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Samstag, 19. Juli 2014

Atom Heart Mother

LP-Cover "Lulubelle III"

Autoren: Waters, Wright, Mason, Gilmour, Geesin
Dauer: 23:41
First release: Atom Heart Mother, 10. Oktober 1970


Über den Titelsong des Albums "Atom Heart Mother" wurde sogar ein ganzes Buch geschrieben! Autor ist Ron Geesin, Co-Autor der sogenannten Atom Heart Mother - "Suite". 
Geesin hatte bereits mit Roger Waters gemeinsam an einem Filmsoundtrack zum Kunst-Dokumentarfilm "The Body" gearbeitet und dafür das Album "Music from The Body" aufgenommen, auf dem auch Waters erste Solo-Stücke enthalten sind. 
Ron Geesin's Buch über
Atom Heart Mother

Der Instrumentaltrack setzt sich aus mehreren Fragmenten zusammen, die während der sehr aktiven Live-Periode von Pink Floyd in den Jahren 1968-1969 entstanden sind. Live nannten sie dieses experimentelle Stück "The Amazing Pudding". 
Als es darum ging das Stück für die nächste Platte aufzunehmen entstanden Schwierigkeiten den mäandernden Einzelteilen einen roten Faden zu verleihen und Waters kam auf die Idee Ron Geesin hinzuzuziehen, dessen experimentelle Avantgarde-Musik ihm und auch Nick Mason sehr gefiel. Dieser schrieb Arrangements für Blasorchester und Chor und verlieh dem Ganzen ein Gesicht. Er nannte das Stück "Epic".  

Den endgültigen Namen des Stücks "Atom Heart Mother" hat die Band aus einem Zeitungsartikel entnommen. Darin wurde von der erfolgreichen Implantation eines atombetriebenen Herzschrittmachers bei einer Kindesmutter berichtet. Das Stück ist, wie auch das zweite Instrumentalstück "Alan's Psychedelic Breakfast" in mehrere Parts unterteilt:

1. Father's shout – 5:25 min
2. Breast milky – 4:47 min
3. Mother fore – 5:16 min
4. Funky dung -  2:20 min
5. Mind your throats please - 1:57 min
6. Remergence - 3:54 min

Father's shout klingt sehr nach Westernsoundtrack und beginnt mit Bläsern, die sich aus Pferdewiehern und Motorradgeräuschen herausschälen und langsam mit der Band verschmelzen. In der zweiten Hälfte ist auch ein wunderschönes Duett zwischen Violoncello und Rick Wrights Orgel enthalten, sowie ein schönes Slide-Guitar Solo von David Gilmour


Ron Geesin mit Roger Waters im Studio 1970
Breast milky beginnt mit einem Keyboardteppich und hat etwas mantra-artiges. Es ist der große Moment des "John Aldiss Chores", der von Geesin betraut wurde seine Komposition zu singen. Geesin war überfordert mit so vielen verschiedenen Musikern zu arbeiten und bat John Aldiss die Umsetzung in die Hand zu nehmen.Er beginnt mit einer Solo-Stimme und die restlichen Stimmen werden im Laufe der fast 5 Minuten immer lauter. Nach einiger Zeit setzen Mason und Waters mit der Rhythmussektion ein. 

Mother fore beginnt mit einer tollen funkigen Bass-Linie von Roger Waters, die bereits in den Zabriskie-Point Sessions für den "Unknown Song" verwendet wurde. Ein markantes Gilmour-Solo legt sich über den Rhythmus und die Wright-Orgel komplettiert den typischen Floyd-Sound. Dieser Teil erinnert etwas an den Mittelteil von "Echoes", dem Longtrack der im Jahr darauf folgenden LP "Meddle". Im zweiten Teil singt wieder der Chor, diesmal aber einen Text in Phantasiesprache der beängstigend wirkt. Der Teil mündet wieder in die Ausgangsmelodie mit Bläsern und Chor. 
Back-Cover der LP "Atom Heart Mother"

Funky dung ist eine Collage an Soundeffekten und Samples der Bläseraufnahmen, die deutlich die Handschrift Ron Geesin's erkennen lassen, irgendwann fährt ein Zug vorbei.... Dieser Teil kam live vom Band.
Mind your throats please beginnt ebenfalls mit "Echoes"-Keyboardsounds, dann werden wieder die Aufnahmen der Bläser ein- und ausgeblendet. Spätestens hier wird die Suite redundant.
Remergence ist die Reprise der Eingangsmelodie mit Wiederholung des Violoncello-Solos und eines dreistimmigen Gilmour-Solos. 


