Mittwoch, 29. Juni 2016

The end of the road

Autor: Waters
Dauer: 3:28
First release: Roger Waters - The Wall Super Deluxe Edition, LP, April 2016

Szene aus dem 2015er Film "Roger Waters - The Wall"

Roger Waters hat seine The Wall Tour 2010-2013 ausgiebig und auf vielen verschiedenen Datenträgern (DVD, 2Bluray, 3LP, 2CD, download) veröffentlicht. Hauptsächlich als ultimative Verfilmung der multimedialen Show, aber auch als Tondokument, welches ein Mix von verschiedenen Konzertlocations war. 
Für seine Hardcore-Fans hat sich Waters jedoch ein besonders teures Schmuckstück von einer Super Deluxe Edition einfallen lassen, welche auf 2000 Stück limitiert war (genausoviel "Bricks" brauchten die Graffiti Künstler..... aus Argentinien um eine Mauer draus zu machen) und ganze 500$ ohne Steuern und Lieferung kostete. 
Die Besonderheit bestand aus einer zusätzlichen Tour-Doku, einer Handsignierung von Roger Waters (oder Jimmy Smith ;-) ) höchstpersönlich den Soundtrack auf coloured vinyl LPs und last but not least in totaler Exklusivität den Roger Waters - The Wall Original Film Score!

Ein nachdenklicher Roger Waters blickt auf das Meer.

Dabei handelt es sich um jene ca. 22 Minuten an eigens orchestral aufgenommenen Filmscore, der an verschiedenen Stellen im Film zu hören ist und an verschiedenen Melodien (hauptsächlich Outside the Wall und When The Tigers Broke Free) angelehnt ist.

Bei "The End of the Road" handelt es sich um den letzten und längsten Track, gleichzeitig aber auch um den uninteressantesten. besteht er doch lediglich aus einigen Cello-Streicher-Variationen. Im Gegensatz zu den anderen Tracks des Scores ist hier nicht auf Anhieb eine Melodie eines bereits bekannten Songs zu erkennen (siehe oben), aber ich bilde mir ein eine stark verlangsamte Version des Refrains von Comfortably Numb herauszuhören. 
Es handelt sich dabei um die Szene im Film, bei welcher Waters am Strand von Anzio steht und auf den Meereshorizont blickt. Er ist am Ende seiner Reise angelangt.  Auf diese Szene folgt dann im Film Comfortably Numb
Da ich die Deluxe Box persönlich nicht besitze sind mir keine Credits bekannt, von wem und wann diese Aufnahmen gemacht wurden.

Es gibt keine Veröffentlichung des Scores ausserhalb dieser Deluxe-Box.



Sonntag, 19. Juni 2016

Empty Spaces

Autor: Waters
Dauer: 2:08
First releaseThe Wall, 30. November 1979


Fucking Flowers by Gerald Scarfe

Im zynischen Universum eines Roger Waters darf die Konsumkritik natürlich nicht fehlen. Während Waters auf "Amused to Death" die Konsumgesellschaft als Hauptthema "zelebriert", war er 1979 mit "Empty Spaces" und seinem Companion-Track "What shall we do now?" wieder mal seiner Zeit weit voraus.
Während es "What shall we do now?" aus Platzgründen nicht auf das finale Doppelalbum The Wall schaffte, wurde "Empty Spaces" passend von Bob Ezrin an der richtigen Stelle mit seinen bedrohlichen Sounds in das Album eingefügt. 

An dieser Stelle von "The Wall", als diese bereits in Entstehung ist und durch die überbordende Mutterliebe und Lehrersadismus Ziegel für Ziegel aufgebaut wird, macht die Handlung einen Zeitsprung und "Pink" erlebt die Dramen des Ehebruchs und der Einsamkeit des Stardoms. Nun beginnt er sich zu fragen womit er diese Leere (Empty Spaces) füllen könnte. 

Albumversion und Live, bzw. Filmversion des Songs unterscheiden sich textlich, wobei hinzuzufügen ist, dass die Live bzw. Filmversion immer gemeinsam mit "What shall we do now?" aufgeführt wurde, wobei der Track entweder als "What shall we do now?" (The Wall Film) oder als "Empty Spaces" (The Wall Live in Berlin) angegeben wurde. Erst seit dem Live-Album "Is there anybody out there" (2000) wurden die beiden Tracks getrennt voneinander aufgelistet.



