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Freitag, 11. November 2016

For the first time today (Parts 1 4:56 AM & 2 4:39 AM)

Autor: Waters
Dauer: part 2: 2:02
            part 1: 1:38
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984


Umzensuriertes Plattencover 1984
Der Song For the first time today aus dem Traum-Deuter-Album The Pros and Cons of Hitch Hiking wurde von Waters in 2 Hälften gesplittet. Eine Praxis, die er seit dem Pink Floyd Album Wish you were here auf so ziemlich allen Alben weiterverfolgt hatte. Mehrteilige Songs sind ausserdem ein Trademark von Konzept-Alben.
Kurioserweise sind die beiden Teile so auf dem Album gereiht, dass Teil 2 vor Teil 1 gespielt wird. Was der Grund für diese Entscheidung war, ist nicht bekannt. Denn rein inhaltlich behandeln die beiden Teile ein und dasselbe Thema:" Die Beziehung des Protagonisten "Reg" zu seiner Frau. 

Das Album The Pros and Cons of Hitch Hiking ist für Roger Waters ungewöhnlich persönlich und lässt Einblicke in die Beziehungsproblematiken des Autors selbst zu.
Während in Teil 2 noch alles in Ordnung erscheint (Reg wacht um 4:39 AM von seinem Traum auf und realisiert, dass seine Frau neben ihm liegt, er schläft mit ihr und fleht seine Frau an doch bei ihm zu bleiben. Besonders in Teil 2 ist Eric Clapton mit seiner typischen Gitarre sehr präsent. De Facto mündet der Song auch in das bluesige "Sexual Revolution". Mel Collins spielt Saxophon.


Eric Clapton und Roger Waters live 1984

In Teil 1 hingegen erwacht Reg wieder um 4:56 AM und realisiert, dass die Beziehung zu seiner Frau nun wohl endgültig hinüber ist. 
Musikalisch startet der Song sehr ruhig mit Keyboard und Streichern. Ab der 2. Strophe singt Roger Waters im Duett mit Katie Kissoon oder Doreen Chanter.
Teil 1 endet mit dem Riff von Your Possible Pasts. Weiterer Beweis für die Tatsache, dass Pros and Cons bereits zu The Wall Zeiten in der Schublade war. 

Beide Teile des Songs schafften es gemeinsam auf die Single-B-Seite von "Every Stranger's Eyes". Sie wurden einfach zusammengemixt. Und das recht schlecht. 
Der Song wurde im Rahmen der Pros and Cons of Hitch Hiking - Tour 1984, auf der das komplette Album gespielt wurde, jeden Abend gesungen.

Weitere Veröffentlichungen: 
1984 7"-single 5:06AM (Every strangers eyes) / 4:39AM (For the first time today) (2:49)
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Freitag, 4. Juli 2014

Apparently they were travelling abroad (4:30 AM)

Roger Waters und Eric Clapton 1984 "Pros and Cons"-Tour

Autor: Waters
Dauer: 3:12
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984

Erster Song des ersten Post-PinkFloyd-Waters-Solo-Albums. "The Pros and Cons of Hitch Hiking" war schon seit 1978 in Roger Waters' Schublade, als er nämlich das Demo dieses Albums gemeinsam mit dem Demo von "The Wall" seinen Band-Kollegen von Pink Floyd vorstellte. Diese entschieden sich für letzteres, da sie es zu persönlich empfanden. 

Effektiv ist dieses Konzeptalbum von Waters inhaltlich sehr persönlich und wäre die Freude eines jeden Psychoanalytikers. 
Roger Waters on Stage 1984
Es handelt sich um einen Traum, den Waters einst hatte und in dem er seine Eheprobleme und andere neurotische Themen und erotischen Phantasien in utopischen Szenarien verarbeitet. Deshalb hat jeder Track des Albums eine Uhrzeit als 1. Titel, diese entspricht der Realzeit in welcher der Protagonist des Albums seinen Traum erlebt. Im Falle von "Apparently they were travelling abroad" ist es eben 4:30 AM. Der Beginn des Traumes. 