Gilmour und Geesin 2008 Cadogan Hall
Für die Chronik: Laut Ron Geesin hatte er die einzelnen Parts anders eingeteilt. Abgesehen davon schien die Zusammenarbeit zwischen Pink Floyd und Geesin zu einigen Unstimmigkeiten zwischen den beiden geführt zu haben, die bis heute nicht geklärt sind. Das Werk wird heute von Pink Floyd eher als "peinlich" und "misslungen" bezeichnet. Trotzdem hat David Gilmour sich 2008 bereiterklärt bei einer Aufführung von Atom Heart Mother in der Londoner "Cadogan Hall" als Gastmusiker Ron Geesin und der Cover Band "Mun Floyd" zur Seite zu stehen.


Die erste bekannte Live-Aufführung von Atom Heart Mother fand am 17.01.1970 in Hull ohne Titel statt. Die Suite wurde manchmal mit Orchester aufgeführt, meist aber nur mit dem Band-Line-Up. Die Performances variierten in ihrer Länge von 15 Minuten bis zu 30 Minuten. Obwohl keine offiziellen Live-Aufnahmen von Pink Floyd erhältlich sind, zirkulieren zahlreiche Bootlegs mit der optimalen Aufnahme für BBC-Radio (live 16.07.70 Paris Theatre, London), oder beim Bath Festival of Blues & Progressive Music (live 27.06.70). Obwohl das Album erst im Oktober erschien, waren bei diesen Auftritten  bereits auch Orchester und Chor am Werke. Die letzte Live-Performance fand am 20.01.1972 in Brighton statt, dort jedoch nur als "Lückenbüßer", da aufgrund von technischen Schwierigkeiten "Dark Side of the Moon" nicht komplett aufgeführt werden konnte und man improvisieren musste. 

2016 wurden im Rahmen der The Early Years 1965-1972 Box insgesamt 13 video und audio live und Studioaufnahmen der Suite veröffentlicht!
Weitere Veröffentlichungen: 
Oh by the way - Box-Set

1994 Pink Floyd - Atom Heart Mother CD: remastered & repackaged 1994
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; live 21. November 1970 in Montreux (18:01)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box Set:

live 21. November 1970, Montreux, Swiss The Early Years 1970 Devi/ation CD1
BBC Radio Session 16 July 1970 The Early Years 1970 Devi/ation CD1
Early studio version, Band only The Early Years 1970 Devi/ation CD2
KQED „An hour with PF“ live 30.04.1970 The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
Quad Mix 1970 The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
live „Pop Deux“ Festival St. Tropez, 08.08.1970 The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
live „Blackhill’s Garden Party“, Hyde Park London, 18.07.1970 The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR
live extracts „Aspekte“, Hamburg 25.02.1971 The Early Years 1971 Reverber/ation DVD/BR
live outtake „Bath Festival“, Shepton Mallet, 27.06.1970 The Early Years 1967-1972 Continu/ation DVD1/BR1
live „The Amsterdam Rock Circus“, 22.05.1972 The Early Years 1967-1972 Continu/ation DVD1/BR1
live extract „Musikforum OssiacherSee“ Ossiach, 01.07.1971 The Early Years 1971 Reverber/ation DVD/BR
live extract „Musikforum OssiacherSee“ Ossiach, 01.07.1971 The Early Years 1971 Reverber/ation DVD/BR
live montage „V1 Hakone Aphrodite Open Air“ Japan 6.-7. August The Early Years 1971 Reverber/ation DVD/BR