Eine DVD-Edition des Alan Parker Films

Text von Empty Spaces:

What shall we use 
To fill the empty spaces 
Where we used to talk?
How shall I fill 
The final places?
How should I complete the wall


Textbeginn von What shall we do now?:

What shall we use to fill the empty spaces
Where waves of hunger roar?
Shall we set out across this sea of faces
In search of more and more applause?




Live und im Film wurde der Song von den berühmten "Fucking Flowers" von Gerald Scarfe visuell untermalt, deren Symbolik den Geschlechterkampf perfekt widerspiegelt. Der Film suggeriert in weiterer Folge die Gefühlsleere mit Konsumgütern aufzufüllen, was auch hier wieder in tollen Animationssequenzen von Scarfe gezeigt wird.


Eine weitere Besonderheit des Tracks ist die versteckte Nachricht, die in der ersten Hälfte des Tracks zu finden ist. Wenn man die Vinylscheibe rückwärts dreht kann man folgende Worte hören:




Hello, punters... Congratulations. You have just discovered the secret message. Please send your answer to Old Pink, care of the Funny Farm, Chalfont...
Roger! Carolyne's on the phone!
Okay.

Zur Erklärung: "Old Pink" bezieht sich wahrscheinlich auf Syd Barrett, während "Funny Farm" ein "Slang"-Ausdruck für ein psychiatrisches Krankenhaus ist, zu deutsch etwa "Irrenhaus". In Chalfont St Peter (England) gibt es tatsächlich eine Anstalt namens "National Centre for Epilepsy". 
Carolyne hingegen war Roger Waters' damalige Ehefrau.

Discovery- und Immersion-Edition 2011
Der Song wurde live immer zusammen mit "What shall we do now?" gespielt und ausschliesslich auf "The Wall"-Shows. Die Live-Version der Roger Waters 2010-2013 Tour war ein bisschen länger als die Originalversion.

Die Melodie von Empty Spaces wird übrigens im Live-Track "The last few bricks" wiederholt und ist auf allen Livedarbietungen des Albums zu hören.
Weitere Veröffentlichungen: 
1982 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall VHS (Not Credited! included in "What shall we do now?")
1990 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 2LP, 2CD, VHS (Containing "What shall we do now?"; 3:55)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - The Wall 2CD: remastered & repackaged 1992
2000 Pink Floyd - Is there anybody out there? - The Wall Live 1980-81; live 07. August 1980 (2:14)
2003 Alan Parker - Pink Floyd's The Wall DVD; 5.1 mix
2003 Roger Waters - The Wall Live in Berlin; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Wall Live in Berlin Special Edition; live 21. Juli 1990 Potsdamer Platz Berlin; 5.1 mix; DVD & 2CD
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Experience Edition 3CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall 180gr. 2 LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - The Wall Immersion Box Set (incl. The Wall remastered 2011; Is there anybody out there? remastered 2011 / RW Demo Excerpt (0:19); Band Demo programme 2 (1:53); Band Demo programme 3 (0:51)
2015 Roger Waters - The Wall A soundtrack to the film 2CD, 3LP (2:47)
2015 Roger Waters - The Wall A film by Roger Waters and Sean Evans DVD, BluRay, 2 BluRay 

Sonntag, 5. Juni 2016

(The) Embryo

Autor: Waters
Dauer: 4:41
First release: Various Artists: Picnic - A Breath of fresh Air, 1970


Harvest-Sampler 1970 auf 2 LP's

Embryo ist ein Song, der aus der Feder von Roger Waters stammt und das Wunder des Lebens besingt. Ich habe mich nie mit den Geburtsjahren von Waters' Nachwuchs beschäftigt, aber es ist möglich, dass Waters in jener Zeit - der Song wurde 1968 nach der Veröffentlichung von ASOS geschrieben - bereits erstmals Vater wurde. Das könnte auch erklären, warum sich Waters in den damaligen Jahren bei mehreren Gelegenheiten mit dem Thema der Geburt beschäftigte, wie etwa den Soundtrack "Music from The Body" mit Ron Geesin. In jenem Film dreht sich auch alles um Geburt und Leben. Auch die damalige Suite The Man & The Journey, welche 1969 aufgeführt wurde, befasste sich mit dem Zyklus des Lebens. Lediglich einmal spielten Pink Floyd den Song in seiner ursprünglichen Form am 15.12.1968 live bei einer BBC-Session (Top Gear - John Peel). Den Gesang bei allen Versionen des Songs übernahm Gilmour.


