Samstag, 28. Mai 2016

Effervescing Elephant

Autor: Barrett
Dauer: 1:55  (Take 9, recorded  1970)
First release:  Syd Barrett - Barrett,  14. November 1970


Crazy Diamond Box Cover 1993
mit Elephant links unten
Effervescing Elephant ("Sprudelnder Elefant") hat Syd Barrett angeblich schon im zarten Alter von 12-13 Jahren geschrieben und ist somit eine seiner ersten Kompositionen. Der Song existierte somit schon vor Pink Floyd Zeiten, wurde aber nie für die Band berücksichtigt, da der Text zu "kindisch" beurteilt wurde. Obwohl "The Gnome" und "Mathilda Mother" als  "naiv-psychedelische" Songs bewusst in das Pink Floyd - Debutalbum "The Piper At The Gates Of Dawn" aufgenommen wurden, war Effervescing Elephant dann wohl doch zuviel des Guten.

Peter Jenner erinnert sich:
"It was interesting, before the Floyd he had quite a lot of old songs that were quite childish, like the Heffalump one... "Effervescing Elephant"... They were around from beforehand and never got done because they were considered a bit too child-like and not sort of serious enough for this heavy psychedelic band...." (aus Random Precision; David Parker)

Letztendlich wurde das Lied dann für das zweite Syd Barrett Album "Barrett" aufgenommen. Allerdings bedarf es dazu insgesamt 9 Versuche, bis die Aufnahme saß. Somit landete Take 9 auf dem fertigen Album, während Take 2 es 1993 als Bonus-Track auf das Opel-Album schaffte.
Takes 1 und 2 wurden am 14 Juli 1970 in Abbey Road aufgenommen. Produziert von David Gilmour, der von John Leckie und Peter Bown unterstützt wurde.
Takes 3 bis 9 wurden hingegen am 17. Juli vom gleichen Team aufgenommen.
Aufnahme der John Peel Show 1970

Die Overdubs wurden noch am selben Tag aufgenommen. Neben Froschquaken, Vogelzwitschern etc. (eben die ganze Clique des sprudelnden Elefanten) wurde auch die berühmte Tuba aufgenommen. Gespielt wurde diese von Vic Saywell (gestorben 1982). Dieser war auch Teil der "Atom HEart Mother" Aufnahmen, welche etwa zur selben Zeit stattfanden. Somit liegt es nahe, dass er für einen kleinen Nebenjob am Barrett-Album engagiert wurde. Saywell spielte auch für die Beatles und andere. Laut der Cover-Credits wurde das Tuba-Arrangement aber von David Gilmour geschrieben.

Der Song schaffte es bis heute auf jedes Syd Barrett Compilation-Album, da er wohl sehr charakteristisch für dessen Stil ist. Ebenso performte Barrett den Song auch Live für die John Peel Show im Februar 1970, also noch vor den Studioaufnahmen. In seiner Begleitband war unter anderem David Gilmour. Somit handelt es sich um das einzige offizielle Live-Dokument von Syd Baretts Solomaterial.

PS: Der Elefant wird am Ende gefressen.


Weitere Veröffentlichungen: 

1974 Syd Barrett 2LP (re-issue of The Madcap Laughs & Barrett)
1987 The Peel Sessions EP; live John Peel Show, 24. Februar 1970 (1:02)

1993 Crazy Diamond Box: Barrett remastered, 
1993 Crazy Diamond Box; Opel 1993; take 2 (1:28)
2001 Wouldn't you miss me - The Best of Syd Barrett; remastered 2001
2004 The Radio One Sessions CD; live John Peel Show 24. Februar 1970
2010 An Introduction to Syd Barrett; remastered 2010 
2010 Barrett; remastered 2010
2014 Barrett; vinyl re-issue remastered 2010.