2020 Nick Mason's Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2CD;Bluray; Vinyl (7:14)

Freitag, 6. Juni 2014

Alan's Psychedelic Breakfast (parts 1-3)

Roadie Alan Styles mit Syd Barrett 1969 (Foto Mick Rock)

Autoren: Waters, Wright, Mason, Gilmour
Dauer: 13:01
First release: Atom Heart Mother, 10. Oktober 1970

"Alan's Psychedelic Breakfast" ist ein eher unbekannter Track aus einem eher stiefmütterlich behandelten Album "Atom Heart Mother", das selbst von verschiedenen Bandmitgliedern des öfteren als Fehler bezeichnet wurde. Besonders dieser Track wurde von ihnen als "Füllmaterial" betitelt.
Es handelt sich dabei um eine Instrumental-Suite, die Pink Floyd's langjährigem Roadie Alan Styles gewidmet wurde. Dieser durfte zu diesem Zweck in Nick Mason's Küche Spiegeleier braten, Kaffee kochen und Bemerkungen murmeln. Das Ganze wurde aufgenommen und die Musiktracks wurden dann in den Abbey Road Studios aufgenommen. 
Booklet-Grafik der CD-Edition von "Atom Heart Mother" 1994
Die Suite ist eine originelle Mischung aus Musique Concrete und einer eher seichten Melodie, die in 3 Teile aufgeteilt wurde, welche diese Melodie in verschiedenen Arrangements wiederholen


1. Rise and Shine – 4:29 min
2. Sunny Side Up – 3:49 min
3. Morning Glory – 4:42 min

Der erste Teil "Rise and Shine" wird von Streichholzgeräuschen eingeleitet und geht in eine sehr liebliche und barocke Melodie über, die besonders von Rick Wright's Piano getragen wird und ein paar Minuten dahinplätschert.
zwischen 1. Teil und dem 2. Teil "Sunny Side Up" kann man Styles hören wie er sich Cornflakes zubereitet. Der 2. Teil wird dann vom für diese Zeit typischen Gilmour'schen Gitarrenspiel getragen, wobei auch hier Erinnerungen an die "Zabriskie-Point" Sessions wach werden.
Beim Übergang zum 3. Teil brutzeln die Spiegeleier zum Takt von "Morning glory", welches sich als "full-bodied-arrangement" der Hauptmelodie entpuppt und sich zum Finale hin entfaltet.
In der Originalpressung tropfte der Wasserhahn in der Auslaufrille der LP endlos weiter.
Die Suite ist eine Reminiszenz aus deren Live-Darbietungen von 1969 in welchen die Band die Suite "The Man/The Journey" aufführte und auf der Bühne Holz hackte, zimmerte, etc. Es handelt sich somit um den Versuch diese Performance-Art auf Vinyl zu bringen.

Pink Floyd mit Live-Equipement 1969

Leider wurde "Alan's Psychedelic Breakfast" nur 4x zwischen 12.12.70 und 22.12.70 in England live aufgeführt. Während der Performances brieten die Roadies (also auch Alan Styles) Spiegeleier und Tee auf der Bühne. Mason trat bei mindestens einer Performance als Weihnachtsmann verkleidet auf.
Roger Waters begründete die raren Live-Darbietungen des Stückes gegenüber der Zeitschrift Sounds 1970 mit folgenden Worten:

"The logistics of doing it live are quite difficult. We can't obviously take a set of a kitchen round with us and do it all, but we'll have to have some table arrangement to fry eggs on and boil kettles and everything."


Cover "Atom Heart Mother" 1970
Weitere Veröffentlichungen: 

1994 Pink Floyd - Atom Heart Mother CD: remastered & repackaged 1994
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years Deviation1970 DVD/BR; Quad-Mix 1974





Samstag, 28. April 2018

If

AutorWaters
Dauer: 4:31
First release: Atom Heart Mother, 10. Oktober 1970


Roger Waters beim Brain-Stormen 1970s

If ist wohl einer der schönsten und persönlichsten Songs von Roger Waters. Mit einer simplen akustischen Gitarrenbegleitung und sehr dezentem Gesang reiht sich das Lied nahtlos in seine typischen Singer-Songwriter-Kompositionen jener Jahre ein. Songs wie Grantchester Meadows, Green is the Colour oder Breathe sind hier nur ein paar wenige Beispiele. 
Musikalisch bringen sich die anderen drei Bandmitglieder sehr dezent ein: Gilmour spielt lediglich auf der Slide-Gitarre ein paar Solo-Licks, Wright bringt sich mit der Hammond zu Beginn ein, später auch mit dem Piano. Mason hält sich besonders im Hintergrund und spielt gegen Ende ein paar Percussions wie z.b. die Becken.

Der Text ist hier aber sehr persönlich und widerspiegelt Waters' psychische Unsicherheiten im Kontakt mit seinen Mitmenschen. Ron Geesin bringt es auf den Punkt:
"IF reveals something of what Roger Waters really was inside. (...) If is a kind of therapy. Roger could not face closeness, yet he needed it. Everybody needs friends, male and female, but he couldn't cope with it. His way of dealing with it was by either attacking people or hiding."


Pink Floyd ca. 1970
Das Thema Freundschaft und Waters' Verhaltensunsicherheiten in Beziehungen werden besonders in den Zeilen "if I were a good man I'd understand the spaces between friends" oder " and if I were a good man I'd talk with you more often than I do". Kurioserweise benutzt er im Song "The Trial" vom 1979er Album "The Wall" exakt diese Zeilen:"You should have talked to me more often than you did, but no. You had to go your own way..." für die Anschuldigungen der Frau gegen Pink. Als ob es hier ca. 10 Jahre später um eine Bestätigung für Waters' Fehler handeln würde. Dem wird im Song If auch die Angst vor Einsamkeit entgegengesetzt:" If I were alone I would cry. If I were with you I'd be home and dry". 
Weiteres Thema, welches immer wieder in Waters' Songwriting auftaucht ist die Angst vor dem Wahnsinn, der bereits 1968 im Song "Julia dream" erstmals auftaucht und später in den Erfolgsalben "The Dark Side of the Moon" und "The Wall" vertieft wird.
Die Zeilen "If I go insane, please don't put your wires in my brain" oder "If I go insane, will you still let me join in with the game"
Diese Zeilen, sowie jene welche sich auf Freundschaft beziehen, können sich auch auf Syd Barrett beziehen und die Schuldgefühle, welche Roger Waters dbzgl. fühlte. In der Entstehungszeit von If war Waters (gemeinsam mit Gilmour und Wright) auch mit der Produktion der Solo-Alben von Syd Barrett beschäftigt.
If I were a swan, I'd be gone
If I were a train, I'd be late
And if I were a good man
Atom Heart Mother 2016 Remaster
I'd talk with you
More often than I do
If I were to sleep, I could dream
If I were afraid, I could hide
If I go insane, please don't put
Your wires in my brain
If I were the moon, I'd be cool
If I were a rule, I would bend for you
If I were a good man, I'd understand
The spaces between friends
If I were alone, I would cry
And if I were with you, I'd be home and dry
And if I go insane
Will you still let me join in with the game?
If I were a swan, I'd be gone
If I were a train, I'd be late again
If I were a good man
I'd talk with you
More often than I do

Live trug die Band den Song lediglich einmal während einer BBC-Session am 16.07.1970 vor. Diese Version ist beinahe identisch mit der Studioversion, allerdings bringt Mason verstärkt Drums ein. Diese Version wurde 2016 im Rahmen der The Early Years - Box Devi/ation veröffentlicht. Bei der Gelegenheit wurde auch der Quad-Mix von 1973 erstmals einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. 

Roger Waters brachte den Song allerdings während seiner Touren 1984 und 1987 mit ins Programm, auch wenn die Versionen sehr stark dem musikalischen Trend der 1980er Jahre angepasst wurden.

Auch Nick Mason's Saucerful of Secrets brachten den Song in umarrangierter Form live auf Tour. Der Song wurde in dieser Version in 2 Teil aufgeteilt, welche die Atom Heart Mother Suite umrahmten. 

