John Latham |
First release: The Early Years 1965-1972 Box-Set, 1965-1967 Cambridge Station, 11. November 2016
John Latham (* 23. Februar 1921 in Livingstone, Nordrhodesien; † 1. Januar 2006 in London) war ein englischer Avanguarde - und Performance-Künstler, der zur Zeit der psychedelischen Bewegung des Swinging London im Jahre 1967 genauso "hip" war, wie die Hausband dieser Bewegung Pink Floyd.
Für einen animierten Kurz-Film namens Speak, der in den frühen 60ern gemacht wurde, wurde die Musik von Pink Floyd, free Improvisations Pionier Joe Harriott und der elektronische Komponist und Tänzer Ernest Berk vorgeschlagen. Alle drei Vorschläge wurden vom Künstler John Latham als "inakzeptabel" beurteilt. Und er nahm angeblich selbst Motorsägengeräusche dafür auf.
Bis 2016 erinnerte sich niemand an diese Tapes, nicht einmal Archivar Nick Mason: "I simply don’t remember this project at all, I'm certain there are no tapes gathering dust – someone would have bootlegged them by now."
Rob Chapman hingegen schreibt in seinem Buch über Syd Barrett, dass der Film "Speak" während der Pink Floyd Konzerte im UFO, der London Free School und dem Commonwealth Institute projiziert wurde.
Letztendlich wurden die Tapes entdeckt und 2016 im Rahmen der "The Early Years 1965-1972" Box veröffentlicht.
Der Film wurde mit Stop-Motion Technik gedreht und beruht auf Wasserfarben-Malerei. Er erinnert stark an die Lightshow, welche Pink Floyd in jenen Jahren verwendeten.
Ausschnitt aus dem Film "Speak" |
Der Pink Floyd Van, der als Design für die 2016 Box wirkte |
Musikalisch ist "John Latham" eine psychedelische Kakophonie in 9 Teilen. Obwohl die Titelangabe in der Box "1965-1967 Cambridge Station", welche 2016 veröffentlicht wurde, von Version 1-9 spricht, handelt es sich doch um ein zusammenhängendes Stück, das in 9 Teile geteilt wurde. Wohl auch weil die Improvisation an einem Stück (über 30 Minuten lang) kaum auszuhalten ist.
"Interstellar Overdrive" oder "Nick's Boogie" sind im Vergleich kommerzielle Stücke.
Ich glaube "John Latham" ein einziges mal angehört zu haben. Als Kunstwerk macht das Stück Sinn, als Musiknachmittag im Wohnzimmer schon weniger.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen