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Sonntag, 12. August 2018

Interstellar Overdrive

Autor: Barrett, Waters, Wright, Mason
Dauer: 9:41
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967

Cover der RSD-Single 2018

Interstellar Overdrive ist wohl DER Pink Floyd Track der frühen Ära. Es ist der Song, den sie zuallererst aufnahmen, der Song, der bei jedem frühen Live-Konzert der Höhepunkt war, jener Song, der ihre ersten Manager (Jenner/King) auf sie aufmerksam machte. Der Song der ihnen das Prädikat "Space-Rock" verlieh.
Es war aber auch ein musikalisch gewagtes und revolutionäres psychedelisches Stück Performance-Art. 
Angeblich blubberten die psychedelischen Bilder von Peter Wynn-Wilson während der Konzerte nicht im Rhythmus der Gitarren-Riffs, sondern es war Syd Barrett, der versuchte mit seiner Gitarre die Farb-Konstellationen live zu vertonen. (A Very Irregular Head....).

Der Song beginnt mit einem markanten Gitarrenriff um dann im Mittelteil zu einer
advanguardistischen Free-Form-Improvisation zu werden, die dann gegen Ende wieder in den Ausgangsriff zurückkehren.Angeblich entstand der Gitarrenriff daraus, dass Peter Jenner (Manager) eine Melodie summte, die Syd Barrett auf der Gitarre nachzuspielen versuchte. Angeblich war die Melodie jene von "My little red book" der Band "Love". 

Plattencover des Debut-Albums 1967

Aufnahmen:
Die offizielle Studioaufnahme im Bandkatalog war ein Kompromiss zwischen Produzenten Norman Smith und der Band. Tatsächlich ist die Dauer von 9:41 auf The Piper at the Gates of Dawn wohl eine "verkürzte Version" des Instrumentaltracks. Live erreichte dieser auch die 20 Minuten Marke. Mono und Stereo Aufnahme unterscheiden sich etwas im Mix.
Doch bereits 1966 nahmen Pink Floyd den Song für einen Kunstfilm von Anthony Stern (ein Freund Syd Barretts) namens "San Francisco" (veröffentlicht 1968) auf. Diese Aufnahme ist ziemlich unterschiedlich zur LP-Version, ist in Mono und dauert 14:56 Minuten. Genau genommen enstand diese Demo am 30. Oktober 1966 in Thompsons Home Recording Studio. Die offizielle Version dieser Aufnahme wurde erst im Jahr 2017 im Rahmen des Record Store Day auf einer einseitig abspielbaren EP veröffentlicht! Also ganze 51 Jahre später!
Anthony Stern war seinerseits Schüler von Regisseur Peter Whitehead, der Dank diesem auf Pink Floyd aufmerksam wurde. Somit engagierte er ebenfalls die Band um den Song für seinen Film "Tonite Let's All Make Love in London" aufzunehmen. Diese Version entstand im Januar 1967. Sie dauert 16:46 Minuten und ist die längste offiziell veröffentlichte Aufnahme von Interstellar Overdrive. Auf dem originalen Soundtrack wurden aber nur 3 Ausschnitte des Tracks verwendet. Erst 1990 veröffentlichte "See for Miles Records" die Mini-CD "Tonite let's all make love in London... plus!". Auf diesem erst wurde die komplette Version publiziert, gemeinsam mit "Nick's Boogie", einer weiteren Improvisation der Band, die während der Aufnahmen entstand. 1994 folgte dann die Pink Floyd VHS "London 66-67", die seither unzählige Male und mit unterschiedlichen Covern auf CD, LP, Picture Disc, etc. veröffentlicht wurde. Die Filmaufnahmen zeigen die Band mit Syd Barrett während der Studiosessions und einigen Live-Auftritten, bzw. Film-Ausschnitten des Films. 

Liveauftritt mit Frank Zappa 1969
Bis 1970 war Interstellar Overdrive fixer Bestandteil der Live-Sets von Pink Floyd. Angeblich wurde der Song auch für das Live Album von Umma Gumma 1969 aufgenommen, aber nicht veröffentlicht. Dafür erschien auf der "The Early Years 1965-1972 Box" erstmals das Video des Live-Auftritts mit Frank Zappa am 25.10.1969 beim Festival Actuel in Belgien. Erst 2018 hat Nick Mason mit seinen Nick Mason's Saucerful of Secrets den Song wieder live performed!

