Freitag, 24. Februar 2017

Golden Hair

Autor: Barrett/Joyce
Dauer: 2:00
First releaseSyd Barrett - The Madcap Laughs, 3. Januar 1970




Golden Hair ist der einzige Syd Barrett Song, der nicht von ihm alleine geschrieben wurde (von den frühen Instrumentals von Pink Floyd mal abgesehen).

Genau genommen handelt es sich um die Vertonung eines Gedichts des irischen Dichters James Joyce (1882 - 1941). Syd Barrett war generell eine Leseratte und brachte auch im Debutalbum "The Piper at the Gates of Dawn" von Pink Floyd zahlreiche Anleihen aus der englischen Literatur.
Dass der Text von James Joyces stammt, scheint klar, ist er doch stilistisch sehr romantisch und wurde deutlich in einer anderen Zeit geschrieben. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Versionen von Barretts Vertonung veröffentlicht.

James Joyce war auch musikalisch
Die originale Version vom Debutalbum The Madcap Laughs ist neben dem Gesang mit akustischer Gitarre, Vibraphon und Percussions untermalt. 
Take 6 ist eine Aufnahme mit lediglich Stimme und Akustikgitarre.
Take 5 hingegen wartet mit zwei-stimmigen Vocals auf.
Die Instrumentalversion verzichtet gänzlich auf die Akustikgitarre und es sind nur Vibraphon, E-Gitarre und Percussionen zu hören.

Das Lied war Syd Barrett sehr wichtig und wurde als B-Seite seiner einzigen je veröffentlichten Single Octopus/Golden Hair seiner Solo-Alben publiziert. Es war die Single, die seine Solo-Karriere nach Pink Floyd lostreten sollte und bereits im November 1969 veröffentlicht wurde.
Die ersten Aufnahmen von Golden Hair gehen auf Juli 1968 zurück. Produziert wurde das Ganze von den Bandkollegen Roger Waters und David Gilmour.

Ausser auf The Madcap Laughs, findet sich das Lied auch in einer alternativ-Version, sowie einer Instrumental-Version auf dem 1988 erschienen Outtake-Album "Opel". 
1993 wurde in den Bonus-Tracks der remasterten Version auch eine weitere Aufnahme (Take 5) veröffentlicht. Ebenso fand das Lied gleich 2x Platz auf der Best of Compilation Wouldn't you miss me? aus dem Jahr 2001.


Gedichtband "Chamber Music" von James Joyce


Weitere Veröffentlichungen: 
1970  Octopus / Golden Hair 7"
1974 Syd Barrett LP (incl. The Madcap Laugs und Barrett)
1988 Opel LP take 6 (1:44); instrumental version (1:47)
1992 The Madcap Laughs - Mick Rock Photo Session Box CD.
1993 Crazy Diamond - CD Box. The Madcap Laughs remastered&repackaged 1993 take 5 (2:28)
1993 Crazy Diamond - CD Box. Opel remastered & repackaged 1993.
2001 Wouldn't you miss me? The Best of Syd Barrett CD. remastered 2001.
2011  Octopus / Golden Hair; Mick Rock - Record Store Day 7" remastered 2010 (1:59)

Samstag, 11. Februar 2017

The gold it's in the....

AutorenWaters, Gilmour
Dauer: 3:08
First releaseObscured by Clouds, 02. Juni 1972


7" Cover Dänemark
The gold it's in the... ist ein Geradeaus-Rocker, wie er im Pink Floyd Katalog selten zu finden ist. Lediglich Songs wie The Nile Song oder Ibiza Bar aus dem Soundtrack "More" oder spätere Songs wie "Young lust" oder "Not now John" waren ebensolche simplen Rock-Nummern. 
Nicht ganz unwesentlich ist hierbei wohl die Tatsache, dass Pink Floyd - genau wie beim Vorgängerfilm "More" - von Regisseur Barbet Schroeder nur 2 Wochen Aufnahmezeit zur Verfügung gestellt bekamen. 
Dieses Detail brachte in den beiden Auftragsarbeiten "More" und "Obscured by clouds" für Schroeder kurze und einfache Songs zutage, die zwar vielleicht nicht unbedingt immer in der Tradition der typischen Floyd-Kompositionen waren, aber dennoch standfeste einfache Songs waren. Alles wurde in strikten Arbeitszeiten im Studio komponiert und aufgenommen.