Samstag, 21. Mai 2016

Eclipse

Autor: Waters
Dauer: 2:12
First release: Dark Side of the Moon, 01. März 1973


Konzertplakat 1972

Die Coda von Brain Damage namens "Eclipse" stellt auch das Finale des Bestseller-Albums "Dark Side of the Moon" dar. Es handelt sich dabei um ein sehr souliges Albumfinale, in welchem letztendlich die Sonnenfinsternis (was "Eclipse" im original bedeutet) im übertragenen Sinn thematisiert. "... and everything under the sun is in tune, but the sun is eclipsed by the moon." Der Track endet mit einem Herzschlag, welcher in Floyd'scher Tradition das Album umrahmt.
Waters schrieb den Text für das Finale des Albums erst im Februar 1972, als die Band bereits 8 Konzerte der aktuellen Tour gespielt hatte. Die Erstaufführung fand in Leicester (UK) am 10. Februar 1972 statt. 
Interessanterweise nannte sich die damalige Tour "Eclipse (a piece for assorted lunatics)" und somit entstand der "Titelsong" des Albums und der Tour erst zum Abschluss der ganzen Produktion. Ursprünglich sollte Dark Side of the Moon "Eclipse" heissen, aber aus Copyright-Gründen (eine andere Band hatte ein Album mit demselben Titel veröffentlicht) wurde der Name zu jenem gewechselt, der heute jedem bekannt ist.


Best of 2011
Best of 1983













Ein Quadrophonie-Mix wurde 1974 veröffentlicht, bei welchem noch eine weitere Gitarrenspur zu hören ist. Denselben Mix kann man auch in der 2011 veröffentlichten Immersion-Box des Albums finden. 1983 wurde in den USA das Best of - Album "Works" veröffentlicht, auf dem sich die beiden Quad-Mix Versionen von Brain Damage und Eclipse finden. 
2011 schafften es die beiden Songs, die übrigens live noch nie getrennt voneinander gespielt wurden, auch auf das Best Of Album "A foot in the door".
Roger Waters spielte den Song bei allen seinen Tourneen - ausser The Wall - als Finale.


Weitere Veröffentlichungen: 
1983 Pink Floyd - Works: Quad-Mix 1974 (1:45)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 20 anniversary edition: remastered & repackaged 1993
1995 Pink Floyd - PULSE 2CD: live 19. October 1994, London (2:38)
1995 & 2003 Pink Floyd - PULSE VHS&DVD: live 20. October 1994, London
2002 Roger Waters - In the flesh live 2CD&DVD live März-Juni 2000 USA; (2:18)

2003 Pink Floyd - Dark Side of the Moon 30 anniversary edition: SACD 5.1 mix & repackaged 2003 
2005 Classic Albums: The Making of "TDSOTM"
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (In the Flesh)

2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011

2011 Pink Floyd - DSOTM Experience Edition 2CD; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM 180gr. LP Edition; remastered 2011
2011 Pink Floyd - DSOTM Immersion Box Set remastered 2011; Early Mix (1:32); Live 1974 Wembley (2:18);
2011 Pink Floyd - A foot in the door CD; remastered 2011 ()
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 DSOT remixed 2019 & 5.1 Mix; diff. screen films

Freitag, 13. Mai 2016

Echoes

Autoren: Waters, Gilmour, Wright, Mason
Dauer23:32
First release: Meddle, 30. Oktober 1971


Cover des Best of - Albums von 2001 namens "Echoes"

Echoes könnte wohl als DER Pink Floyd Track schlechthin bezeichnet werden. Zum einen, da er einer der letzten Tracks ist, der allen vier Bandmitgliedern Credits einräumt, zum anderen weil er alle Qualitäten Pink Floyd's ausmacht:
Einerseits schwelgende, sphärische Psychedelic-Klänge und ausufernde Gitarrensoli (Gilmour), zum anderen poetische und sozial-kritische Texte aus der Feder Roger Waters'. Zum einen ausgefeilte Studiotricks (Wright), zum anderen kompakte Funkrhythmen (Mason).
Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung 1971 auf Meddle markiert einen Wendepunkt in der Geschichte von Pink Floyd. Leicht kommt man in die Versuchung das Schaffen der Band in Prä- und Post-Dark Side of The Moon einzuteilen, und Echoes scheint hier einfach den Höhepunkt der Prä-DarkSide-Ära darzustellen. Nicht von ungefähr umrahmt der Song den Kult-Konzert-Film "Live at Pompeii", den die Band Anfang Oktober 1971 für Adrian Maben ohne Publikum im römischen Amphitheater in Pompeii aufgenommen haben. Dieser Konzertfilm gilt in etwa als "Zusammenfassung" des Floyd'schen Prä-Dark Side Werkes.