Harvest-Sampler Re-Edition 2007 auf 3 CD's
Das Demo wurde am 26. November 1968 aufgenommen. Kurioserweise gab es lediglich nur 1 Take. Der Arbeitstitel war "I am the embryo". Diese Aufnahme wurde am 13.4.1970 für evtl. Veröffentlichung remixt. Wie schon "Biding my time" war der Song wohl  für das Album Ummagumma bestimmt, wurde letztendlich aber nicht verwendet. Der Grund dafür ist wahrscheinlich jener, dass es nicht ins Konzept des Studioalbums passte, welches Einzel-Werke der jeweiligen Bandmitglieder vorsah. Bei dieser Studioversion kann man auch "Kindergeschrei" hören, welches aber von Waters mit Hilfe des Speed-Correctors (siehe auch "Several Species of furry animals...." von Ummagumma) selbst vorgetragen wurden. Bei der Studioversion handelt es sich um eine (beinahe) akustische Demo-Version, die eigentlich gar nicht geplant war veröffentlicht zu werden. Harvest Records veröffentlichte dieses Demo ohne Genehmigung der Band auf deren Label-Sampler "Picnic - A Breath of fresh air" im Jahre 1970. 

Obwohl Embryo (oft auch "The Embryo" genannt) zwischen 19.01.1970 und 1971 ein regelmäßiger Bestandteil der Live-Konzerte war, wurde der Song lediglich auf Compilations veröffentlicht, wobei diese Veröffentlichung eine gänzlich andere Version ist, als jene der Live-Konzerte, bei welchen der Song auch schon mal 15 Minuten dauern konnte. Dabei gibt es viele wirklich sehr unterschiedliche Darbietungen, bei welchen auch schon mal die sogenannten "Seagull"-Effekte von "Echoes" oder der Akkord von "Breathe" einflossen, als Bestandteile der Live-Jams, welche sich in späterer Folge dann zu eigenen Songs entwickeln sollten. Die berühmteste, sehr bluesige Version ist wohl jene des Bootlegs "Libest Spacement Monitor". Hier wurde bspw. echtes Kindergeschrei vom Band eingespielt, ein Effekt, der erst wieder im Album The Wall (ABITW1) verwendet werden sollte. Erwähnt sollte auch der Track "Corrosion (in the Pink Room)" werden, der als Videoaufnahme des französischen Fernsehens im Internet zirkuliert und ein Hybrid zwischen A Saucerful of Secrets und Embryo zu sein scheint. Auf der 2016 erschienen Mammut-Box wird der Track "Improvisation1,2,3" genannt.

1983 wurde die Studioversion von Embryo nochmal auf der amerikanischen Best of Pink Floyd Compilation "Works" veröffentlicht. Letztendlich wurden 2016 mehrere live Versionen auf der Box "Pink Floyd The Early Years 1965-1972" veröffentlicht.


Weitere Veröffentlichungen: 
1983 Pink Floyd - Works LP

2007 Various Artists - A Breath of fresh Air 3CD; remastered 2007
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; remastered 2016
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; Live 19.09.1970 BBC Radio. (10:13)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box:
BBC Radio Session 2 December 1968
The Early Years 1968 Germin/ation CD
2016
3:13
demo version (Pic Nic Sampler)
The Early Years 1969 Dramatis/ation CD1
2016
4:43
BBC Radio Session 16 July 1970
The Early Years 1970 Devi/ation CD1
2016
11:10
live „Pop Deux“ Festival St. Tropez, 08.08.1970
The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
2016
11:23
live studio outtake Roland Petit, Paris, 05.12.1970
The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
2016
2:39
BBC Radio Session 30 September 1971
The Early Years 1971 Reverber/ation CD
2016
10:43