  Weitere Veröffentlichungen:

1971 Pink Floyd - Relics. LP


1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)
1994 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994

1990 Pink Floyd - Tonite let's all make love in London...plus! Mini-CD (16:46)
1994 Pink Floyd - London 66-67 VHS
1996 Pink Floyd - Relics Remastered CD.
1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono  
2005 Pink Floyd - London 66-67 DVD
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; French Edit (5:16) & Take 6 (5:04)
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2016 Vinyl Edition
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set:
live 10 September 1967, Stockholm (S) The Early Years 1965-1967 Cambridge St/ation CD2
2016
8:57
Scene-Underground; UFO Club, London, 27.01.1967 The Early Years 1965-1967 Cambridge St/ation DVD/BR
2016
4:15
Das Universum des Ichs; Roundhouse, London, 1967 The Early Years 1965-1967 Cambridge St/ation DVD/BR
2016
9:33
BBC Radio Session 2 December 1968 The Early Years 1968 Germin/ation CD
2016
9:37
live Pop `68, Rom, Italien, 06.05.1968 The Early Years 1968 Germin/ation DVD/BR
2016
6:59
live 9 August 1969 Paradiso Amsterdam The Early Years 1969 Dramatis/ation CD1
2016
4:20
feat. Frank Zappa; live 25. Oktober 1969, Festival Actuel, Amougies, Belgium  The Early Years 1969 Dramatis/ation DVD/BR
2016
11:26

2016 Pink Floyd - The Early Years Continu/ation 1967-1972; Live 9.08.1969 Paradiso Amsterdam
2017 Pink Floyd - Relics; remastered 2017
2017 Pink Floyd - Interstellar Overdrive 12" Single RSD.
2018 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2018 Mono Vinyl Edition RSD.
2020 Nick Mason's A Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2019 CD, LP, Bluray.(5:49)

Samstag, 28. Dezember 2019

Lucifer Sam

Autor: Barrett
Dauer: 3:03
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967


Lucifer Sam ist eine Katze. Eine Siamesische Katze. Syd Barrett meint sie solle doch bitte ihr Glück als Schiffskatze versuchen. Hip sollte sie auch noch sein.
Die Katze ist nämlich immer an seiner rechten Seite. An seiner Linken hingegen sitzt die Hexe Jennifer Gentle (angeblich eine Anspielung auf seine damalige Freundin Jenny Spires).

Das ist in etwa der textliche Inhalt des zweiten Songs auf dem Pink Floyd Debut-Album The Piper at the Gates of Dawn. Ursprünglich hiess der Song "Percy The Ratcatcher" und war eigentlich auch als Soundtrack für ein nicht näher definiertes Filmprojekt gedacht.
Ein Animationsfilm von 2016 von Steve Bobinski im 60er Jahre Comic-Style zum Barrett Song,  trägt den Untertitel "Percy The Ratcatcher".

Syd and Lucifer

Musikalisch hingegen bewegt sich der Song in Richtung 60er-Jahre Film-Themes, alá "Batman" oder "James Bond". Lucifer Sam ist ein sträflich vernachlässigtes Meisterwerk der frühen Pink Floyd, das durchaus Hitpotential gehabt hätte, wäre es als Single veröffentlicht worden. Lucifer Sam ist tanzbar, hip, mystisch, lustig, anspruchsvoll....
Obwohl es mehr als 15 verschiedene Cover-Versionen des Songs gibt, hat der Song es auf keine einzige Compilation geschafft. 
Die Mono-Version des Songs dauert etwa 5 Sekunden länger.

Nick Mason's Saucerful of Secrets haben das Lied fix in ihr Live-Programm aufgenommen und 2020 auf "Live at the Roundhouse" veröffentlicht.
 
Weitere Veröffentlichungen:
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)

1994 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994

1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono (3:09)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2016 Vinyl Edition
2018 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2018 Vinyl Mono Edition
2020 Nick Mason's Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2CD;Bluray; Vinyl (3:12)

Sonntag, 22. Januar 2017

The Gnome

Autor: Barrett
Dauer: 2:45
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967
The Piper at the Gates of Dawn, 30th anniversary edt. 1997

Der Zwerg Grimble Gromble ist ein Freund von Syd Barrett. Er lebt in seinem Häuschen, wo er isst, schläft und Wein trinkt. Er trägt eine scharlachrote Tunica und eine blau-grüne Kapuze.
Eines Tages hatte er ein grosses Abenteuer: Als er in den Himmel und den Fluss schaute war er ganz weg und erkannte dass alles gut war.
Syd Barrett erzählt uns zwar nicht was Grimble Gromble an jenem Tag zum Frühstück gegessen hat, aber es dürfte was ziemlich psychedelisches gewesen sein.