Das typische "Ping" von dem auch der Song-Titel abgeleitet wurde, entstand durch Zufall, als Rick Wright eine Farfisa Orgel mit einem Leslie-Speaker verband, und daraus dieser Klang wie von einem Echolot entstand. Ursprünglich nahmen Pink Floyd ca. 24 verschiedene Tracks im Abbey Road Studio auf, die sie einfach Nothing 1-24 nannten. Als sie diese dann zusammenfassten, nannten sie das Ganze einfach "Son of Nothing" und später "Return of the Son of Nothing".
Waters stellte das Stück auf den ersten Live-Performances auch als "Looking through the holes of Granny's wooden leg" oder "We won the Double" vor. 
Die ersten Aufnahmen des Stückes hatten noch einen anderen Text, der jedoch von Waters mit der Begründung gewechselt wurde, dass die Band es Leid sei immer in die "Space-Rock" Sparte gedrängt zu werden. Zum Beispiel wurde "Two Planets meeting face to face" mit "And overhead the Albatros" ausgetauscht, während in der zweiten Strophe des Songs bereits jene sozialen Themen anklingen, die auf Dark Side of the Moon dann zu ihrem Höhepunkt kommen:


Strangers passing in the street 

By chance two separate glances meet 

And I am you and what I see is me. 

And do I take you by the hand 

And lead you through the land 
And help me understand 
The best I can. 

Meddle-Cover (Ohr unter Wasser)

Ausserdem wird von "Coral Caves" und "everything is green and submarine" gesungen, was eine Unterwasserlandschaft suggeriert und somit den Echolot-Sound des Keyboards widerspiegelt. Auch das Cover (Ohr unter gewelltem Wasser) des Albums Meddle und somit die Entfernung vom Spacerock passen dazu. Auf jeden Fall stellt der Song das Kernstück des Albums dar. 

Wie man sieht ist Echoes also in mehrfacher Hinsicht ein historischer Wendepunkt in der Geschichte von Pink Floyd und gleichzeitig ein Meisterwerk. Nicht umsonst wurde das Best of Album von 2001 so genannt. 

Live entpuppte sich der Song im funkigen Mittelteil als ideale Spielwiese für ein Duell zwischen Gilmour und Wright. Von Anfang 1971 bis 1975 war der Song fester Bestandteil der Live-Shows und wurde 1971 sehr spektakulär beim "Live in Pompeii"-Konzert ohne Publikum aufgenommen, wobei der Song in zwei Hälften aufgeteilt wurde. Auf den Tours 1974-75 kamen Backing Vocals von Carlena Williams und Valetta Fields, sowie ein Sax-Solo von Dick Parry hinzu!

In den folgenden Jahren wurde Echoes auch im Surfer-Film "Crystal Voyager" in seiner vollen Länge verwendet. Pink Floyd verwendeten den Filmausschnitt im Gegenzug als Live-Video bei ihren Konzerten 1987-1994, allerdings beim Song "The Great Gig in The Sky" von The Dark Side of the Moon.

