Samstag, 28. Januar 2017

Go Fishing (4:50AM)

Autor: Waters
Dauer: 6:58
First releaseRoger Waters - The Pros and Cons of Hitch Hiking,  30. April 1984

Konzertankündigung 1984

Go Fishing eröffnet Seite 2 des Roger Waters Solo Albums Nummer 2. Bekannterweise wurde es den Kollegen von Pink Floyd ja als Alternative zu "The Wall" vorgelegt, wobei sich diese glücklicherweise für die Alternative entschieden. Genau wie The Wall ist The Pros and Cons of Hitch Hiking ein sehr persönliches Album und wurde dann halt einfach 5 Jahre später als Solo-Album veröffentlicht, mit niemand geringerem als Eric Clapton an der Gitarre und Michael Kamen an Keyboards. Letzterer ersetzte auch Rick Wright auf The Final Cut. Beide begleiteten ihn auch auf Tour. Auch hier verwendet Roger Waters für seine Begleitmusiker den Namen "Bleeding Heart Band". 

Go Fishing ist ein zentrales Stück des Albums und das Längste. Waters sinniert hier über den Niedergang seiner Ehe und den Traum des Familien-Lebens auf dem Land (de facto träumt er das Ganze um ca. 4:50AM). Waters sehr emotionaler Gesang "I said 'fuck it then, take the kids back to town'" überzeugt. Musikalisch ist es wohl der "proggigste" Song auf dem Album und wer genau hinhört kann einige Akkorde aus The Wall und The Final Cut heraushören. Es ist einer der wenigen Songs auf dem Album, die für sich alleine und ohne das Konzept des Albums funktionieren. Eine kleine Mini-Suite im Album....

Eric Clapton 1984

Das Album wurde zwischen Februar und Dezember 1983 in verschiedenen Studios in England aufgenommen.
Live wurde der Song auf der Tour 1984-1985 als Teil des Konzeptalbums vorgetragen, wobei Eric Clapton mit einer tollen und bluesigen Slide-Guitar das Lied einleitet. 2. Gitarrist bei der Tour war kein geringerer als Tim Renwick, der 3 Jahre später David Gilmour's Pink Floyd auf Tour begleitete.



PS: Roger Waters ist ein begeisterter Sportfischer und das idyllische Familienleben am Land neben einem Fluss hat er letztendlich auch umgesetzt, wie im Dokumentarfilm zu "Ca Ira" (seine Oper über die französische Revolution) von Adrian Maben gut in Szene gesetzt wird.

Weitere Veröffentlichungen: 
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box

Sonntag, 22. Januar 2017

The Gnome

Autor: Barrett
Dauer: 2:45
First release:  The Piper at the Gates of Dawn,  05. August 1967
The Piper at the Gates of Dawn, 30th anniversary edt. 1997

Der Zwerg Grimble Gromble ist ein Freund von Syd Barrett. Er lebt in seinem Häuschen, wo er isst, schläft und Wein trinkt. Er trägt eine scharlachrote Tunica und eine blau-grüne Kapuze.
Eines Tages hatte er ein grosses Abenteuer: Als er in den Himmel und den Fluss schaute war er ganz weg und erkannte dass alles gut war.
Syd Barrett erzählt uns zwar nicht was Grimble Gromble an jenem Tag zum Frühstück gegessen hat, aber es dürfte was ziemlich psychedelisches gewesen sein.

The Gnome ist eine sehr typische Barrett-Komposition, die naiv-infantilen Texte paaren sich mit einfachen Kinder-Reim-Melodien. Während textlich die mystisch-psychedelische Anspielung auf LSD - wie bereits bei Flaming - in mehreren seiner Kompositionen anzufinden ist, wird hier musikalisch ganz deutlich auf Kinder-Reim gesetzt. Vielleicht ist der Solo-Song "Effervescing Elephant" der einzige andere Track, der eindeutig ebenso in diese Richtung geht.