The Gnome ist eine sehr typische Barrett-Komposition, die naiv-infantilen Texte paaren sich mit einfachen Kinder-Reim-Melodien. Während textlich die mystisch-psychedelische Anspielung auf LSD - wie bereits bei Flaming - in mehreren seiner Kompositionen anzufinden ist, wird hier musikalisch ganz deutlich auf Kinder-Reim gesetzt. Vielleicht ist der Solo-Song "Effervescing Elephant" der einzige andere Track, der eindeutig ebenso in diese Richtung geht.



Continu/ation Bonus-Set aus "The Early Years" Box
Der Song wurde am 19.03.1967 für das Pink Floyd Debut-Album "The Piper at the Gates of Dawn" aufgenommen. Begleitet lediglich von akustischer Gitarre, Percussionen und Celeste.
Am 25.09.1967 spielten Barrett und Company diesen Song während einer BBC-Session für Top Gear, aber das originale Tape ist verschollen. Dennoch haben Pink Floyd in ihrer The Early Years 1965-1972 Box Eine Aufnahme, die wohl direkt von einem Radiogerät aufgenommen wurde, veröffentlicht. Die Qualität ist grottenschlecht, aber es handelt sich um die einzige bekannte und nun auch offizielle Aufnahme einer Live-Darbietung. Der Song ist beinahe identisch zur Studioaufnahme, ausser dass die gesamte Band den "Hooray"-Refrain singt.





Weitere Veröffentlichungen:

1967 Pink Floyd - Flaming / The Gnome; US 7" single.
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)

1994 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994

1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono  

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2016 Vinyl Edition
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set; Bonus Continu/ation Live at BBC Radio Session, (2:08) 25.09.1967. CD.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Flaming

Autor: Barrett
Dauer: 2:45
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967

Ich schicke mal voraus, dass Gilmour's "Find the cost of freedom" Version nicht in diesem Blog behandelt wird, da es sich um einen Crosby, Still & Nash Song handelt. 


Tower Records Promo Single in den USA.
So und nun zum eigentlichen Song dieses Eintrags: Flaming.
Flaming ist einer der poppigsten Songs des Pink Floyd Debutalbums "The Piper at the Gates of Dawn". Aus diesem Grund wurde es wohl auch von Tower Records in den USA als 7" Single veröffentlicht.
Flaming ist einer der Gründe wieso Syd Barrett's Songwriting oft als "naiv" und "fairy tale" also "märchenhaft" bezeichnet wird. Kindliche Themen und Melodien sind auch in diesem Song haufenweise vorhanden. Er singt von Einhörnern und schläft auf Löwenzahnblüten. Auch die Zeilen "yippie, you can't see me, but I can you" erinnern an ein Kinderspiel ("Ich seh etwas, was du nicht siehst").
Alternativer Cover-Shot für TPATGOD 
Natürlich sind hier die Bezüge zu Halluzinogenen Drogen offensichtlich, auch wenn dies nie von der Band bestätigt wurde. Passagen wie "lazing in the foggy dew, sitting on a unicorn" oder "hey ho, here we go, ever so high" sind hier wohl eindeutig.
Wie bekannt war Syd Barrett ein Konsument halluzinogener Drogen, was mit Sicherheit seinen psychischen Verfall, der sich bereits in ihm ausbreitete beschleunigte. Diese "Regression" in die Kindheit, welche er beim Eintritt ins Erwachsenenalter vollzog, wurde durch den Konsum von Halluzinogenen verstärkt und führte eben zu solchen "Vermischungen" von Märchenwelt und "erweitertem Bewusstsein".
Flaming ist übrigens ein Begriff, der auch für das Gefühl steht, welches entsteht, wenn man Halluzinogene Drogen wie LSD konsumiert, übersetzbar mit "innerem, aufgeregtem Brennen". 