Zu  Beginn der "A Momentary Lapse of Reason" Tour 1987 spielte die Band den Song 11 mal, bevor sie es sein liessen. Angeblich waren sie nicht sehr glücklich mit ihrer Version. Wright und Gilmour tauschten Gesangsparts und Wright verwendete Synthesizer anstatt der Farfisa Orgel.
2006 hatte Gilmour den Song gemeinsam mit Wright auf dessen On an Island Tour als fixen Bestandteil im Tourprogramm, wobei Wright wieder seine gute alte Farfisa auspackte. Der Song war der Höhepunkt jeden Konzertes. 
Gilmour kündigte nach dem Tod von Richard Wright an den Song nie wieder ohne diesen spielen zu wollen. Zum Glück wurde diese ultimative Live-Version auf "Remember That Night" 2007 und "Live in Gdansk" 2008 veröffentlicht. Ebenso findet sich eine spontane Live-Unplugged-Version des Liedes auf beiden DVDs, welche April 2006  in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde.


Ausschnitt aus Live in Pompeii 1971

Ebenso wurde der Song auf dem gleichnamigen Best-Of-Album verewigt, allerdings wurde er um ca. 7 Minuten gekürzt, was in puristischen Fankreisen für Aufruhr sorgte.

2016 wurden im Rahmen der Box "Pink Floyd - The Early Years 1965-1972" einige unveröffentlichte Versionen des Songs veröffentlicht. 
Einerseits wurde der Soundtrack zum Pompeii-Film remixt und der Song in dieser Version erstmals nicht in 2 Teile aufgeteilt, andererseits die Demo-Version "Nothing Part 14" (von der sogar ein Video veröffentlicht wurde!) erstmals öffentlich zugänglich gemacht. 
Ein Quad-Mix von 1971, sowie ein verstecktes File mit dem kompletten Meddle-Album als 5.1 Remix waren in der Box zu finden, sowie die Live-Version des Konzertes von Wembley 1974, bei welcher Dick Parry ein Solo einlegte und die Backgroundsängerinnen Chorusse übernahmen. 

Somit wurde das komplette Wembley Konzert von 1974 nun veröffentlicht:
2011 Immersion Box "Dark Side of the Moon": Dark Side of the Moon Live 30.11.1974
2011 Immersion Box " Wish you were here": Shine on you crazy diamond, Raving and drooling, Gotta be crazy Live 30.11.1974
2016 Early Years Continuation: Echoes Live 30.11.1974
Weitere Veröffentlichungen: 
1972 Pink Floyd - Live at Pompeii VHS: live 04.-07. Oktober 1971 in Pompeii (I) Echoes part 1 (11:58); Echoes part 2 (9:46)
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992 
1992 Pink Floyd - Meddle CD: remastered & repackaged 1992

2001 Pink Floyd - Echoes The Best of... 2CD: edit & remastered 2001 (16:31)
2003 Pink Floyd - Live at Pompeii Director's Cut DVD: live 04.-07.Oktober 1971 in Pompeii (I)
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2007 David Gilmour - Remember that night DVD; live RAH London Mai 2006 
2007 David Gilmour - Remember that night DVD2; easter egg: live April 2006 Abbey Road Studios, London 
2008 David Gilmour - Live in Gdansk CD, DVD; live 26. August 2006, Gdansk (25:26)
2008 David Gilmour - Live in Gdansk LP5, DVD2; live April 2006, unplugged Abbey Road Studios, London (6:17)
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; "Nothing Part 14" Demo-Version (7:01)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1971 Reverberation CD1; "Nothing Part 14" Demo-Version 
2016 Pink Floyd - The Early Years 1971 Reverberation CD1; BBC Session 30.09.1971 (26:25)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1971 Reverberation DVD/BR; Quad Mix 1971
2016 Pink Floyd - The Early Years 1971 Reverberation DVD/BR; 5.1 Mix (hidden files)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1972 Obfuscation CD2; Stereo-Mix 2016; Live in Pompeii (24:56)
2016 Pink Floyd - The Early Years 1972 Obfuscation DVD/BR; 5.1 Mix 2016; Live in Pompeii 
2016 Pink Floyd - The Early Years 1967-1972 Continuation CD1; Live in Wembley 30.11.1974 (24:10)