Freitag, 22. November 2019

Love Scenes from "Zabriskie Point"

Love Scene in "Zabriskie Point"
Die sogenannten "Love-Scenes" der Zabriskie-Point-Sessions für den gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni im Jahr 1969 stellen für jemanden wie mich, der versucht das gesamte Pink Floyd Output zu katalogisieren eine ziemliche Herausforderung dar.

Während für den originalen Soundtrack 1970 keine der Love Scenes verwendet wurde, da Antonioni ja bekanntlich letztendlich nur 3 Songs von Pink Floyd verwendete (Heart Beat, Pig Meat; Crumbling Land & Come on No. 51, your time is up), wurden 1997 lediglich 2 der Love Scenes in der Neuauflage des Soundtracks veröffentlicht.

Die Love-Scenes wurden offiziell von Antonioni an den Gitarristen Jerry Garcia (The Grateful Dead) vergeben. Dessen Gitarrenimprovisation landete letztendlich auf dem offiziellen Soundtrack 1970. Auf dem Reissue von 1997 wurden weitere 4 Love-Scenes Improvisationen aus seiner Feder veröffentlicht.

Die beiden Hauptdarsteller von "Zabriskie Point"
Nun aber zurück zu Pink Floyd:
An dieser Stelle sei erwähnt, dass zahlreiche Aufnahmen der Zabriskie Point Sessions seit Jahrzehnten auf verschiedenen Bootlegs kursierten, wobei die Bootlegger sich Track-Namen wie "Fingal's Cave", "Oenone", "Alan's Blues" etc. einfielen ließen, welche von den Fans so übernommen wurden.

2016 wurden dann im Rahmen der "Pink Floyd The Early Years - 1970 Deviation" Box auch jene Tracks erstmals offiziell veröffentlicht. Allerdings in neu abgemischter Form namens "Zabriskie Point Remix 2016".
So ergibt es sich nun, dass die Zabriskie Point Sessions zwar auf 2 offiziellen Tonträgern verteilt komplett veröffentlicht wurden, diese aber oft nicht klar von den "Bootleg-Versionen" unterscheidbar sind. Um noch mehr Verwirrung zu vermeiden werden hier alle inoffiziellen "Love Scenes" auf verschiedenen Bootlegs nicht erwähnt.

Insgesamt sind folgende offiziellen Aufnahmen bekannt:
Alle Kompositionen werden allen vier Floyds zugeschrieben, ausser Love Scene Version 4 (Wright)

- Love Scene Version 1 (2016 Early Years Zabriskie Point Remix) 3:26
Dies ist ein Instrumental, welches stark an Rick Wright's Keyboards angelehnt ist. Ebenso kommen Gilmour's "Seagull-Effects" zum Einsatz. Es erinnert sehr stark an Quicksilver vom Soundtrack "More". Auf zahlreichen Bootlegs zirkulierte dieser Track unter dem Namen "Oenone". Die offizielle Version ist allerdings auf 3:26 Minuten gekürzt, während veröffentlichte Bootleg-Versionen über 6 Minuten lang waren.

- Love Scene Version 2 (2016 Early Years Zabriskie Point Remix) 1:56
Hierbei handelt es sich um eine Variante der Version 1, allerdings viel kürzer und Gilmour's Gitarre scheint im Vordergrund. Ob es sich um eine andere Aufnahme oder lediglich anderen Mix handelt, erschliesst sich nicht.

- Love Scene Version 4 (1997 Zabriskie Point Soundtrack Re-Edition) 6:45
Love Scene 4 nimmt im Pink Floyd - Output wohl eine Ausnahmeposition ein. Bereits 1997 von Rhino-Records veröffentlicht, handelt es sich um eine Jazz-Nummer für Klavier, welche nur von Richard Wright vorgetragen wird. Ein wunderschönes Stück, welches an manchen Stellen an Wright's "Sysyphus" aus UmmaGumma erinnert. Anfangs denkt man an eine Improvisation, aber wenn man sich z.B. Love Scene (take 2) anhört, erkennt man exakt genau dieselbe Melodie. Eine weitere Wright-Jazz-Komposition "The Riot Scene" aus diesen Sessions wird einige Jahre später zu einem Pink Floyd Meisterwerk (Us & Them)!



