Continu/ation Bonus-Set aus "The Early Years" Box
Der Song wurde am 19.03.1967 für das Pink Floyd Debut-Album "The Piper at the Gates of Dawn" aufgenommen. Begleitet lediglich von akustischer Gitarre, Percussionen und Celeste.
Am 25.09.1967 spielten Barrett und Company diesen Song während einer BBC-Session für Top Gear, aber das originale Tape ist verschollen. Dennoch haben Pink Floyd in ihrer The Early Years 1965-1972 Box Eine Aufnahme, die wohl direkt von einem Radiogerät aufgenommen wurde, veröffentlicht. Die Qualität ist grottenschlecht, aber es handelt sich um die einzige bekannte und nun auch offizielle Aufnahme einer Live-Darbietung. Der Song ist beinahe identisch zur Studioaufnahme, ausser dass die gesamte Band den "Hooray"-Refrain singt.





Weitere Veröffentlichungen:

1967 Pink Floyd - Flaming / The Gnome; US 7" single.
1974 Pink Floyd - A Nice Pair 2LP: re-edition des Studio-Albums (mit ASOS)

1994 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn CD: remastered & repackaged 1994

1997 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 30th anniversary edition; mono  

2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica (TPATGOD); remastered 2007
2007 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn 40th anniversary edition; mono & stereo remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging (TPATGOD); remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Piper at the Gates of Dawn; remastered 2016 Vinyl Edition
2016 Pink Floyd - The Early Years 1965-1972 Box-Set; Bonus Continu/ation Live at BBC Radio Session, (2:08) 25.09.1967. CD.

Samstag, 21. Januar 2017

Give birth to a smile

Autor: Waters
Dauer: 2:49
First releaseRoger Waters & Ron Geesin: Music from "The Body", 28. November 1970

Back-Cover französische Vinyl-Edition

Give birth to a smile ist der letzte Song auf dem Soundtrack zum Art-Doku-Movie "The Body".
Obwohl das Album als Zusammenarbeit von Roger Waters und Ron Geesin gelistet ist, spielen auf diesem Track alle 4 Pink Floyd Mitglieder zusammen. Ein absolutes Kuriosum in der Geschichte der Band. Dies Tatsache, dass es als Waters-Solo-Song gelistet wird, ist wohl auch der Grund warum der Track seinen Weg in die Pink Floyd The Early Years Box nicht gefunden hat... Leider, denn somit bleibt der Song eine Rarität.

Das Album mit Geesin entstand zwischen den Aufnahmen von Umma Gumma und Atom Heart Mother, wobei Geesin bei Letzterem mitwirkte. Deshalb liegt wohl auch nahe, dass der einzige Song des Albums, der eine Band-Begleitung benötigte, zusammen mit den Kollegen von Pink Floyd aufgenommen wurde.Die Mitarbeit von Pink Floyd an diesem Song wird allerdings auf keiner Edition in den Credits erwähnt.

Waters thematisiert in diesem Song das Wunder der Geburt, im Film durch eine unzensierte Geburtsszene dargestellt, was zu jener Zeit auch in Songs wie "The Embryo" der Fall war.

Der Song geht in Richtung Gospelsong. Kurioserweise erinnert das Lied eher an das 3 Jahre später erschienene The Dark Side of the Moon, als an Atom Heart Mother oder Umma Gumma.
2 Backgroundsängerinnen verschönern den Refrain und wecken Erinnerungen an "Eclipse". Es ist das erste Mal, dass Pink Floyd mit Backgroundsängern arbeiteten! 

Cassette-Cover

Die Filmversion unterscheidet sich total von der finalen Studioversion. Das Album wurde bekanntlich erst nach der Aufnahme der Film-Scores eingespielt. Die Filmversion verzichtet auf Background-Gesang und Keyboard und die Rhythmusgitarre wird akustisch gespielt. 
Die Filmversion des Songs wurde lediglich als Extra auf der 2013 erschienenen DVD von StudioCanal veröffentlicht.