Der Song beginnt musikalisch mit kuriosen "tierischen" Lauten, die von der Band selber produziert werden (am naheliegendsten war es Roger Waters, der dieses Talent auch in späteren Floyd-Alben nutzt). Der Song wird primär von der akustischen Gitarre getragen, wobei das Wright'sche Keyboard auch dominant im Mix zu hören ist. In der Mitte des Songs gibt es einen psychedelischen Ausflug, ähnlich jenem bei "See Emily Play". Der aufmerksame Hörer wird auch bemerken, dass sich Syd Barrett im letzten Refrain des Songs versingt, ein Fehler der sogar noch auf den Remasterten Versionen der letzten Jahre zu hören ist. 


Pink Floyd live 1968 im Französischen Fernsehen.

Die Singleversion in Fake-Stereo gelangte 1992 auf eine Compilation namens "A CD full of secrets" des Radiosenders Westwood One.

Der Song wurde live ein paarmal gespielt. Auch nach dem "Austritt" Syd Barretts aus der Band war das Lied im 1968 Teil des Live-Sets, wobei David Gilmour Gesang und Gitarre übernahm. 
In der Luxus-Box "The Early Years 1965-1972" sind 2 Fernsehauftritte mit David Gilmour in Frankreich im Jahr 1968 zu sehen. Ebenso ist die BBC-Session von 25.September 1967 mit Syd Barrett auf der Bonus-CD der Box zu finden.


Weitere Veröffentlichungen:

1967 Pink Floyd - Flaming / The Gnome; US 7" single.
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)
Westwood One - Sampler 1992.
1992 Pink Floyd - A CD full of secrets (Rarities on Compact Disc, Vol. 10); Stereo US-Single-Version, CD
1992 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994

1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono  
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2016 Vinyl Edition
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set; 1968 Germin/ation Live at Bouton Rouge, Paris(F) 20.02.1968. DVD/Bluray.
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set; 1968 Germin/ation Live at Tous En Scene, Paris(F) 21.10.1968. DVD/Bluray.
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set; Bonus Continu/ation Live at BBC Radio Session, (2:42) 25.09.1967. CD.
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; Live 25.09.1967 BBC Radio. 

Freitag, 19. Juni 2020

Matilda Mother

Autor: Barrett
Dauer: 3:21
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967  



Matilda Mother ist eine der Pop-Perlen des Pink Floyd Debuts "The Piper at the Gates of Dawn" und vereint genial Barrett's Kinderlied-Poesie (im ursprünglichen Text sogar mit Originalpassagen aus einem Werk von Hillaire Belloc) mit den psychedelischen Elementen, die ihre frühen Live-Auftritte ausmachten. Auch der Album-Titel "The Piper at the Gates of Dawn" ist einem Kapitel von "The Wind in the Willows" entommen.

Die Verwaltungsgesellschaft des Erbes des famosen Schriftstellers Belloc jedoch verhinderte, dass Pink Floyd den originalen Text in ihrer Musik verwenden durften. Deshalb textete Syd Barrett das Lied stellenweise um.
Die originale Version, nun also "alternative" Version betitelt, erblickte erstmals 2007 auf der 40th anniversary Edition des Debut-Albums das Licht. 
2010 erschien diese Version dann um fast eine Minute länger auf der Compilation "An Introduction to Syd Barrett". Diese Minute enthielt ein psychedelisches Jam am Ende des Songs. Im Rahmen der "The Early Years Box" 2016, wurde derselbe 2010-Mix, neben 2 Live-Versionen, wieder veröffentlicht.
 Den Gesang teilensich Autor Syd Barrett und Rick Wright. Das Lied erzählt von einem Jungen, der sich von seiner Mutter Kindermärchen erzählen lässt um die Dunkelheit zu vertreiben. Das Lied strotzt nur so vor Emotionen und nostalgischen Kindheitserinnerungen und hat eigentlich einen sehr traurigen Nachgeschmack...
Matilda Mother wurde übrigens immer ohne "H" geschrieben, ausser auf der Veröffentlichung "Masters of Rock" von 1974, wo der Song als "Mathilda Mother" betitelt wird.