Vorliegender Song kommt sogar gänzlich ohne einen Beitrag von Keyboarder Richard Wright aus, was ebenso eine Seltenheit bei Pink Floyd war. Nur Gilmour (Stimme, Gitarre), Waters (Bass) und Mason (Drums) sind auf der Aufnahme zu hören. Die Waters-Gilmour Komposition wurde auch als  B-Seite der Single "Free Four", die in USA und einigen anderen Ländern veröffentlicht wurde, veröffentlicht.

Der Songtitel "The gold it's in the..." nimmt Bezug auf die Filmhandlung: Einige Hippie-Ethno-Forscher suchen in Papa-Neuguinea nach einem unerforschten Tal ("La Vallee"), das eben von Wolken verhangen ist ("Obscured by Clouds") nach irgendwelchen Schätzen. Gilmour singt 

"Come on, my friends,
Let's make for the hills.
They say there's gold but I'm looking for thrills.
You can get your hands on whatever we find,
Because I'm only coming along for the ride."



und stellt dabei klar, dass es ihm um den kick der Reise und des Unbekannten geht und nicht um das Ziel. Der Weg ist das Ziel.... "I'll get my kicks on the way".


Booklet des 1995 Remasters von "Obscured by Clouds"
2016 erschien in "The Early Years Box 1965-1972" ein Remix des Albums, das den vormals relativ dünn produzierten Song gebührend aufwertet und neue Soundspektren offenbart.

Weitere Veröffentlichungen: 
1972 Barbet Schroeder's La Valleè (France; 100 Minuten): film version 
(ab 2003 released auf verschiedenen DVD Editionen)
1972 Pink Floyd - Free Four / The gold it's in the.... 7" 
1995 Pink Floyd - Obscured by Clouds CD: remastered & repackaged 1995
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011

2016 Pink Floyd - The Early Years - 1972 Obfusc/ation CD1, remixed 2016

Sonntag, 5. Februar 2017

Going to live in LA

Autor: Waters
Dauer: 6:58
First releaseRoger Waters - 7" & 12" Radio Waves /bw Going to live in LA,  30. April 1987



"Going to live in LA", die B-Seite der Single-Auskoppelung "Radio Waves" ist wie "Get back to radio" einer der ersten Tracks, den Waters für das Konzeptalbum Radio KAOS geschrieben hat.

Doch auch dieser Song schaffte es nicht auf das finale Album.
Dies ist allerdings eine kuriose Entscheidung, da das Lied textlich einen fundamentalen Erzählstrang des Konzepts weiterentwickelt:
Benny, Billy's Bruder, wird nach dem Aufstand der Minenarbeiter der Kohle-Industrie und der Verhaftung des Vaters von der Mutter nach Los Angeles geschickt. Billy und Benny tendieren in ihrer Freizeit auch zu Kleinkriminalität (siehe "Who needs information") und deshalb tut Mutter Molly gut daran Benny für ein paar Jahre zum Onkel Dave nach LA zu schicken. Der amerikanische Onkel hat einen Garten mit Swimmingpool und Palmen und eine große Dogge.

Auch "Molly's Song", der die Trauer der Mutter beschreibt, nachdem sie Benny in die USA geschickt hat, wurde niemals im Studio aufgenommen, sondern lediglich als Live-Version und B-Seite veröffentlicht, obwohl er eigentlich eine zentrale Rolle in der Erzählung hätte.
Lediglich der Song "Sunset Strip" zeugt noch von dem Erzählstrang mit der Emigration zu Onkel Dave. Das inhaltliche Konzept wird noch zusätzlich verkompliziert, da Waters offensichtlich die Rollen von Billy und Benny im Laufe der Entstehung der Handlung geswitcht hat.

Musikalisch ist der Song recht angenehm, auch wenn er leider durch eine leidige 80er-Jahre-Synthie-Panflöte begleitet wird und der Drum-Sound einfach zu sehr nach Drum-Computer klingt. 
Interessant wäre eine neue Edition des Albums, wo alle Songs dieses Zyklus an der richtigen Stelle des Konzepts eingebaut würden, und evtl. der Sound in modernerem Gewand remixt würde.


Der song wurde auf der 1987 Radio Kaos Tour vorgetragen. Es gibt keine weiteren Veröffentlichungen.