Autor: Waters, Gilmour
Dauer: 17:03
First release: Animals, 21. Januar 1977
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German LP-Label |
Dogs wurde bereits 1974 geschrieben und live ins Programm aufgenommen. Damals hieß es noch You've got to be crazy und sollte gemeinsam mit Shine on you crazy diamond und Raving and drooling (das spätere Sheep) auf dem Folgealbum von Dark Side of the Moon erscheinen. Aus dem wurde dann Wish you were here und nur Shine on schaffte es in die Tracklist. Angeblich kam es in diesem Zusammenhang bereits zu einem ersten größeren Disput zwischen Waters und Gilmour.
Obwohl die beiden Songs erst 1977 auf dem Album Animals unter anderem Namen erschienen, waren sie vielen Fans bereits bekannt, da 1974/1975 ein Bootleg namens "British Winter Tour '74" erschien und viele Fans glaubten es handle sich um das neue Floyd-Album.
Allerdings blieben die beiden Frühversionen der Songs bis 2011 (!) unveröffentlicht, bis sie in der Immersionbox des Albums Wish you were here erschienen. Die Aufnahme stammt von einem Konzert in Wembley im November 1974.
Da die Livedarbietungen von You've got to be crazy sich jedoch kontinuierlich änderten und auch 1975 im Live-Programm waren, gibt es außer dieser öffentlichen Live-Version noch verschiedene Live-Mitschnitte, in welchen der Track sehr unterschiedlich dargeboten wird.
Besonders der Text und die Gesangsgeschwindigkeit wurden im Laufe er Jahre reduziert, wie Gilmour bestätigt:
Once in a while I would find something uncomfortable to sing. The first lot Roger wrote for "Dogs" when it was called "You Gotta Be Crazy", were just too many words to sing. ... "Dogs" had so many words, I physically couldn't get them in. [We] just cut out two-thirds of
his words, to make it possible rather than impossible.
— David Gilmour
Es wurden somit beinahe 2 Drittel des Textes gestrichen und für das Konzept des
Animals Albums wurden einige Textpassagen geändert. Das Konzept sah vor die Menschen in Schweine, Hunde und Schafe einzuteilen und wird weithin als Anlehnung an
George Orwell's Animal Farm verstanden. In ungewohnt aggressiver und zynischer Form kritisierte der Waters'sche Text unsere Ellbogengesellschaft. Diese zynische Haltung hat Waters seitdem in seinen Texten beibehalten. Die Aggression machte sich auch in der eher rauen Studioproduktion bemerkbar. Das Album wurde 1976 erstmals im bandeigenen
Britannia Row Studio aufgenommen.
Den Gesang teilten sich
Gilmour (1. Hälfte) und
Waters (2. Hälfte).
In Fankreisen zirkuliert ein Bootleg mit Demo-Aufnahmen für das Album. Im Gegensatz zur finalen Version von Dogs, hatten Waters und Gilmour auf der Demo-Version noch vertauschte Gesangsparts (Waters sang die 1. und Gilmour die 2. Hälfte des Songs).
Mit
Animals wurde auch die Ära der Floyd'schen Long-Tracks beendet. Auf keinem der folgenden Alben gab es Songs die die 8 Minuten Marke überschritten, und
Dogs war mit 17 Minuten der längste Track auf dem Album. Leider wurde das Album aufgrund des Erfolgs von TDSOTM, WYWH und
The Wall immer sehr stiefmütterlich behandelt, was sich als schade erweist, da besonders
Dogs einige der wohl schönsten Gitarrensoli des gesamten Floyd-Katalogs zu bieten hat.
Für verschiedene Best of - Alben wurde stets der Song
Sheep bevorzugt, was wahrscheinlich auf seine kürzere Dauer zurückzuführen ist.
Erstmals wurde auf der 1977er Tour auch ein Gastgitarrist namens
Snowy White angestellt um die schönen zweistimmigen Harmonien der Soli auch live spielen zu können.
Der Song wurde auf der
In the Flesh Tour 1977 jedesmal gespielt. Auf dieser Tour kam es zum berühmten "
Spitting incident" von Roger Waters, was der Grundstein die Idee für The Wall war. Ob Waters hier seinen eigenen Text für Dogs in die Tat umgesetzt hat, ist bis heute nicht geklärt:
"...Who was trained not to spit in the fan..."
Erst 1999-2002 brachte Roger Waters den Song wieder live auf die Bühne (die Tour hieß übrigens auch wieder
In the Flesh). Die Waters-Show wurde auf CD und DVD veröffentlicht. Obwohl der Song eine gemeinsame Waters-Gilmour Komposition ist, hat Gilmour den Song seit 1977 nie mehr live vorgetragen.
Waters hingegen performed den Song seit 2016 wieder auf seiner
"Us + Them" Tour komplett mit Battersea Power Station.
2022 erschien der seit 2018 fertige Re-Mix von James Guthrie und brachte den Song zu neuem Glanz!
Weitere Veröffentlichungen:
1992 Pink Floyd - Shine On CD Box: remastered 1992
1992 Pink Floyd - Animals CD: remastered & repackaged 1992
2002 Roger Waters - In the flesh live 2CD live März-Juni 2000 USA (16:25)
2002 Roger Waters - In the flesh live DVD
2006 Roger Waters - In the Flesh live 2CD&DVD re-edition
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2010 Roger Waters - The Roger Waters Collection Box (In the Flesh)
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2011 Pink Floyd - Wish you were here Experience & Immersion Box Set You've got to be crazy live Wembley Stadium 11.1974 (18:13)
2022 Pink Floyd - Animals 2018 Remix