Weitere Veröffentlichungen: 
Oh by the way - Box-Set

1994 Pink Floyd - Atom Heart Mother CD: remastered & repackaged 1994
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 Pink Floyd - Atom Heart Mother LP: remastered 2016
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box Set:

BBC Radio Session 16 July 1970The Early Years 1970 Devi/ation CD1 (5:47)
Quad Mix 1970The Early Years 1970 Devi/ation DVD/BR

2020 Nick Mason's Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2CD;Bluray; Vinyl (3:07)

Samstag, 27. August 2016

Fat old sun

AutorGilmour
Dauer: 5:24
First release: Atom Heart Mother, 10. Oktober 1970


David Gilmour Fat Old Sun Live 2016

Fat Old Sun ist der Track, den David Gilmour von seinen frühen Kompositionen (vorher gab es nur "A Spanish Piece" und die Trilogie von "The Narrow Way") am Liebsten hat. Das zeigt sich auch darin, dass er ihn seit 2002 auf beinahe allen seinen Konzerten gespielt hat.

 Die originale Studioaufnahme wurde beinahe im Alleingang von David Gilmour eingespielt. Tatsächlich sang er und spielte Gitarre, Bass und Drums. Lediglich das Keyboard wurde von Rick Wright eingespielt.

Laut eigenen Aussagen ist Fat Old Sun eines der Lieblingslieder von David Gilmour, wie er in einem Interview 2008 bestätigte:"Das Lied hat mir immer gefallen, es war eines der ersten Lieder die ich geschrieben habe. Ich habe versucht die anderen zu überreden den Song in die Tracklist von "Echoes: The Best of Pink Floyd" aufzunehmen, aber sie wollten nicht. Bei der Originalaufnahme sitze ich selber am Schlagzeug, aber das Ergebnis ist alles andere als gut."

Wie bereits auf UmmaGumma wurde die zweite Seite des Albums Atom Heart Mother für einzelne "Solo"-Darbietungen der Bandmitglieder verwendet, die diesmal um einiges zugänglicher ausfielen als noch ein Jahr zuvor. 
Musikalisch wie auch thematisch zeigt der Song einige Parallelen zu Roger Waters' "Grantchester Meadows". Beide Songs sind eher akustisch/pastoral gehalten. Beide Songs nehmen Bezug auf die Grünzonen von Cambridge und auf Kindheitserinnerungen in der Natur. Dieses Thema wird 24 Jahre später ein weiteres Mal im Song "High Hopes" aufgenommen. Beide Songs werden übrigens von Kirchenglocken eingeleitet. Kleiner Insidertipp: Wer sich den Song "Big Black Smoke" von den Kinks anhört, wird bemerken, dass die verwendete Glockenaufnahme haargenau dieselbe ist. Die Glockenklänge suggerieren auf jeden Fall eine gemütliche frühabendliche Atmosphäre, in welcher man sich das späte "fette" Licht einer müden Sonne, die kurz vor ihrem Untergang steht, gut vorstellen kann. Ausschlaggebendes Element des Songs ist natürlich das rockige Gitarrensolo, das den Song abschliesst. Es bildet eine perfekte Gegenposition zur akustischen, ruhigen Seite des Songs.

Ebenso hat sich der pastorale, akustische Song im Laufe der Jahre und seiner Live-Darbietungen immer wieder in Arrangement und Länge geändert. 


Bootleg-Cover
Pink Floyd brachten den Song lediglich 1970 und 1971 live auf die Bühne, wobei sich die Livedarbietung 1970 noch relativ an das Original hielt, während 1971 der Song eher auf Rick Wrights Keyboard basierte und auch bis zu 15 Minuten lang wurde. Die fantastischen Live-Darbietungen von 70 und 71 können nun ab 11.11.16 endlich offiziell und in professionellem Sound auf der Pink Floyd The Early Years 1965-1972 Box genossen werden. Also ganze 45 Jahre später!!
Bei den veröffentlichten Aufnahmen handelt es sich um die offiziellen Bänder der BBC vom 16.07.1970 und 30.09.1971. Ebenso kommt der Fan nun auch endlich in den Genuss des offiziellen Quad-Mix 4.0 von 1970.

