Donnerstag, 28. Mai 2015

Cluster One

Autoren: Gilmour, Wright
Dauer: 5:56
First release: The Division Bell, 30. März 1994


Bookletgrafik der CD-Edition

Cluster One ist ein wahres Meisterwerk der mittlerweile vorletzten Pink Floyd-Platte The Division Bell aus dem Jahr 1994. Es ist das Erste von Wright mitkomponierte Musikstück seit dem Album Wish you were here (1975) und meisterhaft atmosphärisch aufgebaut. Nachdem David Gilmour ja schon auf A Momentary Lapse of Reason versuchte mit "Signs of life" ein Album-Intro a là "Shine on you crazy diamond part 1" zu recyceln, ist der Versuch mit Cluster One eindeutig besser gelungen.

Die ersten 1,5 Minuten des Albumopeners bestehen aus sogenannten "Earthnoises": 
Co-Produzent Bob Ezrin war auf der Suche nach "Geräuschen aus dem Weltall" und man fand die Lösung in den Aufnahmen von elektromagnetischen Wellen, welche sich während starken Gewittern entladen.  Die Aufnahmen wurden von einem Seismologen namens G. William Forgey gemacht. 
Aus diesen "Earthnoises" schälen sich Keyboardsounds und ein Piano heraus, zu welchen sich nach einigen Minuten Gilmours Gitarre gesellt. Immer deutlicher entsteht eine Melodie, welche in der zweiten Hälfte von Nick Mason's sparsamen Percussions vervollständigt wird. Die berüchtigte Energie der 3 verbliebenen Floyds beim jammen wird hörbar und macht deutlich, dass dieses Album im Gegensatz zum Vorgänger auf der Basis von Jam-Sessions entstanden ist. 
Nicht ohne Grund verweisen auch diverse Rezensionen zum Album in Richtung Wish You Were Here. Vieles hier erinnert stark an die Sounds des Erfolgsalbums von 1975. 
Wenn man im Vergleich das Album "The Endless River" von 2014 anhört, erkennt man, dass es sich um die selben Aufnahmesessions gehandelt haben muss. Bereits in Cluster One wird der Ambientcharakter der Produktion deutlich.


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Der Name des Stückes ergibt sich übrigens aus der Tatsache, dass sich bei eben diesen Aufahmesessions von über 60 Tracks die Notwendigkeit ergab diese in 3 verschiedene Kategorien/Cluster  zu zusammenzufassen. Diese Kategorien waren 'kosmische, 'bluesige' und ' akustische' Musikstücke. Cluster One war also aus der 1. Kategorie und behielt einfach seinen Namen. In ersten Presseaussendungen im Februar 1994 wurde der Track aber Nearly Touching/Cluster One genannt.


Die Jubiläumsedition von The Division Bell TDB20 wartet mit einem optimalen 5.1 Mix des Tracks auf.

Cluster One ist ein wenig beachtetes Instrumental zum Träumen, welches die direkte Brücke zum Album "The Endess River" bildet.

Inhalt der TDB20-Box 2014

Weitere Veröffentlichungen: 
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2014 Pink Floyd - TDB20 Box: 2LP; 2011-remastered CD-Version; BluRay 5.1 mix 2014 & HD Stereo mix 2014
2019 Pink Floyd - The Later Years 1987-2019 TDB 5.1 Mix

Freitag, 15. Mai 2015

Classified

Autor: Gilmour, Paterson, Youth
Dauer: ??
First releaseThe Orb feat. David Gilmour - Metallic Spheres, 08. Oktober 2010


Gilmour 2009/2010 Aufnahmen zu Metallic Spheres

Classified ist der letzte Track der "Metallic Side" des Albums "Metallic Spheres", welches David Gilmour mit The Orb aufgenommen hat. Der Track selbst ist wie auch andere Stellen des Albums schwer zu identifizieren, da es keine dementsprechenden Track-Spuren auf dem Album gibt. Das Album ist ja, so wie 4 Jahre später "The Endless River" von Pink Floyd, in "Sides" eingeteilt, allerdings wurden auf diesem Album die Tracks der Seiten voneinander "getrennt". 
Gilmour scheint das Konzept des The Orb Albums seitenlange Longtracks zu verwenden also sehr gefallen zu haben, genauso wie die Produktion, da Youth sich ja bekanntlich auch an jener des Pink Floyd-Albums beteiligt hat.
Albumgrafik

Zum Track selbst kann man eigentlich nur sagen, dass es sich um einen klassischen psychedelischen "Club-Chillout-House"-Track (wenn's sowas überhaupt gibt) alà The Orb klingt, zu welchem Gilmour ein bisschen Slide-Guitar beisteuert. Nichts aufregendes und aus dem Kontext von der "Metallic Side" gerissen, hat der Track nicht wirklich Bestand...



Samstag, 9. Mai 2015

Cirrus Minor

AutorWaters
Dauer5:18
First releaseMore, 13. Juni 1969

Filmausschnitt "More" 1969
Dieses Lied ist der Punkt, an dem Roger Waters das Songwriter-Ruder in Pink Floyd übernimmt. Alle gesungenen Lieder (außer Ibiza Bar) des Albums entstammen seiner Feder. 
Erster Track auf dem Barbet Schroeder Soundtrack "More" von 1969 und Gilmour's Gesang lediglich von akustischer Gitarre und Keyboard begleitet, widerspiegelt der Song das hippie-eske Feeling des Films sei es musikalisch wie auch textlich. Es ist das erste Album, das Pink Floyd selbst produziert haben und die Produktion des Songs ist voller Echos und Sphärenklängen. 
Wie auch "Grantchester Meadows" von Umma Gumma (Album aus demselben Jahr) wird Cirrus Minor von Vogelgezwitscher eingeleitet welches die Hippie-Romantik des Songtextes unterstreicht. Auch sonst erinnert der Song textlich und musikalisch an den Waters-Track des "Umma Gumma"-Albums.