Bei diesem Song geht es darum, dass die Hauptfigur des Albums einige Autostopper mitnimmt. Zu Beginn hört man eine Nachtkästchen-Uhr ticken und eine typische Waters-Explosion (man vergleiche The Final Cut, Radio KAOS, Amused to death) und hört zwei Personen miteinander sprechen. 

Gleich hier kann man bereits Eric Clapton's Gitarrenspiel im Intro des Songs bewundern, den Roger Waters für sein Solo-Album und die darauf folgende Tour gewinnen konnte. 
Dem Album kann man offensichtliche musikalische Parallelen zu "The Wall" heraushören. Dazu tragen sicher auch die Orchesterarrangements von Michael Kamen bei, der bereits bei The Wall diese Funktion übernahm. Aber auch Andy Bown (bereits bei der The Wall Tour dabei) oder Andy Newmark (bereits Drums auf "The Final Cut") tragen ihres zum Pink Floyd Sound bei.

Der Song geht direkt in "Running shoes" über, und man merkt auch hier, dass das Album auch musikalisch einem Konzept folgt und die Songs nur schlecht außerhalb des Kontextes funktionieren.

Der Song wurde als B-Seite auf der Single "5:01 (The Pros and Cons of Hitch Hiking)" verwendet.
Live wurde das Lied nur auf der Tour 1984-1985, bei welcher das gesamte Album in der 2. Hälfte der Show aufgeführt wurde, gespielt.


unzensuriertes LP-Cover 1984 von Gerald Scarfe

Weitere Veröffentlichungen: 
1984 7"-single 5:01 (The Pros & Cons of Hitch Hiking) / 4:30 (Apparently they were traveling abroad)
1984 12"-single 5:01 (The Pros & Cons of Hitch Hiking) / 4:30 (Apparently they were traveling abroad) / 4:33 (Running shoes)
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Freitag, 15. Juli 2016

Every stranger's eyes (5:06AM)

Autor: Waters
Dauer: 4:49
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984
Cover der 7" Single by Gerald Scarfe

Roger Waters erklärt sich solidarisch mit der Welt. 
Mit der zweiten Single-Auskoppelung seines Traumdeutungsalbums  "The Pros and Cons of Hitch Hiking" schafft Waters einen hymnischen, gospelähnlichen und im Refrain fast sakralen Song, in welchem er sich selbst in den Augen jedes anderen Individuum erkennt: "Myself in Every Stranger's Eyes) . Dabei bedient er sich einmal mehr an seinen "Aufzählungslistenlisten" (siehe z.B. "Home", "What god wants" oder sogar "Eclipse"), die sich durch die ersten beiden Strophen des Songs ziehen und ein Gefühl der Einfallslosigkeit vermitteln.

Trotzdem ist das Lied eines der Besten des Albums und gewinnt vor allem durch seine musikalische Interpretation. Waters mag den Song anscheinend sehr gerne, hat er ihn doch auf der gleichnamigen Tour 1984 (mit Eric Clapton), sowie auf den Radio KAOS und In The Flesh Tours 1999-2002 gespielt und auf seinem Best-of-Album "Fickering Flame" veröffentlicht. 
Auf dem Live-Album/Film "In the Flesh" wird der Song auch mit "The Pros and Cons of Hitch Hiking part 11" untertitelt. Es handelt sich zwar um den 11. Song des Konzeptalbums von 1984, wurde aber auf keiner anderen Veröffentlichung so betitelt. 
Der alternative Songtitel 5:06AM bezieht sich auf die Uhrzeit des Traums, der im Songtext beschrieben wird. 
Ausschnitt aus dem Konzert-Film "In the Flesh"

Der Song am Album (und Live) beginnt mit einer Truck-Stop-Szene irgendwo in USA, in welchem sich Waters Gedanken um den Lauf der Welt macht. 
Thematisch geht es in der ersten Hälfte - wie oben erwähnt - um Minderheiten und soziale Gruppen (mit Fokus auf "Native Americans" wie sich in den Live-Konzerten zeigt) mit denen Waters sich solidarisch fühlt, während es in der zweiten Hälfte um eine Art Liebeserklärung an seine Partnerin geht, die neben ihm liegt. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt ist dies ein sehr persönliches und introspektives Album von Roger Waters.
Als Gitarristen hatte Waters für das Album niemand geringeren als Eric Clapton engagiert, der bei diesem Song allerdings kein nennenswertes Solo spielt.