Weitere Veröffentlichungen: 
1989  EMI CD-Veröffentlichung 
1990 Restless Retro CD-Reissue 
2013 DVD Edition des Films "The Body" in der Serie "The British Film" von StudioCanal; Extra-Feature ist ein 38 minute Suite des Original Scores 

Montag, 2. Januar 2017

The girl in the yellow dress

AutorGilmour/Samson
Dauer: 5:25 
First releaseDavid Gilmour - Rattle that lock,  15. September 2015



"The Girl in the yellow dress" ist.... ungewöhnlich.
Musikalisch eher in der Jazz-Piano-Bar Ecke angesiedelt, entfernt sich der Song stilistisch komplett von allem was man mit Pink Floyd oder David Gilmour eigentlich in Verbindung setzt.
2015 aber teilte David mit, dass sein 4. Soloalbum "Rattle that lock" unter anderem auch ein Befreiungsschlag gegen floydianische Stilmittel sei. Jegliche Kritiken an dieser seiner stilistischen Neuorientierung prallten an ihm ab. Tatsächlich ist David Gilmour bereits 2002 mit "Sonnet 18", Shakespear-Vertonung als Bonustrack auf David Gilmour In Concert, ungewöhnliche Wege gegangen. Auch finden sich auf Rattle That Lock die Songs Faces of Stone und Dancing right in front of me, die ebenfalls stilistisch in eher "gediegenere" Gefilde gehen.


Johnny Dewe Mathews Bild
The Girl in the yellow dress wurde von Gilmour bereits ca. 2005 mit anderer Besetzung eingespielt, aber für das 4. Soloalbum dann mit Rado - alias Bob - alias Robert - alias Radovan Klose (5. Floyd Member 1965-1967), Robert Wyatt und Jools Holland aufgenommen.
Alle drei waren bereits auf Gilmour's "On an Island" Album 2006 zu hören.

Während die Musik von David Gilmour ist, wurde der Text von Polly Samson geschrieben. Inspiriert von einem Gemälde von Johnny Deze Mathews, handelt der Song von einer Femme Fatale in gelbem Abendkleid, die die Köpfe vieler männlicher Besucher einer Jazz-Kneipe verdreht.

Der Song wurde in der Live-Setlist der Tour 2015-2016 beinahe immer (Ausnahmen sind 25.28.29. September 2016 in London und 10.04.16 in NY) gespielt, wobei Gilmour bei diesem Song die Band vorstellte. Live funktionierte der Song allerdings nicht und von vielen Fans wurde der Song eher als "Showstopper" empfunden, da er wohl eher in eine - eben - Jazzkneipe passen würde als in ein 3-stündiges Open-Air-Konzert mit Sorrow oder Run Like Hell


Videoausschnitt
Der Song lag David Gilmour so sehr am Herzen, dass er sogar ein animiertes Video von Danny Madden in Auftrag gab, welches als online-video vorgestellt wurde und wie ein Kurzfilm funktioniert und auch live auf der Bühne zu sehen war. Gilmour wurde durch Madden's Animationsfilm "Confusion through Sand", der auch Grundlage zum Video von In any tongue war, inspiriert.
Ebenso kann man auf der Deluxe-Edition des Albums auch das Making-Of des Videos sehen, sowie einen alternativen Mix: die Orchestral-Version anhören.
Live variierte der Song in der Länge je nach Solo-Einlagen der Musiker. Ein Beispiel davon findet sich im Bonusmaterial von David Gilmour-Live at Pompeii, allerdings die Live-version von Polen mit Orchesterbegleitung.

Weitere Veröffentlichungen: 
Das Album wurde als LP, CD, CD-DVD oder CD-BluRay Deluxe Edition, sowie zum Download angeboten. Die DVD und BluRay enthalten auch das Dolby 5.1 Mix.

2015 David Gilmour - Rattle That Lock (2disc dvd/bluray edition), Video Version (4:58) 
2015 David Gilmour - Rattle That Lock (2disc dvd/bluray edition), Orchestral Version (4:08)
2017 David Gilmour - Live at Pompeii 2016 live in Wroclaw, Polen Juni 2016; Bluray (7:08)