Samstag, 23. Juni 2018

In the flesh?

Autor: Waters
Dauer: 3:20
First releaseThe Wall, 30. November 1979


Vinyl Edition 2016

"... we came in?
Der Anfang des Mega-Konzept-Albums "The Wall" von Pink Floyd ist gleichzeitig auch das Ende. Die ersten Töne des Albums sind die letzten Akkorde von "Outside the wall", dem letzten Song des Albums, das mit den Worten des Masterminds Roger Waters "Isn't this where..." endet. Bereits bei "Dark Side of the Moon", Wish you were here" und "Animals" folgten Floyd Alben der Tradition dem Inhalt einen zirkulären Rahmen zu geben.
Der Hörer wird nach 20 Sekunden allerdings von brachialen Riffs und Drum-Patterns überrascht, die den Opener "In the flesh?" einleiten. 
Der Song wurde erst in einer zweiten Phase dem ursprünglichen Konzept hinzugefügt, da Waters ein passendes Intro für den Erzählstrang fehlte. 

Die Musik:
Das Riff stammt eigentlich aus der Demo von "The Pros and Cons of Hitch Hiking". Roger Waters stellte der Band bekanntlich "The Wall" und "Pros and Cons..." zur Auswahl, worauf diese sich für "The Wall" entschied. Als Waters, wie oben erwähnt, ein Intro zum Album fehlte, bediente er sich einfach an einigen Riffs, die letztendlich auch auf seinem ersten Solo-Album zu hören sind. Bei den Songs "Apparently the were travelling abroad (4:30AM)" und "Dunroamin, Duncarin, Dunlivin (4:58AM)" sind diese deutlich herauszuhören. 
An der Aufnahme war neben den 4 Floyds auch Freddie Mandell an der Hammond-Orgel beteiligt und die 4 männlichen Chorsänger (Bruce Johnston, Stan Farber, John Joyce und Joe Chemay...). Die Drums haben einen "Live-Effekt", der Nick Mason einen ungewohnten harten Klang beschert. Bob Ezrin sei Dank. 
Die auf der Immersion Box 2012 veröffentlichte Demo-Version beinhaltet noch keinen Background-Gesang und Keyboards. Auch der Text ist noch eher eine Kurzversion des Textes zu "In the flesh" (next post).


Der Film:
The stary gaze
In dieser ersten Szene des Films zeigt Alan Parker Protagonist "Pink" bei einem Konzert auf einem Balkon, angezogen wie ein Diktator, dem die Fans wie Schafe und verklärtem Blick jedes Wort von den Lippen ablesen. Im Handlungsstrang findet dieses Konzert jedoch nach der Wandlung von Pink in einen Diktator statt. Regisseur Alan Parker vermischte diese Konzertszenen mit Polizeigewaltszenen (angeblich tatsächlich bei Pink Floyd Konzerten in USA passiert) und mit Kriegsszenen bei denen Pink's Vater (wie Roger Waters' Vater) durch ein Kampfflugzeug im 2. WK getötet wird. Diese Kriegsszene geht dann direkt - wie auch auf dem Album - in Baby-Geschrei über, welches den nächsten Track "The Thin Ice" einleitet.
Im Film wird Pink von Bob Geldof (Boomtown Rats) interpretiert und singt auch den Text zu In the flesh?.

Live:
Is there anybody out there? Cover mit Masken
Roger Waters' ursprüngliche Idee (nach der 1977er In the Flesh - Tour) war ja eigentlich zwischen Publikum und Band eine Mauer aufzubauen. Er fühlte sich immer unwohler auf der Bühne und empfand eine grosse Distanz, wenn nicht gar Abneigung, zu Pink Floyds Publikum, das er wie eine hirnlose Masse ansah. 
In seiner Phantasie liess er durch Kampfflieger Bomben aufs Publikum werfen und diese Masse für ihre Blindheit strafen. De facto wurde diese Idee auch mittels des berühmten Stuka-Bombers zu Beginn der Live-Show umgesetzt. ("lights, roll the sound effects, action, drop it on them!")

Ausserdem stellten Pink Floyd ihre 4 Tour-Musiker Snowy White (1981 Andy Roberts), Willie Wilson, Peter Woods und Andy Bown mit Pink Floyd Masken für diesen Track auf die Bühne. Die Idee dahinter war, dass Pink Floyd austauschbar waren und dass das Publikum nicht einmal dahinter kommen würde, dass es sich hier gar nicht um die wahren Pink Floyd handelte! ("tell me is something eluding you sunshine? Is this not what you expected to see?"
Nach der The Wall Tour 1980-81 wurde der Song nur noch von Roger Waters Solo live aufgeführt. Am Bekanntesten wohl die Live Version von Berlin 1990, bei welcher The Scorpions den Song performten. 
Danach war der Song klarerweise Teil der The Wall Tour 2010-2013. 2012 performte Roger Waters den Song im Amerikanischen Fernsehen mit den Foo Fighters.




Roger Waters The Wall Live 2010-2013



Weitere Veröffentlichungen: 
1982 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall VHS (feat. Bob Geldof)
1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 2LP, 2CD, VHS (4:07) (feat. The Scorpions)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - The Wall 2CD: remastered & repackaged 1992
2000 Pink Floyd - Is there anybody out there? - The Wall Live 1980-81; live 07. August 1980(3:01)
2003 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall DVD; 5.1 mix
2003 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Wall Live in Berlin Special Edition; live 21. Juli 1990 Potsdamer      Platz Berlin; 5.1 mix; DVD & 2CD
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Experience Edition 3CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall 180gr. 2 LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set (incl. The Wall remastered 2011; Is there anybody out there? remastered 2011 /  Band Demo programme 3 (3:24)
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film 2CD, 3LP (4:16)
2015 Roger Waters - The Wall A film by Roger Waters and Sean Evans DVD, BluRay, 2 BluRay 

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