Samstag, 19. Januar 2019

Julia Dream

Autor: Waters
Dauer: 2:28
First release: 7" Single Pink Floyd - "It Would Be So Nice/Julia Dream", 13. April 1968

Die B-Seite der 45er "It would be so nice/Julia Dream" war eine Waters-Komposition. Der dritte Song, den er für Pink Floyd schrieb und aufnahm.
Der allererste Song war der in der 1965er Session aufgenommene Track "Walk with me Sydney", der erstmals 2015 auf der EP "Their First Recordings 1965" erschien. 
Der zweite Song war auf dem Debut-Album von Pink Floyd "The Piper at the Gates of Dawn" zu finden und hiess "Take up thy stethoscope and walk".

Julia Dream war ausserdem der erste Pink Floyd Song, auf dem David Gilmour den Gesang übernahm. Die Aufnahme fand am 12. und 13. Februar in den EMI Studios in London statt. Der Arbeitstitel war "Doreen's Dream". Der Song zeigt bereits die folkige Richtung, die Waters in den kommenden Jahren (siehe "Grantchester Meadows, Green is the colour"...) einschlagen wird.
Auch die Themen, mit denen er sich beschäftigt sind auch in späteren Pink Floyd Werken zu finden.
Obwohl Roger Waters bis zu einem gewissen Punkt versucht sich an Syd Barrett's Songwriting anzulehnen, finden sich Themen im Text Parallelen zu Thematiken, die Waters immer wieder im Laufe seiner Karriere aufgreifen wird. 
Themen wie Alptraum (siehe "Cymbaline"), Paranoia (siehe Dark Side of the Moon oder The Wall), aber auch die Angst vor dem Sterben ("Mother").  

Relics 1996 CD-Cover

So heisst es z.B. in Julia Dream: Will the following footsteps catch me? Am I really dying?
und in Mother, aber nur der Filmversion von 1983:  Mother, Am I really dying?

Von diesem Song existieren 2 verschiedene Versionen. Die Version in Mono ist ca. 10 Sekunden kürzer als jene in Stereo. Die Stereoversion beinhaltet im Mix zusätzliche Vokalisationen von Roger Waters (eher Laute wie er sich auch in Pow R Toc H verwendete), sowie ein Paar Licks auf der Slidegitarre. Die Stereoversion wurden auf den Samplern "The Best of Pink Floyd" und "Masters of Rock" veröffentlicht. Die mono-Version hingegen auf den Samplern "Relics" und "The Early Singles" (im Shine On Box Set 1992). 

Der Song wurde lediglich einmal live vorgetragen und zwar bei einer BBC Radio Session am 25. Juni 1968.

Einer der wenigen Fälle, bei welchen die B-Seite einer Single besser ist als deren A-Seite.  Vielleicht der Song wurde aus diesem Grund 1970 in Asien als 45er Single "Julia Dream/Fat old sun" veröffentlicht.


Weitere Veröffentlichungen: 
1970 The Best of Pink Floyd LP

1971 Relics LP
1974 Masters of Rock LP  (stereo version) (2:34)
1992 "A CD full of secrets" (radio promo sampler)

1992 "The Early Singles" CD in Shine on Box

1996 Pink Floyd - Relics Remastered CD.
2016 Pink Floyd The Early Years 1967-1972 Box Set:
remastered 2016 (2:34)The Early Years 1968 Germination CD
BBC Radio Session 25. Juni 1968 (2:50)The Early Years 1968 Germination CD 
remastered 2016 The Early Years Box Set 1965-1972 Bonus 45" It would be so nice/Julia Dream 

2017 Pink Floyd - Relics; LP remastered 2017

Mittwoch, 2. Januar 2019

Jugband Blues

Autor: Barrett
Dauer: 3:00
First release: A Saucerful of Secrets, 29. Juni 1968


Der Schwanengesang von Syd Barrett. Der einzige und letzte Track aus Barrett's Feder auf dem 2. Pink Floyd Album "A Saucerful of Secrets". Der letzte Track, den Barrett für Pink Floyd schreibt. Das Ende der psychedelischen Ära. 
Ausschnitt aus dem Promo Video zum Song

Nick Mason äusserte sich 2001 - im Rahmen der Veröffentlichung des Best Of-Albums "Echoes" - zu dem Track: "The general feeling was that the song was a very strong "Goodbye" to/from Syd. Jugband Blues is beautiful and dramatic track. Very moving."