Wenn man bedenkt, dass das Vogel-Intro 1 Minute dauert und die beiden gesungenen Strophen lediglich 1,5 Minuten des Tracks in Anspruch nehmen wird klar, dass das Hauptaugenmerk der Band auf dem psychedelischen Vibe des Liedes lag. Besonders das Ende des Songs ist Kirchenorgel-Psychedelic alà Rick Wright pur. 
Der Songtitel bezieht sich einerseits auf den Akkord, in welchem der Song geschrieben ist (C-Moll in Englisch C-Minor) und geht ein Wortspiel mit einer Wolkenformation ein, welche ebenfalls Cirrus Minor genannt wird. 
Albumcover "More" 1969
BackCover "More" 1969













Im Film erscheint der Song erst nach etwa einer Stunde und wird lediglich für 45 Sekunden in einer Szene eingeblendet, in welcher der Hauptakteur des Films einen Drogenrausch genießt.
Live wurde der Song nie gespielt. 
Der Song schaffte es auch auf die Compilation "Relics" von 1971, wobei die Auswahl gerade dieses Tracks verwundert, da Songs wie "Green is the Colour" oder "Cymbaline" weitaus bekanntere Songs des Albums waren, die auch regelmäßig live gespielt wurden. 

Weitere Veröffentlichungen: 
1969 Barbet Schroeder's More (Luxembourg, France; 111 Minuten): film version 
(ab 2003 released auf verschiedenen DVD Editionen)
1971 Relics 
1995 Pink Floyd - More CD: remastered & repackaged 1995
1996 Relics remastered 1996
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011

Sonntag, 3. Mai 2015

Childhood's end

Autoren: Gilmour
Dauer: 4:33
First releaseObscured by Clouds, 02. Juni 1972

Das Lied Childhood's end entstammt dem 2. Barbet Schroeder Soundtrack "Obscured by clouds" des Films "La Valleè". 
Original Cover "Obscured by clouds" 1972

Der Song wird von einem ca. 1-minütigen psychedelisches Keyboard-Intro eingeleitet, um sich dann mit einem Percussions-Bassriff, der mit jenem vom Time-Intro identisch ist, zu einem bluesigen und vom Rhythmus her "stampfenden" Song zu entwickeln. Es handelt sich dabei um einen der wenigen alleinigen Gilmour-Kompositionen, bei denen er auch den Text geschrieben hatte. 
Textlich befasst sich das Lied mit dem Erwachsenwerden und der Härte des Lebens. Stellenweise ergeht sich Gilmour in fast "Watersianischen" Philosophie-Ergüssen:


There'll be war, there'll be peace.

But everything one day will cease.
All the iron turned to rust;

All the proud men turned to dust.


Es scheint als habe sich David Gilmour mit dem Song an Arthur C. Clarke's Buch "Childhood's End" orientiert, welches ihn angeblich stark beeinflusst hat. Arthur C. Clarke war bereits durch Science Fiction-Romane wie "2001-Odyssee im Weltall" bekannt, welche bereits ein breites Interesse im Ambiente des Prog-Rock erfahren hatten (z.B. Genesis' "Watcher of the skies"). 

Der Song wurde live von Ende 1972 bis März 1973 und auf der anschließenden Amerika-Tour gespielt. Live konnte der Song auch bis zu 15 Minuten lang werden, da zwischen 2. und 3. Strophe ein improvisierter Instrumentalteil gespielt wurde. 
CD-label Discovery Edition 2011
Film The Valley auf DVD & Bluray













Es wäre toll gewesen den Song auch 2015 auf der David Gilmour-Tour zu hören, allerdings hatte David Gilmour in der Vergangenheit mehrmals erwähnt, dass er mit dem Song nicht wirklich zufrieden ist. 
Letztendlich wurde der Song (wie das gesamte Album) für die Box "The Early Years 1965-1972" 2016 neu remixt, was dem Song durchaus anzuhören ist. Zu diesem Zweck wurde auch ein Video veröffentlicht, das Aufnahmen der Band im Studio 1972 mit schwarz-weiss Aufnahmen und einem abstrakten Zeichnungsdesign beinhaltete und Bezug auf das Buch von Arthur C. Clarke nahm. Regie führte Aubrey Powell.


Weitere Veröffentlichungen: 
1972 Barbet Schroeder's La Valleè (France; 100 Minuten): film version 
(ab 2003 released auf verschiedenen DVD Editionen)
1995 Pink Floyd - Obscured by Clouds CD: remastered & repackaged 1995
2007 Pink Floyd - Oh By The Way CD Box: Mini vinyl replica; remastered 2007
2011 Pink Floyd - Discovery CD Box: new packaging; remastered 2011
2016 The Early Years 1967-1972 Cre/ation 2CD; Remix 2016
2016 The Early Years 1972 - Obfusc/ation CD; Remix 2016
  2020 Nick Mason's Saucerful of Secrets - Live at the Roundhouse 2CD;Bluray; Vinyl (3:33)