Es handelt sich auf jeden Fall um einen der besten Songs des Albums.

Weitere Veröffentlichungen: 
1984 7"-single 5:06AM (Every strangers eyes) / 4:39AM (For the first time today)

2002 Roger Waters - In the flesh live 2CD live März-Juni 2000 USA (5:20)
2002 Roger Waters - In the flesh live DVD live 27. Juni 2000 Oregon, USA
2002 Roger Waters - Flickering Flame - The Solo Years, Vol. 1 CD
2006 Roger Waters - In the Flesh live 2CD&DVD re-edition
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box CD/DVD (Pros & Cons; In the flesh Live)

Montag, 7. Juli 2014

Arabs with knives and West German skies (4:37 AM)

Autor: Waters
Dauer: 2:17
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984


zensuriertes LP-Cover 1984
Song Nummer 3 auf dem Konzeptalbum "The Pros and Cons of Hitch Hiking". Dieser Teil des Traumes passiert um 4:37 Uhr morgens. 
Hier träumt der Protagonist vom westdeutschen Himmel und erwähnt auch das Mädchen vom Plattencover ("I want to go back to the girl with the Rucksack") oder die berühmt-berüchtigten Stahlwerke von Krupp. Nach der ersten Strophe versucht Roger Waters Stereotype zur deutschen Kultur zu bedienen, indem er in den musikalischen Arrangements Oktoberfeststimmung aufkommen lässt (Tuba, Schunkel-Chor) und sich in deutschen Liedtexten versucht. "Guten Abend meine Damen und Herren,....., wollen Sie tanzen mit mir oder trinken mehr?" 
Im Traum verlässt die Hauptfigur des Albums das deutsche Fest und geht ins Hotelzimmer.
Die "Arabs with Knives at the foot of the bed" werden hingegen bereits am Ende von "Running Shoes (4:33)" erwähnt. Ein weiterer Beweis dafür, dass es sich um ein reines Konzeptalbum handelt, dessen Tracks musikalisch und textlich miteinander verbunden sind. 
Der Song ist voller Soundeffekte (Sektkorken, Dialoge, etc.) und der klassischen Doppelstimme von Waters (siehe auch "The Final Cut") und der typischen Clapton Gitarre. 
Politisch könnte dies ein Seitenhieb von Waters auf die Terroranschläge in München bei den Olympischen Spielen sein, wo palästinensische Aktivisten israelische Athleten entführten.

Der Song wurde wie "Apparently they were travelling abroad" nur im Rahmen der "Pros and Cons"-Tour 1984-85 live gespielt.

Roger Waters Collection 2010
Roger Waters Collection 2010












Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Samstag, 5. Dezember 2020

The moment of clarity (5:11 AM)

Autor: Waters
Dauer: 1:28
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984


"The moment of clarity" ist der Schluss-Song des Albums "The Pros and Cons of Hitch Hiking" von Roger Waters aus dem Jahr 1984. 

Eigentlich handelt es sich um die Coda des Songs "Every Strangers Eyes (5:06 AM)" und wie es sich mit Codas nun mal so auf sich hat, ist der Track als eigenständiger Song eigentlich nicht wirklich signifikant. Er fügt sich dennoch gut in das Konzept des Albums ein und ist für den Erzählstrang notwendig. De Facto geht es in dem Track darum, dass unser guter Roger aus seinem feuchten Traum erwacht und nun endlich einen Moment der Klarheit erfährt. Der Text zeigt Roger Waters von seiner zerbrechlichen Seite, der sich absichern muss, dass die geliebte Person wirklich neben ihm liegt und er keine Angst haben muss verlassen zu werden. Sigmund Freud hätte seine Freude an dieser neurotischen Eigentherapie gehabt. Musikalisch umrahmt der Schlusssong gemeinsam mit "Apparently they were travelling abroad"  das Album, die Akkorde sind dieselben.