- Love Scene (take 1) (2016 Early Years Zabriskie Point Remix) 2:16
Identische Aufnahme wie Love Scene 4, hier allerdings mit Vibraphone versehen. Folglich ist die Angabe "take 1" nicht wirklich zutreffend, da es sich um dasselbe Take handelt wie oben. Vielleicht liegt es an Copyright-Diskussionen, dass diese Wahl getroffen wurde. Der Track wird ausgeblendet.

- Love Scene (take 2) (2016 Early Years Zabriskie Point Remix) 6:40
Hier handelt es sich um exakt dieselbe Melodie wie Love Scene Version 4 (oder "take 1" wenn man so will), allerdings NUR mit Vibraphone vorgetragen. Kurios wie sich die Atmosphäre zu den obigen komplett ändert. Nur aufgrund eines anderen Instruments wechselt die Atmosphäre von "Jazz-Kneipe" in "Drogen-Trip".

- Love Scene Version 6 (1997 Zabriskie Point Soundtrack Re-Edition) 7:26
Bereits auf Bootlegs veröffentlicht, wurde diese Version auch "Blues Scene" oder "Alan's Blues" genannt. De facto handelt es sich um eine saubere Blues-Improvisation der vier Floyds. In jenen Jahren geschah es ab und zu, dass Pink Floyd als Zugabe einen Instrumental-Blues auf der Bühne improvisierten. Dies ist sozusagen die Studioversion dazu.

- Love Scene Version 7 (2016 Early Years Zabriskie Point Remix) 5:03
Dies war eine bislang unbekannte Version von "Unknown Song" (veröffentlicht auf dem 1997er Reissue von Zabriskie Point), aka "Rain in the country". Dabei handelt es sich aber nur um den akustischen Teil des Unknown Song, ohne "schnellen Mittelteil mit Percussionen". Sehr schönes Stück von Gilmour vorgetragen. Der Arbeitstitel "Love Scene Version 7" legt nahe, dass also auch "Unknown Song" eine Improvisation der Liebes-Szene war.
Weiss nicht warum aber das Stück erinnert mich immer an Led Zeppelin.


Samstag, 2. November 2019

Love on the air

AutorenMusik: Gilmour; Text: Townsend
Dauer: 4:17
First releaseDavid Gilmour - About Face, 05. März 1984

Love on the the air ist die 2. Singleauskoppelung aus About Face, dem 2. Soloalbum von David Gilmour. B-Seite war "Let's get metaphysical"
Geschrieben wurde das Lied gemeinsam mit Pete Townsend von The Who. Dieser schrieb bereits den Text zu "All lovers are deranged", auf demselben Album. 

Das Lied selbst hat zwar eine eingängige und radio-taugliche Melodie, leidet aber etwas unter dem 80er Arrangement. Besonders die Keyboard-Sounds wirken heutzutage etwas mau.
Der Fretless-Bass erinnert stark an jenen in "On the turning away" von A momentary lapse of reason. Gespielt wurde dieser von Pino Palladino. Ian Kewley hingegen ist für das Hammond zuständig, während Jeff Porcaro (Toto) die Drums bedient.

Der Text dreht sich darum seine Liebe öffentlich zu machen, da man durch die Distanz nicht mehr verletzt werden kann. 
No one will hurt me again

No one will cause me to lie
No one will control me by pain
No one will cause me to cry


1985 war das Lied auf David Gilmour's Tour ein fixer Bestandteil der Setlist seiner About Face - Tour. Als Bestandteil der Band "Deep End" von Pete Townsend spielte Gilmour diesen Song auch auf deren Tour. Diese wurde mit dem Live Album "Deep End Live!" veröffentlicht. Diese Version dauert dank eines "Gospel"-Outros ca. 5:45 Minuten. Allerdings wurde Gilmour's Beitrag zum Konzert erst 2004 im Rahmen des kompletten Konzerts "Live: Brixton Academy '85" gemeinsam mit "Blue Light" veröffentlicht.

2006 wurden die ersten beiden David Gilmour Solo-Alben remastered.

Weitere Veröffentlichungen: 
1984 David Gilmour - Love on the air / Let's get metaphyiscal  7"-single
1984 David Gilmour - Pink Floyd's David Gilmour VHS: live 30. April 1984, Hammersmith Odeon, London
2004 Deep End - Live: Brixton Academy '85; 2CD (5:45) 

2006 David Gilmour - About Face CD: remastered CD 2006 (4:20)