It’s awfully considerate of you to think of me here
And I’m most obliged to you for making it clear that I’m not here


Textlich ist der Song wohl tiefgründiger als man auf den ersten Blick erkennen kann. Abgesehen von den obigen Zeilen, finden sich Seitenhiebe auf die Bandkollegen: 
" And I'm wondering who could be writing this song"
" And I don't care if I'm nervous with you"
"And I don't care if nothing is mine"

Syd Barrett im Promo-Clip
Aber auch Bezug auf einen 2. und 3. Auftritt in Top of the Pops von "See Emily Play", den er partout nicht machen wollte, "weil ja auch John Lennon sich nicht wiederholen würde." und bei dessen Gelegenheit er in komplett rotem Samtkostüm auftrat.
"And I´m grateful that you threw away my old shoes"
"And brought me here instead dressed in red."

Es finden sich auch weitere Verweise auf die Fab Four und zwar in der Zeile:
"And the sea isn't green

In "Yellow Submarine" hiess es ja hoffnungsvoll "Till we found a sea of green", Barrett will uns wohl darauf vorbereiten, dass es keinen grünen See als Ziel und somit kein Happy-End gibt.

Musikalisch wirkt der Song zwar sehr einfach strukturiert, weist aber dann doch einige schwierigere Rhythmuswechsel auf. Zudem kam Barrett auf die glorreiche Idee in der Mitte des Songs die "Salvation Army" auftreten zu lassen. Eine Idee, die zu Beginn von den anderen Bandmitgliedern belächelt wurde, sich dann aber bewahrheitete, als Syd Barrett tatsächlich mit der "The Salvation Army International Staff Band" aufkreuzte. Diese 6-köpfige Bläserband wurde dann beauftragt einfach "irgendwas" zu spielen, diese Aufnahme landete dann letztendlich auf der Veröffentlichung!! 
Auch das psychedelische "la-la-la-la", das zwischen den beiden Stereo-Kanälen hin- und her schaukelt war eine Idee von Barrett.
Aufgenommen wurde der Track noch zwischen 9. - 12. Oktober 1967 in den De Lane Lea Studios in London, also noch während der Hochphase der Band im Swinging London.

Der Track wurde auch am 20.12.1967 in der BBC Top Gear Show live aufgeführt. Bei der Live-Aufnahme wurde das "Orchester" von Barrett ersetzt, der das Kazoo (siehe "Corporal Clegg") spielt. Diese bleibt bis heute die einzige Live-Aufnahme des Songs.
Echoes 2001
Creation 2010 

Ausserdem gibt es ein Video-Promo in Farbe (!), der November oder Dezember 1967 für das Central Office of Information aufgenommen wurde und in der Sendung "London Line" gezeigt wurde. In diesem Video singen Pink Floyd in playback zum Track. 
Wir sehen in diesem Video Richard Wright an der Trompete und Roger Waters an der Tuba, die zu den Aufnahmen der "Salvation Army" mimen.

2010 wurde ein Remix des Songs aufgenommen, wahrscheinlich für die Compilation "An Introduction to Syd Barrett", aber der Song wurde dann nicht in den Sampler integriert.
Erst 2016 wurde der Song im Rahmen der  "The Early Years" Kampagne veröffentlicht.



Weitere Veröffentlichungen: 
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit TPATGD)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - A Saucerful of Secrets CD: remastered & repackaged 1992

2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD: remastered 2001
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (ASOS); remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (ASOS); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box; 1967 Cambridge St/ation CD: remix 2010 (3:02)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box; 1967 Cambridge St/ation DVD: Promo Video London Line 1967 (2:58) 
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972; 1969 Cre/ation CD: remix 2010 
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box; Continu/ation CD: BBC Session 20/12/1967 (3:50)