Linzi Drew stand Modell für Cover und Video des Albums

Die Zeitangabe hinter den Songs (5:11AM) gibt übrigens in "Realtime" in etwa die Dauer der Songs wieder und um wieviel Uhr diese "geträumt" wurden.

Das Album wurde mit der "Bleeding Heart Band" aufgenommen, der für dieses Album und Tour niemand geringerer als Eric Clapton angehörte.

Der Song wurde damals 1984-85 im Rahmen der Pros and Cons of Hitch Hiking Tour gespielt, bei welcher das komplette Album aufgeführt wurde. Lediglich "Every Strangers Eyes" aus diesem Album schaffte es auf Compilations und weitere Live-Aufführungen.


Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Freitag, 8. April 2016

Dunroamin' Duncarin' Dunlivin' (4:58 AM)

Autor: Waters
Dauer: 3:03
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984

Dunroamin, Duncarin, Dunlivin ist amerikanischer Slang und heisst soviel wie "Ich bin durch mit: Herumstreunen, mich um irgendwas zu kümmern, mit dem Leben"
Wie bereits erwähnt befasst sich dieses Waters-Konzeptalbum mit sexuellen Phantasien und Träumen eines erwachsenen verheirateten Mannes (Roger Waters?). Die Zahl im Songtitel 4:58 AM bezieht sich auf die Uhrzeit, zu welcher der Traum gerade geträumt wird.
Im Traum wird der Hitchhiker (Autostopper) gerade von einem Lastwagenfahrer mitgenommen, welcher mit dem Jungen einen Dialog beginnt, bei welchem Waters' Parts gesungen werden, während jene des Lastwagenfahrers von einem Schauspieler (Menning Redwood) gesprochen werden. Der Dialog dreht sich um Waters' desillusioniertes Weltbild, welches darin gipfelt, dass der Protagonist am Ende des Songs kotzen muss, was den Truck-Driver dazu bringt den Stopper aus dem Lastwagen zu werfen.

Dass das Konzept bereits gemeinsam mit The Wall 1978 der Band vorgestellt wurde, bemerkt man auch durch die musikalischen Parallelen. Zu Beginn des Songs hört man eine Anspielung an die Melodie von "Your possible Pasts" aus The Final Cut, während man am Ende auf den Riff von "In the flesh" aus The Wall aufmerksam wird. Ansonsten wiederholt die Akustikgitarre einen Riff, der im Album immer wieder auftaucht  und auch bereits in Apparently the were travelling abroad (4:30 AM) zu hören ist. 
Weiters hört man einen unverkennbaren Eric Clapton an der Blues-Gitarre. Ausserdem verpflichtete Waters für das Album Musiker, die bereits auf The Final Cut vertreten wäre, wie Andy Newmark (Drums), David Sanborn (Sax) oder Michael Kamen (Orchestration/Piano).
Der Song funktioniert allerdings nur im Albumkontext. 

LP-Label German Edition 1984


Kleine Kuriosität: The Pros and Cons of Hitchhiking benötigte 11 Jahre um Gold-Status zu erreichen, so langsam verkaufte sich das Album. Ausserdem ist es das einzige Roger Waters Solo-Album in dem es nicht um Krieg geht.


Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box



Samstag, 28. Januar 2017

Go Fishing (4:50AM)

Autor: Waters
Dauer: 6:58
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984

Konzertankündigung 1984

Go Fishing eröffnet Seite 2 des Roger Waters Solo Albums Nummer 2. Bekannterweise wurde es den Kollegen von Pink Floyd ja als Alternative zu "The Wall" vorgelegt, wobei sich diese glücklicherweise für die Alternative entschieden. Genau wie The Wall ist The Pros and Cons of Hitch Hiking ein sehr persönliches Album und wurde dann halt einfach 5 Jahre später als Solo-Album veröffentlicht, mit niemand geringerem als Eric Clapton an der Gitarre und Michael Kamen an Keyboards. Letzterer ersetzte auch Rick Wright auf The Final Cut. Beide begleiteten ihn auch auf Tour. Auch hier verwendet Roger Waters für seine Begleitmusiker den Namen "Bleeding Heart Band". 