Weitere Veröffentlichungen: 
1971 Pink Floyd - The Best of Pink Floyd LP.
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)
1974 PinkFloyd- Masters of Rock LP.
1992 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994
1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono 
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica(TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007; alternative version (3:09)
2010 Syd Barrett - An introduction to Syd Barrett; remastered 2010; alternative version (3:59).
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1965-1967 Cambridge Station alternative version 
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1965-1967 Cambridge Station; live 10.09.1967, Stockholm (5:34)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1965-1967 Cambridge Station; live 24.09.1967, BBC Radio Session (3:20)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1967-1972 Crea/tion; alternative version 

Samstag, 4. April 2015

Chapter 24

Autor: Barrett
Dauer: 3:42
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967


Booklet "An introduction to Syd Barrett" mit Text

Chapter 24 ist neben Flaming jener Track des Debütalbums, der am ehesten die halluzinogenen Ausflüge des Autors Syd Barrett erahnen lässt. 
Musikalisch wäre das Lied beinahe als "Ambient" zu bezeichnen, hat es doch eine stark meditative Atmosphäre. 
Es ist einer jener Tracks, wo textlicher Inhalt und musikalisches Arrangement perfekt zusammenpassen:
Ein asiatischer Gong eröffnet einen Track, der neben dem Text primär auf Keyboardflächen und Percussion aufgebaut ist. Man hört das für Wright auf dem Debütalbum typische "Turkish Delight"-Keyboard, aber auch Pianoschichten sind darübergelegt. Auch Banking Vokals in den Chor-Arrangements des Liedes werden von Rick Wright gesungen. Ebenso leistet Nick Mason als Percussionist mit Gong, Becken und Glocken ganze Arbeit. Auch vor einigen Feedback-Effekten machte man nicht halt.
Pink Floyd 1967 graced by the "Young Light" 

Textlich orientiert sich der Track beinahe originalgetreu nach dem Kapitel 24 des Buches I Ching (The book of changes) oder (deutsche Version) I Ging
Das Buch fernöstlicher Philosophie wurde 1924 von Richard Wilhelm ins Deutsche übersetzt und in Folge 1950 von Cary F. Baynes ins Englische.
Kapitel 24 des Buches befasst sich mit dem Fû (复, bedeutet "returning"/"Rückkehr") Hexagramm (Sechseck): 
 "Alle Bewegungen vollziehen sich in sechs Stufen. Die siebente Stufe bringt dann die Wiederkehr." 
Baynes' Übersetzung: "All movements are accomplished in six stages, and the seventh brings return."

Jede Länge des Sechsecks repräsentiert eine Stufe der Bewegung. Bei Beendigung ermöglicht die 7. Stufe eine Rückkehr zum Ausgangspunkt:
 "Darum ist die Sieben die Zahl des jungen Lichts, die dadurch entsteht, dass die Sechs, die Zahl des grossen Dunkels, sich um eins steigert.
Baynes' Übersetzung: "Therefore seven is the number of the young light, and it arises when six, the number of the great darkness, is increased by one."
Die Zahlen 6 und 7 repräsentieren demnach einerseits den Zyklus der 7 Tage der Woche, wobei der 7. Tag der Neubeginn ist. Aber ebenso wird der Tag-Nacht-Zyklus (Dunkelheit/Junges Licht) als immer erneuerter Kreislauf mit einbezogen. Doch genauso wird der Zyklus der Jahreszeiten erwähnt:
The time is with the month of winter solstice, when the change is due to come..." – Fû symbolisiert auch das elfte Monat, welches den kürzesten Tag des Jahres (winters solstice) enthält. Jenen Tag wo sich die Dauer des Tageslichts von "jeden Tag kürzer" zu "jeden Tag länger" wandelt und somit ebenso ein neuer Zyklus beginnt. 

Der Song und sein Inhalt sind somit typisch für die jene Jahre des "Flower Power", wo großes Interesse bzgl. der fernöstlichen Philosophien entstand und Jugendliche und junge Erwachsene dort den Sinn des Lebens suchten. Man denke nur an die Beatles und ihre indischen Einflüsse. Die Suche nach Erkenntnis wurde oft mit bewusstseinserweiternden Drogen intensiviert, was sich z.B. auch in der Musik durchaus bemerkbar macht. 

Vom Song sind keine Live-Performances bekannt. Chapter 24 schaffte es auf die Compilations "Masters of Rock" und "An Introduction to Syd Barrett". 2016 wurde ein Promo-Video im Rahmen der Box The Early Years 1965-1972 veröffentlicht.


Piper at the Gates of Dawn Cd-Cover 1994
1971 Compilation, als Masters of Rock 1974 wiederveröffentlicht




Weitere Veröffentlichungen:

1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)
1974 Masters of Rock LP 
1992 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994
1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono  
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2010 Syd Barrett - An introduction to Syd Barrett; remastered 2010 (3:22).
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972; 1965-1967 Cambridge St/ation DVD/BR