Freitag, 3. Januar 2020

Mad Yannis Dance

AutorWright
Dauer: 3:19
First releaseWet Dream, 15. September 1978



Das Instrumental "Mad Yannis Dance" aus dem Rick Wright Debut-Album Wet Dream hätte problemlos auf die Hommage "The Endless River" gepasst. Obwohl bereits 1978 geschrieben und aufgenommen, ist der Track doch sehr ambient-lastig. Typische Rick Wright-Synths erinnern uns an Shine on you crazy diamond im Hintergrund, während die Hauptmelodie auf dem Piano gespielt wird. Irgendwann gesellt sich ein drittes Tasteninstrument dazu, das wie das Intro von Sheep (Animals) klingt. Stellenweise fühlt man sich auch an "Absolutely Curtains" von Obscured by Clouds erinnert. Der Song hat kaum Percussionen, plätschert eigentlich recht unspektakulär dahin. 

Der einzige Höhepunkt ist ein Solo von Mel Collins am Saxophon. Da der Track ganz klar Pink Floyd-Elemente enthält, wird an diesem Beispiel klar, dass Wright's Einfluss auf Pink Floyd's Musik Grundbestandteil war, sein Anteil für sich allein stehend aber auf die Dauer langatmig wirkt.
Im Zusammenspiel mit dem Rest der Band aber war sein Anteil essenziell.

The sum is greater than the parts!

Wer der verrückte Yannis ist, der dazu tanzt, bleibt wohl ein Rätsel. Fakt ist, dass Yannis ein typisch griechischer Name ist und Rick Wright ja zu jener Zeit in Griechenland lebte.

Weitere Veröffentlichungen: 
1993 Richard Wright - Wet Dream: CD (USA)
2008 Richard Wright - Wet Dream: CD (Australia)



Mittwoch, 1. Januar 2020

Lucy Leave

Autor: Barrett
Dauer: 2:59
First release:  1965 - Their First Recordings, EP  27. November 2015


Lucy Leave entstammt den allerersten Aufnahmesessions der Band die damals entweder noch "The Tea Set" oder "The Pink Floyd Sound" hiess. Damals war noch Bob Klose als zweiter Gitarrist mit dabei. Es ist eine typische Barrettkomposition der frühen Jahre. 

Thematisch waren einige Songs von Syd Barrett ja die einzigen im gesamten Pink Floyd Kanon, die wirklich Liebeslieder waren. Man denke nur an "See Emily Play", "Candy and a Currant Bun", Jennifer Gentle aus "Lucifer Sam", aber auch "Butterfly" aus derselben Session.
Pink Floyd haben seitdem die Liebe eigentlich kaum besungen. Die einzigen Kompositionen, in denen das Wort "Love" vorkommt, sind die "Love Scenes" aus Zabriskie-Point.

Dass für Barrett in jenen jungen Jahren die Frauen eine der wichtigsten Inspirationen waren, erscheint eigentlich nur legitim. In diesem Fall bittet er Lucy doch bitte zu gehen, er kann ihr Nähe nicht ertragen... Musikalisch richtet sich das Lied an die gängigen RnB Kompositionen, und ist den frühen "Rolling Stones" nicht unähnlich. Eine nette, tanzbare "Mädl, du machst mich ganz narrisch..."-Nummer. Der Gesang von Barrett ist relativ "aggressiv" und mutig. Der Gitarrenriff geht ins Ohr, der Rhythmus lädt zum mitwippen ein. Es fällt allerdings auf, dass die Keyboards hier noch sehr stark im Hintergrund sind, wenn man die Aufnahme mit Songs wie "Arnold Layne" oder "See Emily Play" vergleicht, die ja ähnlich tanzbare "Pop"-Nummern waren.

Von den insgesamt 5 aufgenommenen Songs wurde nur von "Lucy Leave" und "I'm a King Bee" eine begrenzte Anzahl an Kopien auf 7"-Acetate gepresst.
Obwohl Jahrzehnte lang gemeinsam mit "I'm a King Bee" auf verschiedenen Bootlegs erhältlich, wurde der Song erstmals 2015 veröffentlicht, wohl um die Autorenrechte zu sichern. Im Jahr darauf erschienen die Sessions im Rahmen des "The Early Years 1965-1972"- Boxsets.


Weitere Veröffentlichungen:

2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box: 1965-1967 Cambridge St/ation CD