Go Fishing ist ein zentrales Stück des Albums und das Längste. Waters sinniert hier über den Niedergang seiner Ehe und den Traum des Familien-Lebens auf dem Land (de facto träumt er das Ganze um ca. 4:50AM). Waters sehr emotionaler Gesang "I said 'fuck it then, take the kids back to town'" überzeugt. Musikalisch ist es wohl der "proggigste" Song auf dem Album und wer genau hinhört kann einige Akkorde aus The Wall und The Final Cut heraushören. Es ist einer der wenigen Songs auf dem Album, die für sich alleine und ohne das Konzept des Albums funktionieren. Eine kleine Mini-Suite im Album....

Eric Clapton 1984

Das Album wurde zwischen Februar und Dezember 1983 in verschiedenen Studios in England aufgenommen.
Live wurde der Song auf der Tour 1984-1985 als Teil des Konzeptalbums vorgetragen, wobei Eric Clapton mit einer tollen und bluesigen Slide-Guitar das Lied einleitet. 2. Gitarrist bei der Tour war kein geringerer als Tim Renwick, der 3 Jahre später David Gilmour's Pink Floyd auf Tour begleitete.



PS: Roger Waters ist ein begeisterter Sportfischer und das idyllische Familienleben am Land neben einem Fluss hat er letztendlich auch umgesetzt, wie im Dokumentarfilm zu "Ca Ira" (seine Oper über die französische Revolution) von Adrian Maben gut in Szene gesetzt wird.

Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Samstag, 23. Juni 2018

In the flesh?

Autor: Waters
Dauer: 3:20
First releaseThe Wall, 30. November 1979


Vinyl Edition 2016

"... we came in?
Der Anfang des Mega-Konzept-Albums "The Wall" von Pink Floyd ist gleichzeitig auch das Ende. Die ersten Töne des Albums sind die letzten Akkorde von "Outside the wall", dem letzten Song des Albums, das mit den Worten des Masterminds Roger Waters "Isn't this where..." endet. Bereits bei "Dark Side of the Moon", Wish you were here" und "Animals" folgten Floyd Alben der Tradition dem Inhalt einen zirkulären Rahmen zu geben.
Der Hörer wird nach 20 Sekunden allerdings von brachialen Riffs und Drum-Patterns überrascht, die den Opener "In the flesh?" einleiten. 
Der Song wurde erst in einer zweiten Phase dem ursprünglichen Konzept hinzugefügt, da Waters ein passendes Intro für den Erzählstrang fehlte. 

Die Musik:
Das Riff stammt eigentlich aus der Demo von "The Pros and Cons of Hitch Hiking". Roger Waters stellte der Band bekanntlich "The Wall" und "Pros and Cons..." zur Auswahl, worauf diese sich für "The Wall" entschied. Als Waters, wie oben erwähnt, ein Intro zum Album fehlte, bediente er sich einfach an einigen Riffs, die letztendlich auch auf seinem ersten Solo-Album zu hören sind. Bei den Songs "Apparently the were travelling abroad (4:30AM)" und "Dunroamin, Duncarin, Dunlivin (4:58AM)" sind diese deutlich herauszuhören. 
An der Aufnahme war neben den 4 Floyds auch Freddie Mandell an der Hammond-Orgel beteiligt und die 4 männlichen Chorsänger (Bruce Johnston, Stan Farber, John Joyce und Joe Chemay...). Die Drums haben einen "Live-Effekt", der Nick Mason einen ungewohnten harten Klang beschert. Bob Ezrin sei Dank. 
Die auf der Immersion Box 2012 veröffentlichte Demo-Version beinhaltet noch keinen Background-Gesang und Keyboards. Auch der Text ist noch eher eine Kurzversion des Textes zu "In the flesh" (next post).


