vorgeworfen damals Playback gesungen zu haben. 



Weitere Veröffentlichungen: 


1983 Pink Floyd - The Final Cut Video EP, VHS

2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD. remastered 2001 (4:07)
2004 Pink Floyd - The Final Cut Re-Issue CD, incl. "When the Tigers Broke Free"

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - A foot in the door CD; remastered 2011 (4:09)
2016 Pink Floyd - The Final Cut, Vinyl remaster 2016