David Gilmour himself entdeckte den Song auf seinen Live-Darbietungen 2001-2002 neu und trug ihn in rein akustischer Form vor, also ohne E-Gitarren-Solo. Auf der On an Island - Tour 2006, sowie auf der Rattle That Lock - Tour 2015-16 spielte er Fat Old Sun mit Gitarrensolo, allerdings in  verschiedenen Arrangements (2016 z.B. mit Keyboard-Solo, usw.).
Gilmour hat es jedenfalls geschafft einen eher unbekannten Pink Floyd Song in den letzten Jahren relativ populär zu machen.



Weitere Veröffentlichungen: 

1994 Pink Floyd - Atom Heart Mother CD: remastered & repackaged 1994
Oh by the way - Box-Set
2002 David Gilmour - Live in Concert DVD: Live Meltdown Festival London 2000 (3:25)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2007 David Gilmour - Remember That Night DVD: Live in RAH London, Mai 2006 (6:28)
2008 David Gilmour - Live in Gdansk CD: Live in Gdansk, August 2006 (6:40)
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 Pink Floyd - Atom Heart Mother LP: remastered 2016
2016 Pink Floyd - Early Years 1965 - 1972: 1970 Devi/ation CD1 Live BBC Radio Session, 16. Juli 1970 (5:52)
2016 Pink Floyd - Early Years 1965 - 1972: 1970 Devi/ation DVD1/Bluray Original Quad-Mix 4.0 1970 
2016 Pink Floyd - Early Years 1965 - 1972: 1971 Reverber/ation CD1 Live BBC Radio Session 30. September 1971 (15:33)
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 LP, CD&Bluray (5:58)

Dienstag, 14. Oktober 2014

Body Transport

Autoren: Waters, Geesin
Dauer: 3:14
First release: Roger Waters & Ron Geesin: Music from "The Body", 28. November 1970
LP Cover 1970

Das Album "Music from The Body" ist der Soundtrack zu einem Kunst-Dokumentarfilm über den menschlichen Körper. Der Film ist schwer verdaulich und beinhaltet viele nackte Körper und grausliche Organaufnahmen. Der Filmsoundtrack wurde vor dem Album aufgenommen. Dieses wurde schließlich von  Ron Geesin und Roger Waters von Januar - März 1970 und August und September 1970 (zwischen der Pink Floyd Touren und Aufnahmen zu Atom Heart Mother) aufgenommen. Diese Musik ist bereits ein kleiner Hinweis auf einige Sounds auf Atom Heart Mother. Ungefähr zeitgleich werden die beiden zusammen an Atom Heart Mother arbeiten, dem Geesin seinen advantgardistischen Stempel aufdrücken wird. Der Großteil des Soundtracks wurde von Geesin geschrieben, 4 Songs von Roger Waters und 4 Stücke gemeinsam. Dies ist einer der 4 gemeinsamen Kompositionen..... die komplett ohne Instrumente auskommt. 


Roger Waters
Ron Geesin


















Wohl eines der kuriosesten Avantgarde-Stücke aus dem gesamten Pink Floyd Universum. Body Transport besteht aus 3 Minuten lautem Atmen und Geflüstere mit schottischem Akzent. Es scheinen 2 Personen zu sein, von denen einer flüstert und der andere ein Lachen unterdrückt. Am Ende wird noch ein bisschen gepfiffen und beide explodieren in einem Lachkrampf. Der Titel suggeriert zwei Personen, die gemeinsam einen Körper transportieren. Im Film ist dieser Track nicht zu identifizieren, da sich der Soundtrack im Film beträchtlich vom Album unterscheidet.


Weitere Veröffentlichungen: 
1989  EMI CD-Veröffentlichung 
1990 Restless Retro CD-Reissue 
2013 DVD Edition des Films "The Body" in der Serie "The British Film" von StudioCanal; Extra-Feature ist ein 38 minute Suite des Original Scores