Der Film:
The stary gaze
In dieser ersten Szene des Films zeigt Alan Parker Protagonist "Pink" bei einem Konzert auf einem Balkon, angezogen wie ein Diktator, dem die Fans wie Schafe und verklärtem Blick jedes Wort von den Lippen ablesen. Im Handlungsstrang findet dieses Konzert jedoch nach der Wandlung von Pink in einen Diktator statt. Regisseur Alan Parker vermischte diese Konzertszenen mit Polizeigewaltszenen (angeblich tatsächlich bei Pink Floyd Konzerten in USA passiert) und mit Kriegsszenen bei denen Pink's Vater (wie Roger Waters' Vater) durch ein Kampfflugzeug im 2. WK getötet wird. Diese Kriegsszene geht dann direkt - wie auch auf dem Album - in Baby-Geschrei über, welches den nächsten Track "The Thin Ice" einleitet.
Im Film wird Pink von Bob Geldof (Boomtown Rats) interpretiert und singt auch den Text zu In the flesh?.

Live:
Is there anybody out there? Cover mit Masken
Roger Waters' ursprüngliche Idee (nach der 1977er In the Flesh - Tour) war ja eigentlich zwischen Publikum und Band eine Mauer aufzubauen. Er fühlte sich immer unwohler auf der Bühne und empfand eine grosse Distanz, wenn nicht gar Abneigung, zu Pink Floyds Publikum, das er wie eine hirnlose Masse ansah. 
In seiner Phantasie liess er durch Kampfflieger Bomben aufs Publikum werfen und diese Masse für ihre Blindheit strafen. De facto wurde diese Idee auch mittels des berühmten Stuka-Bombers zu Beginn der Live-Show umgesetzt. ("lights, roll the sound effects, action, drop it on them!")

Ausserdem stellten Pink Floyd ihre 4 Tour-Musiker Snowy White (1981 Andy Roberts), Willie Wilson, Peter Woods und Andy Bown mit Pink Floyd Masken für diesen Track auf die Bühne. Die Idee dahinter war, dass Pink Floyd austauschbar waren und dass das Publikum nicht einmal dahinter kommen würde, dass es sich hier gar nicht um die wahren Pink Floyd handelte! ("tell me is something eluding you sunshine? Is this not what you expected to see?"
Nach der The Wall Tour 1980-81 wurde der Song nur noch von Roger Waters Solo live aufgeführt. Am Bekanntesten wohl die Live Version von Berlin 1990, bei welcher The Scorpions den Song performten. 
Danach war der Song klarerweise Teil der The Wall Tour 2010-2013. 2012 performte Roger Waters den Song im Amerikanischen Fernsehen mit den Foo Fighters.




Roger Waters The Wall Live 2010-2013



Weitere Veröffentlichungen: 
1982 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall VHS (feat. Bob Geldof)
1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 2LP, 2CD, VHS (4:07) (feat. The Scorpions)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - The Wall 2CD: remastered & repackaged 1992
2000 Pink Floyd - Is there anybody out there? - The Wall Live 1980-81; live 07. August 1980(3:01)
2003 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall DVD; 5.1 mix
2003 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Wall Live in Berlin Special Edition; live 21. Juli 1990 Potsdamer      Platz Berlin; 5.1 mix; DVD & 2CD
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Experience Edition 3CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall 180gr. 2 LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set (incl. The Wall remastered 2011; Is there anybody out there? remastered 2011 /  Band Demo programme 3 (3:24)
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film 2CD, 3LP (4:16)
2015 Roger Waters - The Wall A film by Roger Waters and Sean Evans DVD, BluRay, 2 BluRay 

Sonntag, 30. Oktober 2016

Folded Flags

Autor: Waters
Dauer: 4:51
First releaseVarious Artists - When the Wind Blows Soundtrack, 16. Mai 1986

Folded Flags


Folded Flags ist wieder mal
 ein Anti-Kriegs-Lied aus einem Anti-Kriegs-Soundtrack zu einem Anti-Kriegs-Film. When The Wind Blows war ein Zeichentrickfilm von Jimmy T. Murakami, nach dem Roman von Raymond Biggs. Thema war ein möglicher Atomkrieg zwischen den Mächten des Kalten Krieges.

Der Soundtrack besteht zur Hälfte aus Kompositionen von Roger Waters, die andere Hälfte aus Liedern von anderen Künstlern wie David Bowie, Paul Hardcastle oder Genesis
Die Roger Waters Seite (auf Vinyl eine Plattenseite) besteht hauptsächlich aus 2 Songs, während die anderen Tracks instrumentale Film-Scores sind. Die beiden Songs gehören zu jenen der besten, die Roger Waters als Solo-Künstler jemals  veröffentlicht hat.

Folded Flags ist einer dieser beiden Songs und schließt den Soundtrack ab. Er enthält auch den Film-Titel im Text. Dieser wiederum bezieht sich auf einen Satz, der während des Kalten Krieges in einer Broschüre in den 80ern namens "Protect and Survive" in den Haushalten verteilt wurde. 


"the radioactive dust, falling where the wind blows it, will bring the most widespread dangers of all"

Der Text der ersten und letzten Strophe bezieht sich ausserdem auf ein traditionelles Schlaflied:

Spanisches DVD-Label


“Rock-a-bye, baby, 

In the tree top. 
When the wind blows, 
The cradle will rock. 
When the bough breaks, 
The cradle will fall, 
And down will come baby, 
Cradle and all.”





Der Songtitel Folded Flags bezieht sich hingegen auf die amerikanische Tradition den Angehörigen von gefallenen Soldaten die zu einem Dreieck gefaltete amerikanische Staatsflagge zu übergeben.
ein weiterer Seitenhieb geht an Ronald Reagan, der ja zu jener Zeit die USA regierte. Waters bezeichnet diese Situation als 

“Our lives in the hands of a second-rate actor, holding the high ground of some old stage”

Ein letzter textlicher Verweis gilt Jimi Hendrix, den Roger Waters aus seinem Song "Hey Joe" zitiert:
"Hey Joe where you're going? with that gun in your hand" wird später zu "Hey Joe where you're going? with that dogma in your head".

Wie gehabt ein Roger Waters-Song mit starker Anti-Kriegsbotschaft, der diesmal aber mit einer starken Melodie und Produktion überzeugt. 
Paul Carrack übernimmt bei diesem Lied Leadvocals im Refrain und Keyboards, während das Sax-Solo von Mel Collins stammt. Der Soundtrack wurde mit der Bleeding Heart Band aufgenommen, mehr oder weniger das gleiche Line-Up wie auf dem Solo-Album The Pros and Cons of Hitchhiking aus dem Vorjahr, ausser dass hier Jay Stapley die Gitarre spielt.
Die Gitarrenmelodie erinnert einmal mehr an den Riff von Brain Damage. Ein weiterer Track namens "Hilda's dream" auf dem Soundtrack ist eine verkürzte Instrumentalversion des Songs.

Der Song steigert sich von einer akustischen Gitarrenmelodie zu einem orgiastischen Refrain. Auch hier fehlen Soundeffekte wie Vogelgezwitscher oder Party-Gelächter nicht. 
Kurioserweise endet das Lied, und somit das Album mit einem Morse-Code, der gleich klingt wie der Morse-Code, der das Album Radio KAOS aus dem Jahr 1987 einleitet (und ausklingen lässt). Das Konzeptalbum von 1987 hat übrigens auch den Kalten Krieg und die Angst vor einem Atomkrieg zum Thema.



Joe liest die Broschüre der Regierung "Protect and Survive"
Der Song wurde nie live vorgetragen. Auch schaffte es dieses Lied im Gegensatz zu Towers of Faith nicht auf die Compilation "Flickering Flame - The Solo Years Vol. 1".


Weitere Veröffentlichungen: 
1988 Raymond Briggs' When The Wind Blows auf VHS  
seit 2005 Raymond Briggs' When The Wind Blows  auf verschiedenen DVD Editionen. 

Der Film ist auch in deutscher Sprache erschienen.